Peter43 hat geschrieben:
Bei #12 hast Du recht. Der Urheber war kein Kaiser, aber es ist auch nicht Tacitus selbst gewesen.
Quiz: Letzte und andere Worte
Moderator: Homer J. Simpson
- tournois
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824
- Peter43
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Jetzt sind mehr als 24h vergangen, und ich werde zur Lösung der noch fehlenden Antworten schreiten.
#1 Caligula
Sueton, Caligula 58
#3 Nero
Sueton, Nero 49: Haec est fides! Das ist Treue! Sagte er zu seinem
Centurio, der versuchte, die Blutung zu stoppen, nachdem Nero sich
selbst erstochen hatte.
Ich glaube, daß dieses Wort ziemlich unbekannt ist. Ich jedenfalls
habe es zum erstenmal gelesen, als ich dieses Puzzle machte!
Bekannter ist 'Qualis artifex pereo!', Welch Künstler stirbt mit mir!
was von Dio Cassius überliefert ist.
Dazu ist noch folgendes zu sagen: Edward Champlin zeigt in seiner brillianten Biographie 'Nero', Harvard 2003, daß dieses Wort ganz anders interpretiert werden muß, als es üblicherweise getan wird. Es ist nicht der Ausruf eines arroganten, von sich selbst überzeugten Menschen, sondern das genaue Gegenteil. Als Nero das erbarmungswürdige Loch im Boden sah, daß er als Grab bekommen sollte, anstatt eines wunderschönen Mausoleums, machte er diese Bemerkung als Erbauer/Künstler zu sich selbst (Lat. artifex, Griech. technites). Er sagte nicht 'Welch Künstler geht mit mir zugrunde!' (Welch ein Verlust für die Menschheit!), sondern genau das Gegenteil:'Als was für ein Künstler sterbe ich!' (Wie tief bin ich gefallen!). Das überlieferte Nerobild stammt überwiegend von unseren Kirchenvätern und ist einseitig negativ geprägt. Erst in letzter Zeit beginnt man ihn objektiver zu sehen.
#4 Agrippina, Mutter des Nero
Tacitus, Annales XIV, 8. Das sagte sie zu den Mördern, die ihr Sohn
Nero ihr geschickt hatte, weil Nero aus diesem Leib stammte.
#6 Galba
Sueton, Galba 20. Das soll er zu seinen Soldaten gesagt haben,
bevor sie ihn ermordeten.
#7 Augustus
Sueton, Divus Augustus 99
Ich habe Livia ausgelassen, weil es sonst zu einfach gewesen
wäre. Korrekt: Livia nostri coniugii memor vive, ac vale! =
Lebe in Erinnerung an unsere Ehe, Livia, und Lebewohl! Wohl der
Ausdruck einer großen Liebe!
#9 Titus
Sueton, Titus 8
Nicht so bekannt. Titus soll es eines Tages zu seinen Freunden gesagt
haben, als er sich erinnerte, daß er an diesem Tag noch nichts gutes
getan hatte: 'Amici, deum perdidi!', 'Freunde ich habe einen Tag
verschwendet!'
#10 Caligula
Sueton, Caligula 30
#12 Agricola, berühmter römischer General in Britannien
Tacitus, Annales XXX, 5
So, das war's! Ich hoffe es hat ein bißchen Spaß gemacht!
Mit freundlichen Grüßen
Jochen
#1 Caligula
Sueton, Caligula 58
#3 Nero
Sueton, Nero 49: Haec est fides! Das ist Treue! Sagte er zu seinem
Centurio, der versuchte, die Blutung zu stoppen, nachdem Nero sich
selbst erstochen hatte.
Ich glaube, daß dieses Wort ziemlich unbekannt ist. Ich jedenfalls
habe es zum erstenmal gelesen, als ich dieses Puzzle machte!
Bekannter ist 'Qualis artifex pereo!', Welch Künstler stirbt mit mir!
was von Dio Cassius überliefert ist.
