Römersucher hat geschrieben: ↑Mi 28.05.25 21:17
Hallo liebes Forum,
mich würde mal interessieren, welche Gebiete bei römischen Münzen ihr als "Interessant zum Sammeln" einstufen würdet. Ich habe bisher noch nicht wirklich angefangen zu sammeln und würde eigentlich ganz gerne erstmal zu einem Thema sammeln.
Welche Themen gibt es also die ihr als interessantes Anfäger-Sammelgebiet einstufen würdet, die aber auch nicht sofort ins preislich Unermessliche steigen.
Also man kann alles auch in bezahlarem Bereich sammeln. Das hängt davon ab, welche Typen man haben will, ob man besonders gefragte und seltene Typen haben möchte und wie der Anspruch an die Erhaltung ist. Am teuersten ist aber wahrscheinlich die Epoche "Imperatorische Prägungen" also Caesar, Brutus, Marcus Antonius, ctavianus, Sextus Pompeius und Co.
Die Republik und die Julisch-Claudische Dynastie sind auch überwiegend sehr teuer, vor allem in Silber ist die Julisch Claudische Dynastie teuer. Der teuerste Kaiser hier ist wahrscheinlich Caligula gefolgt von Nero. Die Flavier sind in Bronze denke ich genau so teuer, in Silber aber etwas billiger. Ab den Adoptivkaisern, vor allem so ab Antoninus Pius und seinem weiblichen Anhang wird es signifikant günstiger vor allem in Silber. Die Severer werden im Mittel nochmal günstiger, die Soldatenkaiser werden im Mittel nochmal günstiger (aber Achtung: Es gibt gefragte teure Kaiser wie Pupienus oder sehr seltene Kaiser, die sehr teuer werden können), die Tetrarchie und Konstantinische Dynastie ist nochmal günstiger und nach Honorius wird es dann wieder deutlich teurer.
Teure und gefragte Seltenheiten gibt es in jedem Sammelgebiet, erst Recht bei guter Erhaltung.
Ab Diokletian wurde das Währeungssystem grundlegend geändert und ich bin der Meinung, dass die Münzen so gut erhalten sein können wie sie wollen, wirklich ästhetisch sind die nicht mehr. Die haben eigentlich keinen richtigen antiken Portraitstil mehr.
Was interessant ist, ist sehr subjektiv. Diokletian oder Konstantin der Große sind sicher sehr günstige Kaiser und Caligula ein sehr teurer. Diokletian und Konstantin der Große sind mit Sicherheit historisch viel bedeutender als Caligula, aber dennoch interessieren sich mehr Leute für Caligula.
Auch bei den Rückseiten kann man Dinge interessanter oder weniger interessant finden. Die einen bevorzugen Bezug zu historischen Ereignissen, andere interessieren sich für die Mythologie, sehr beliebt sind auch immer Gebäude, manche interessieren sich nur für die Ästhetik...
Bezug zu historischem Kontext oder zu berühmten Gebäuden treibt den Preis meist mehr in die Höhe als eine geflügelte Victoria, die jeder mehrfach in der Sammlung hat.
Interessant finden kann man aber sicher mit Grund alles.
Meist ist es so, dass man mit der Zeit anspruchsvoller wird, was die Erhaltung angeht. Insbesondere bei Sesterzen, aber auch bei Dupondien, Assen und Kleinbronzen kann man am Anfang aber schnell auf bearbeitete Stücke reinfallen. Da verschleudert man dann viel Geld.
Und ob man sich spezialisieren will oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich würde mich nicht aus Selbstzweck spezialisieren, sondern nur aus Überzeugung. Ich persönlich habe mich nicht spzialisiert und sammel prinzipiell alles vom Aes grave bis 476. Mein Interessensschwerpunkt liegt aber von der späten Republik bis Mark-Aurel. Und leider bildet sich bei mir in letzter Zeit noch ein bisschen Interessensschwerpunkt von den imperatorischen Prägungen bis zur julisch-claudischen Dynastie aus. Und leider ist mein Anspruch an die Erhaltung insgesamt gestiegen. Das bedeutet, ich kann mir nicht mehr so oft Münzen kaufen.