Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Fr 01.02.08 20:44

Zimtstangen oder Balsamrohr?

Der Grund mich mit dem Balsamrohr zu beschäftigen, war der Denar des Trajan RIC 245, auf dem Arabia dargestellt ist mit einem sog. 'Bündel von Zimtstangen' im re Arm.

Münze:
Trajan, 98-117 n.Chr.
AR - Denar, 3.05g, 18.4mm
Rom, 112-117
Av.: IMP TRAIANO AVG GER DAC PM TRP COS VI PP
belorbeerte Büste n.r., etwas Draperie auf der li Schulter
Rv.: SPQR OPTIMI PRINCIPI
im Abschnitt ARAB ADQ
Arabia frontal stehend, Kopf n.l., hält in der Rechten eine Zweig und im li Arm Bündel
von Zimtstangen(?); hinter ihren Füßen geht ein Kamel n.l.
RIC II, 245; C.26; BMC 474
fast VZ
ARAB ADQ = Arabia adquisita, Arabien erworben (nicht erobert!)

Zur Einführung in das Thema empfehle ich den Thread http://www.numismatikforum.de/ftopic24061.html und darin besonders den Beitrag von Curtis Clay.

Zimt:
Der Zimt (latein.cinnamomum, griech. kinnamomon, aus dem semitischen; auch Kaneel, von franz. cannelle = Röhrchen) ist ein Gewürz aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen, insbesondere des Echten oder Ceylon-Zimtbaums. In den Handel kommt es gemahlen als braunes Pulver oder ganz als Stangenzimt (zusammengerolltes Rindenstück).

Es gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt. Schon vor über 4.500 Jahren duftete es in Chinas Küchen nach Kwei, wie die Cassia dort genannt wurde. Arabische und phönikische Kaufleute brachten zur Zeit: der Pharaonen die aromatische Rinde nach Ägypten, und Nero ging mit dem wertvollen und erlesenen Gewürz in höchstem Maße verschwenderisch um, als er zu Ehren seiner Gemahlin Poppäa nach ihrem Tode in den Straßen Roms große Zimtfeuer entfachte.

Nach Europa kam es 1502 durch den Portugiesen Vasco da Gama, nachdem er 1498 auf Ceylon gelandet war. Im Europa des 16. bis 18. Jahrhundert galt Zimt als eines der besonders teuren und kostbaren Gewürze. So verbrannte der Kaufmann Anton Fugger 1530 die Schuldscheine Karls V. vor dessen Augen in einem Feuer aus Zimtstangen und demonstrierte damit seinen Reichtum. Ob er damit Nero nachahmen wollte, weiß ich allerdings nicht!

Das Balsamrohr:
Unter Balsamrohr wird der wohlriechende Kalmus verstanden, Acorus calamus oder Acorus aromaticus L. Von dieser Pflanze wird seit alten Zeiten der Wurzelstock, das Rhizom, verwendet. Bereits im AT (2. Mose 30, 23) wird es erwähnt als Inhaltsstoff des Salböls, mit dem die Stiftshütte, ihre Geräte, aber auch Aaron gesalbt werden sollten. Der wohlriechende Kalamus kam aus Indien und wurde in Räucherwerk und in der Arzneikunde verwendet (Dioscurid. 1, 7), wuchs aber auch in Arabien (Strabo 16 p. 778; Plutarch) und Syrien und wurde bei den kostbaren Salben verwendet. Jeremias 6, 20 sagt, daß es aus 'fernen Ländern' eingeführt wurde. Nach Jesaja 43, 24 mußte es gekauft werden.

Es gibt aber auch die Auffassung, daß es sich dabei nicht um den normalen Acorus calamus gehandelt haben kann, sondern um eine andere Schilfpflanze, Cymbopogon nardus, das Zitronengras, das u.a. in Teichen und Moorgebieten an der Westküste des Hochlandes von Dekan vorkommt und dort heute noch zur Gewinnung wohlriechender Öle verwendet wird. Von Indien brachten es die Phönikier als gutbezahltes Handelsgut nach Arabien und Tyrus (Hesiod 27, 19)

Das Problem bei der Interpretation besteht darin, daß das semitische Wort in der Bibel 'Rohr' bedeutet, was Zimtstangen sein können oder der wohlriechende Kalmus. Vergleicht man aber das hinzugefügte Bild mit der Darstellung auf der Münze, erkennt man die frappierende Ähnlichkeit mit dem Wurzelstock des Kalamus. Besonders die bisher nicht erklärbaren Fortsätze, die man auf der Münzdarstellung erkennt, lassen sich nun zwanglos mit den Fortsätzen des Rhizoms erklären. Zimtstangen kennt wohl jeder. Bei denen habe ich aber noch niemals solche Auswüchse gesehen!