Dazu ist noch folgendes zu sagen: Edward Champlin zeigt in seiner brillianten Biographie 'Nero', Harvard 2003, daß dieses Wort ganz anders interpretiert werden muß, als es üblicherweise getan wird. Es ist nicht der Ausruf eines arroganten, von sich selbst überzeugten Menschen, sondern das genaue Gegenteil. Als Nero das erbarmungswürdige Loch im Boden sah, daß er als Grab bekommen sollte, anstatt eines wunderschönen Mausoleums, machte er diese Bemerkung als Erbauer/Künstler zu sich selbst (Lat. artifex, Griech. technites). Er sagte nicht 'Welch Künstler geht mit mir zugrunde!' (Welch ein Verlust für die Menschheit!), sondern genau das Gegenteil:'Als was für ein Künstler sterbe ich!' (Wie tief bin ich gefallen!). Das überlieferte Nerobild stammt überwiegend von unseren Kirchenvätern und ist einseitig negativ geprägt. Erst in letzter Zeit beginnt man ihn objektiver zu sehen.
#4 Agrippina, Mutter des Nero
Tacitus, Annales XIV, 8. Das sagte sie zu den Mördern, die ihr Sohn
Nero ihr geschickt hatte, weil Nero aus diesem Leib stammte.
#6 Galba
Sueton, Galba 20. Das soll er zu seinen Soldaten gesagt haben,
bevor sie ihn ermordeten.
#7 Augustus
Sueton, Divus Augustus 99
Ich habe Livia ausgelassen, weil es sonst zu einfach gewesen
wäre. Korrekt: Livia nostri coniugii memor vive, ac vale! =
Lebe in Erinnerung an unsere Ehe, Livia, und Lebewohl! Wohl der
Ausdruck einer großen Liebe!
#9 Titus
Sueton, Titus 8
Nicht so bekannt. Titus soll es eines Tages zu seinen Freunden gesagt
haben, als er sich erinnerte, daß er an diesem Tag noch nichts gutes
getan hatte: 'Amici, deum perdidi!', 'Freunde ich habe einen Tag
verschwendet!'
#10 Caligula
Sueton, Caligula 30
#12 Agricola, berühmter römischer General in Britannien
Tacitus, Annales XXX, 5
So, das war's! Ich hoffe es hat ein bißchen Spaß gemacht!
Mit freundlichen Grüßen
Jochen
Omnes vulnerant, ultima necat.
- chinamul
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Hier hätten wohl auch wohl auch die "famous last words" ihren Platz, die Seneca voller Bosheit dem sterbenden Claudius in den Mund legt. In seiner Satire "Die Verkürbissung des Claudius" (Apokolokyntosis) rächt er sich an seinem toten Kaiser für erlittene Kränkungen auf eine sehr unfeine Weise, indem er ihn sagen läßt: "Weh mir, ich glaube, ich habe mich beschissen." Das kam Seneca zufolge so: Claudius wollte seine Seele aushauchen, aber sein Gesicht war so häßlich, daß sich die Seele sträubte, ihn durch den Mund zu verlassen. Sie suchte sich vielmehr einen anderen, südlicheren Ausgang aus seinem Leib, und Claudius mißdeutete diesen mit einem lauten Ton verbundenen Vorgang. Seneca fügt dann zwar noch schnell an, daß er sich für die Authentizität dieses Ausspruchs des armen Claudius auf dem Sterbebette nicht verbürgen könne, es sei aber sicher, daß Claudius zumindest zu Lebzeiten alles beschissen habe.
Ich bitte, die drastische Ausdrucksweise zu entschuldigen, aber so waren sie halt, die alten Römersleut, und die Satire Senecas ist heute immerhin ein Klassiker.
Gruß
chinamul
Ich bitte, die drastische Ausdrucksweise zu entschuldigen, aber so waren sie halt, die alten Römersleut, und die Satire Senecas ist heute immerhin ein Klassiker.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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