Münzbilder spätrömischer Bronzemünzen: Qualitätsverfall oder "Barbarisierungen"
Verfasst: Sa 18.10.25 22:27
Liebe Numismatik-experten und -Freunde!
Ich beschäftige mich gerade (aus Anlass einer meiner ersten Erwerbungen, über die ich hier im Forum berichtet hatte) mit den großen Unterschieden bei der Gestaltung und der Qualität der Münzbilder des frühen 5. Jahrhunderts - am Beispiel der 406-408 n. Chr. in östlichen Münzstätten unter Arcadius/Honorius/Theodosius II. geprägten Bronzemünzen vom Typ "Drei Kaiser stehend" (RIC X Nr. 141a-159). Gerade von häufigen Münzen wie RIC X 149 (Cyzicus) und RIC X 153 (Antiochia) gibt es da viel frei zugängliches "Studienmaterial" im Internet (mbd, acsearch, ocre, wildwinds, MA Shops, Vcoins, ebay, ...).
https://www.nummus-bible-database.com/r ... Rechercher
Es gibt da einige Stücke, bei denen die Reversdarstellung der drei Kaiser plump und fast kindlich naiv wirkt, teilweise mit auffällig großen Köpfen. Andere Stücke der gleichen Münzstätte haben dagegen nahezu realistische Proportionen und bei sehr gut erhaltenen Exemplaren kann man Details bis hin zum Faltenwurf der Gewänder erkennen.
Meine konkrete Frage ist eine allgemeine: Kann man bei "barbarisiert" wirkenden Darstellungen, auf denen man eine offiziell existierende Abkürzung der Münzstätte und Officina erkennen kann, in der Regel oder immer davon ausgehen, dass diese tatsächlich an der angegebenen Stätte geprägt worden sind (und dass es an manchen Münzstätten des frühen 5. Jahrhunderts "Münzschneider" von sehr unterschiedlicher Qualifikation gab)? Oder gibt es Hinweise darauf, dass bei manchen "barbarisierten" Prägungen an ganz anderen Orten solche Abkürzungen auch illegalerweise verwendet worden sind?
Zur konkreten Bestimmung einer unter Honorius geprägten Münze habe ich mit großem Interesse und Gewinn den folgenden Thread gelesen:
viewtopic.php?f=6&t=70912&p=620787&hili ... rt#p620787
Mit herzlichen Grüßen,
Jens
Ich beschäftige mich gerade (aus Anlass einer meiner ersten Erwerbungen, über die ich hier im Forum berichtet hatte) mit den großen Unterschieden bei der Gestaltung und der Qualität der Münzbilder des frühen 5. Jahrhunderts - am Beispiel der 406-408 n. Chr. in östlichen Münzstätten unter Arcadius/Honorius/Theodosius II. geprägten Bronzemünzen vom Typ "Drei Kaiser stehend" (RIC X Nr. 141a-159). Gerade von häufigen Münzen wie RIC X 149 (Cyzicus) und RIC X 153 (Antiochia) gibt es da viel frei zugängliches "Studienmaterial" im Internet (mbd, acsearch, ocre, wildwinds, MA Shops, Vcoins, ebay, ...).
https://www.nummus-bible-database.com/r ... Rechercher
Es gibt da einige Stücke, bei denen die Reversdarstellung der drei Kaiser plump und fast kindlich naiv wirkt, teilweise mit auffällig großen Köpfen. Andere Stücke der gleichen Münzstätte haben dagegen nahezu realistische Proportionen und bei sehr gut erhaltenen Exemplaren kann man Details bis hin zum Faltenwurf der Gewänder erkennen.
Meine konkrete Frage ist eine allgemeine: Kann man bei "barbarisiert" wirkenden Darstellungen, auf denen man eine offiziell existierende Abkürzung der Münzstätte und Officina erkennen kann, in der Regel oder immer davon ausgehen, dass diese tatsächlich an der angegebenen Stätte geprägt worden sind (und dass es an manchen Münzstätten des frühen 5. Jahrhunderts "Münzschneider" von sehr unterschiedlicher Qualifikation gab)? Oder gibt es Hinweise darauf, dass bei manchen "barbarisierten" Prägungen an ganz anderen Orten solche Abkürzungen auch illegalerweise verwendet worden sind?
Zur konkreten Bestimmung einer unter Honorius geprägten Münze habe ich mit großem Interesse und Gewinn den folgenden Thread gelesen:
viewtopic.php?f=6&t=70912&p=620787&hili ... rt#p620787
Mit herzlichen Grüßen,
Jens