Aus diesem Grunde votiere ich gegen die Deutung als 'Bündel von Zimtstangen' und für das Balsamrohr, d.h. den Wurzelstock des wohlriechenden Kalamus!

Quellen:
Rienecker/Maier, Lexikon zur Bibel, 1998
http://www.gewuerzindustrie.de/gewuerzkunde/Zimt.htm

Mit freundlichem Gruß
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trajan_245.jpg
Acorus calamus.JPG
Cinnamomum_verum.jpg
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Beitrag von Peter43 » So 16.11.08 14:26

Der gefesselte Ares

Hier möchte ich eine mythologisch hochinteressante Münze vorstellen, deren Rückseite in der Regel leider falsch erklärt wird. Dieses Motiv kommt vor auf Münzen von Marcus Aurelius, Lucius Verus, Herennia Etruscilla, Valerian I. und Gallienus. Da meine eigene Münze in nicht ganz so tollem Zustand ist, habe ich ein Bild von CoinArchives verwendet:

Kilikien, Syedra, Marcus Aurelius, 161-180
AE 31, 14.04g
Av.: AVT KAI M A - VR ANTWNINOC
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: C -V - E - DRE - WN
Ares, in Rüstung und mit korinthischem Helm, steht gefesselt n.l.
zwischen Dike, in langem Gewand n.l. stehend, den Kopf n.r.
gewendet, und Hermes, nackt, mit Flügelschuhen und Kerykeion im li
Arm, n.l. stehend.
Ref.: Ziegler, Kilikien - (Rs. stempelgleich mit Nr.161 für Lucius Verus)
Sehr selten

CNG schreibt dazu:
Ares erschlug Halirrhothius, einen Sohn des Poseidon, weil der Ares' Tocher Alcippe Gewalt angetan hatte. Der Ort, an dem Ares vor das Gericht der Götter kam, wurde der Areopag (Areshügel) in Athen, der Ort des athenischen Gerichtshof. Ares wurde vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Es ist nicht bekannt, warum dieses Ereignis solch große Bedeutung für Syedra hatte, aber diese Szene erscheint häufig auf seinen Münzen des 3.Jh.

Warum CNG sich wundert, ist leicht zu verstehen; denn die Erkärung ist falsch! D.h. die Geschichte ist schon richtig dargestellt, hat aber mit Syedra nichts zu tun. Hier ist die richtige:

Die Bewohner von Syedra hatten in späthellenistischer Zeit wie die ganze südkleinasiatische Küste unter immer wiederkehrenden Piratenüberfällen zu leiden. In ihrer Not wandten sich die Bewohner von Syedra an das Orakel von Klaros. Dort erhielten Sie den Rat, in ihrer Stadt ein Standbild des von Hermes gefesselten und von Dike gerichteten Ares aufzustellen. Das Standbild sollte die Bewohner vor den Piratenüberfällen bewahren. Der Sockel der Statuengruppe, auf dem eine Inschrift den Vorgang überliefert, ist noch heute erhalten.
Lit.: Götter, Städte, Feste. Ausstellung Münzsammlung München 1994, 23f.

Zu diesem interessanten Thema bereite ich gerade einen Beitrag für den Mythologiethread vor. Also noch etwas Geduld!

Mit freundlichem Gruß
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syedra_marc_aurelius_Ziegler121(rev)_#2.jpg
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Mi 04.08.10 21:17

Nicht alles ist eine Amphora! Griechische Gefäßformen auf Münzen

Als ich kürzlich durch Vcoins blätterte, fiel mir auf, daß nur wenige Händler die Gefäße, die auf antiken Münzen vorkommen, richtig benannt haben. Viele bezeichnen sie einfach als Amphora. Aber das stimmt eben nicht.

