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Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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payler
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Beitrag von payler » Sa 19.02.05 10:19

Habe diesen Potindenar des Severus Alexander 222-235 "Limesfalsum" (2,35 g). Rv.: MARS VLTOR, Mars geht rechts, erworben.

Interessant deshalb, da ich bis dato nicht wusste was ein "Limesfalsum" ist! Im Netz habe ich folgenden Artikel gefunden:

Limesfalsum
Im ersten Drittel des 3. Jahrhunderts nach Christus kam es zu Engpässen in der Versorgung der Gebiete an der mittleren Donau mit Kleingeld. Um die für den Detailhandel nötige Menge an kleinen Münzwerten zur Verfügung zu haben, griff man zur Selbsthilfe, drückte offizielle Münzen in Formen ab und goß sie in großen Mengen nach. Die Ergebnisse dieser Praxis, gemeinhin als „Limesfalsa“ bezeichnet, sind stark untergewichtig und in der Machart großteils derart offensichtlich erbärmlich, daß eine Interpretation als Falschgeld zu Betrugszwecken ausscheiden muß. Entweder erfolgte die Produktion mit stillschweigender Duldung der Behörden oder sie fand gar auf deren Betreiben statt. Wie die Güsse im Verhältnis zu den vollgewichtigen, offiziellen Münzen im Verkehr bewertet wurden, entzieht sich bisher unserer Kenntnis. In den 230er Jahren endet die Herstellung dieses Notgelds jedoch, den Daten der abgegossenen Vorbilder nach zu schließen, und am Ende des Jahrzehnts wurde dem Kleingeldmangel endgültig durch die Eröffnung der Münzstätte Viminacium abgeholfen. ooo
Zitat: http://www.oeaw.ac.at/numismatik/

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Sa 19.02.05 10:56

Servus payler,

Deine Münze scheint mir aber kein Limesfalsum zu sein. Sie sieht geprägt aus und ist auch von einem guten Stil. Sie müsste also mit offiziellen Stempeln geprägt worden sein.
Nur aus Silber ist sie nicht, oder?
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von payler » Sa 19.02.05 11:05

Hallo @antoninus1!

Mal sehen, ist auf dem Weg zu mir, dann gibt es mehr Infos!

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Beitrag von payler » Mo 06.06.05 20:13

@antoninus!

Du hattest natürlich recht, es ist kein Limesfalsum, es ist eine antike Fälschung! Ein kleines *hurra* entfleucht mir da schon! Die Münze wurde an der Uni Wien untersucht und als "echte" Fälschung anerkannt!

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Beitrag von Pscipio » Mo 06.06.05 20:29

@payler

Gratuliere, ein hübsches Stück! Der Stil der Büste und der Buchstaben verraten die irreguläre Prägung, dennoch ist es eine künstlerisch gelungene Münze. Wie steht es denn nun mit dem Material? Stark getöntes Silber oder AE?

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von payler » Mo 06.06.05 20:59

Ich bekomme erst wieder die Münze von Wien retour mit dem Gutachten!

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Beitrag von payler » Mi 06.07.05 11:27

Hab sie jetzt bekommen!
Danke an nike! :-)

Material ist Potin:
......wechselnden Zusammensetzungen neben Zinn auch Kupfer, Blei, Silber und Spuren anderer Metalle beigemischt.

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Beitrag von payler » Mi 01.11.06 11:13

Nach längerer Zeit kann ich jetzt mehrere Exemplare dieser Potindenare der Severer mein Eigen nennen!
Ich finde sie sehr interessant!
Gibt es Literatur über diese Potindenare? Ich suchen schon seit geraumer Zeit dannach. Auch Anfragen an div. Numismatiker hat bis dato noch kein Ergebnis gebracht.
Hauptsächlich interessiert mich wer hat sie geprägt und warum?
Als sogennantes "Notgeld" (Limesfaelsum) würde ich sie nicht bezeichnen wollen!
Kann mir hierzu bitte jemand helfen?

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Beitrag von beachcomber » Mi 01.11.06 23:37

hallo payler,
du hast es doch weiter oben schon bemerkt - es sind antike fälschungen!
potin hat ursprünglich eine silberne farbe und nimmt erst im laufe der zeit diese graue bis schwarze patina an. diese münzen konnten also zu ihrer zeit ganz gut als echte münzen durchgehen.
im übrigen wundert es mich dass du diese münzen für geprägt hälst, ich kenne sie eigentlich nur als gegossene fälschungen.
grüsse
frank

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Beitrag von Pscipio » Mi 01.11.06 23:43

Payler bezieht sich wohl auf obiges Exemplar, welches ich auch für geprägt halte. Damit ist es natürlich eigentlich kein "Limesdenar", denn die sind ja gemäss Definition (jedenfalls so wie ich sie kenne) gegossen.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von beachcomber » Do 02.11.06 00:21

na ja, es kann ja auch sein, dass sich manche fälscher die mühe gemacht haben stempel zu produzieren. das war zwar aufwendiger, aber der gewinn - potin statt silber- war der gleiche, und vielleicht war der vorteil- mehr fälschungen produzieren zu können, und durch die prägung nicht so schnell aufzufallen- so gross, das es sich gelohnt hat.
grüsse
frank

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Beitrag von payler » Do 02.11.06 16:22

Hallo Frank!

Genau deswegen versuche ich ja über diese Münzen mehr Infos zu bekommen!

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Beitrag von Pscipio » Do 02.11.06 16:27

payler hat geschrieben:Genau deswegen versuche ich ja über diese Münzen mehr Infos zu bekommen!
Was schwierig sein wird. Die antiken Nachahmungen weisen kaum Systematik auf und sind deshalb nicht katalogisierbar - vieles bleibt also Vermutung.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von payler » Do 02.11.06 16:28

Lieber Lars!

Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Habe mal an die Uni-Innsbruck eine Anfrage gesendet - mal sehen!

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Beitrag von Pscipio » Do 02.11.06 16:30

payler hat geschrieben:Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Habe mal an die Uni-Innsbruck eine Anfrage gesendet - mal sehen!
Suchst du denn nach etwas bestimmten?
Nata vimpi curmi da.

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