Bekannt sollte sein, daß zu Dionysos der Kantharos (1) gehört. Typisch an ihm ist, daß er 2 Henkel, die sog. Ohren, hat, die weit über die Lippe hochgezogen sind. Das ist schön auf der Münze aus Tarent zu sehen, und das gleich noch zweimal.

Die Oinochoe (2) hat auch mit Wein zu tun, aber während der Kantharos ein Trinkgefäß ist, dient sie zum Ausschenken, ist also eine Art Kanne. Sie ist größer, einhenkelig und hat oft eine kleeblattförmige Öffnung.

Am häufigsten kommt der Volutenkrater (3) vor. Der Krater war ein Mischgefäß für Wein und Wasser. Der Volutenkrater, ursprünglich aus Sparta, war der am prächtigsten geschmückte. Bei ihm reichen die Henkel ebenfalls über die Lippen des Gefäßes und sind dann eingerollt, woher der Name stammt. Der Plural ist 'die Kratere' und von seiner Form stammt unser Wort Krater für Vulkanöffnungen oder Meteoriteneinschläge.

Ab und an begegnet man der Hydria (4), einem großen Wassergefäß, mit typischerweise 3 Henkeln. Die Hydriai waren oft schwarz- oder rotfigurig mit mythologischen Szenen bemalt. Sie dienten auch der Aufbewahrung von Totenasche.

Richtige Amphoren (5) sind auf Münzen gar nicht so häufig. Hier ist eine Münze aus Thasos, die auf der Rs. eine Halsamphora zeigt. Amphoren waren große Gefäße, bis mannshoch, und dienten zum Aufbewahren von Öl und Getreide.

(wird fortgesetzt)
Dateianhänge
(1)Kantharos_tarent_Vlasto1666_280-228BC.jpg
(2)Oinochoe_ terone_SNGANS751_424-422BC.jpg
(3)Volutenkrater_theben_BCD491_395-338BC.jpg
(4)Hydria_krannon_BMC5_400-344BC.jpg
(5)Halsamphora_thasos_BMC53ff_411-350BC.jpg
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Mi 04.08.10 21:20

Fortsetzung:

Noch größer als die Amphora war der Pithos (6). So lebte z.B. der Kyniker Diogenes nicht in einem Faß, sondern in einem Pithos. Und König Erystheus, für den Herakles seine 12 Arbeiten verrichtete, versteckte sich in einem Pithos, als Herakles ihm den Kerberos brachte.

Einige Gefäße kommen seltener auf Münzen vor. Der Skyphos (7) ist ein tieferer Trinkbecher mit kurzem Fuß und zwei horizontalen Henkeln, Der berühmte Becher des Herakles war ein Skyphos. Hier zeigt die Münze eine Abart. Die Kylix (8), hier hinter dem verhüllten Kopf der Vesta, war eine flache Trinkschale mit 2 Henkeln, die den Rand nicht überragten. Den Lebes (9), Plural 'die Lebetes', einen beckenförmigen Kessel, kenne ich nur von dem berühmten Denar des Vitellius. Da er keine Füße hatte, wurde er auf einen Dreifuß gestellt. Hier diente er wohl zur Aufbewahrung von Wasser zur rituellen Reinigung.

Hinzugefügt habe ich ein Bild des Diogenes in seiner Pithos von Jean-Leon Gerome.aus dem Jahr 1860.

Und ab jetzt wollen wir nie mehr die Bezeichnung Amphora hören, wenn es sich um einen Volutenkrater handelt, oder Oinochoe, wenn es der Kantharos des Dionysos ist.

Mit freundlichem Gruß
Dateianhänge
(6)Pithos_bizya_philippII.jpg
(7)Skyphos_kyme_BMC16_4.cent.BC.jpg
(8)Kylix_cassius_longinus_Cr413.1_60BC.jpg
(9)Lebes_vitellius_RIC 24.jpg
DiogenesJLGerome.jpg
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von cepasaccus » Mi 04.08.10 22:23

Oder man nennt es einfach Vase. :P
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Mi 04.08.10 23:23

So billig kann man es sich natürlich auch machen. Aber ist eine solche Ignoranz nicht unter unserem Niveau?

Jochen
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chinamul
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von chinamul » Mi 04.08.10 23:25

Das veranlaßt mich zu einem kleinen Exkurs in die Sprachgeschichte.
Die Amphore ist, wie ihr Name schon besagt, ein zweihenkliges Gefäß: άμφι-φορεύς wird kontrahiert zu άμφορεύς, was „zweiseitig zu tragen“ bedeutet. Damit entspricht es genau dem Bildungsprinzip beim deutschen Zuber, dem an „zwo Henkeln zu tragenden“ Gefäß (entstanden aus "zwo-bar"). Der Wortstamm "bar" (lat. ferre) bedeutet tragen (fruchtbar, Bahre, Bürde, niederdeutsch böhren, um nur einige Beispiele zu nennen). Im Gegensatz zum Zuber hat der "ein- bar" nur einen Henkel. Aus ihm wurde dann über "eimbar" (durch Assimilation des n an das b) schließlich unser Eimer.
Und nun noch der Hinweis, daß der Krater nicht ausgesprochen wird wie die Vertiefung in der Spitze eines Vulkans, sondern auf der zweiten Silbe betont wird und dort ein langes e hat, also ein Eta und kein Epsilon (κρατήρ).

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Mi 04.08.10 23:28

Danke für Deine etymologischen Erläuterungen!

Mit freundlichem Gruß
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von cepasaccus » Do 05.08.10 00:17

Saenks.
chinamul hat geschrieben:Und nun noch der Hinweis, daß der Krater nicht ausgesprochen wird wie die Vertiefung in der Spitze eines Vulkans, sondern auf der zweiten Silbe betont wird und dort ein langes e hat, also ein Eta und kein Epsilon (κρατήρ).
So auch wie der Stater / Statere.

vale
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Sa 07.08.10 14:39

Zur Ergänzung noch eine weitere 'cepasaccussche Vase', der man auch öfter begegnet: (10) das Rhyton, pl. Rhyta. Dies ist ein Trinkgefäß, oft in Gestalt eines Horns, in der Regel unten als Tierprotome gearbeitet, oder mit einer Öffnung vorne, aus der Trankopfer gegossen werden konnten. Es gehört typischerweise als Attribut zu den Kabiren, gibt es aber auch bei Dionysos. Die ältesten Rhyta stammen aus Kreta und gehören zur minoischen Kultur. Dort hießen sie keraha, was das griech. keras ist, das Horn. Der Name selbst hängt wohl zusammen mit dem griech, rheo, ich fließe, wie wir es von Herodots panta rhei kennen.

Mit freundlichem Gruß
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(10)Rhytos_tarent_Vlasto950_240-228BC.jpg
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von cepasaccus » Sa 07.08.10 17:42

Als was wird meine Vase denn normalerweise falsch beschrieben?
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Sa 07.08.10 19:46

Wer hat denn etwas von falsch geschrieben? Ich bin nur nicht damit einverstanden, soviele verschiedene Gefäßformen einfach mit einem nichtssagendenden Obergriff zu bezeichnen. Wenn wir uns intensiver mit der Materie beschäftigen, kommen wir zwangsläufig zu weiteren Differenzierungen. Und das ist gut. Nur so gelangen wir zu weiterem Wissen und tieferem Verständnis.

Mit freundlichem Gruß
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von cepasaccus » Sa 07.08.10 22:11

Der Titel des Threads ist "Historische Fehler bei Muenzbeschreibungen", also habe ich angenommen, dass in Muenzbeschreibungen dieses Gefaess falsch beschrieben wird.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von Peter43 » Sa 07.08.10 22:39

Da der Thread sich im Laufe der Zeit geändert hat, stimmt sein Titel eigentlich nicht mehr. Er ist sozusagen historisch, während der Thread besser 'Fehler bei Münzbeschreibungen' heißen sollte. Falsch ist es z.B. Amphora zu schreiben, wenn es tatsächlich ein Volutenkrater ist. Die Bezeichnung 'Vase' ist nicht falsch, aber zu unspezifisch.

Mit freundlichem Gruß
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Re: Historische Fehler bei Münzbeschreibungen

Beitrag von cepasaccus » Sa 07.08.10 23:16

Und wie werden nun Rhyta falsch bezeichnet? Auf die Idee es als Amphore zu bezeichnen wird ja wohl niemand kommen.
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