Nero Dupondius??

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » So 20.02.05 21:57

@Sharif
Preisangaben in Katalogen dienen immer nur einer Orientierung.

Bei älteren Münzen haben wir es mit einem nicht reproduzierbaren Kulturgut zu tun. Vergleichen kann man es mit alten Möbeln, alten Bildern - such es dir aus.

Preise für solche Ojekte sind immer Liebhaberpreise, egal ob es sich um ein Bild von Picasso, eine "Blaue Mauritius" oder einen Follis des Constantin handelt - es ändert sich nur die Größenordnung.

Grüße
Zwerg
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » So 20.02.05 23:10

Hallo Uwe61!

Jetzt habe ich noch eine andere Meinung zu Deiner Münze, die ich Dir nicht vorenthalten will:

Im Text zur Münze wird sie korrekt mit 'beveled edge' beschrieben, das heißt 'mit abgeschrägtem Rand'. Nun macht der Scan allerdings den Eindruck, als sei der Rand eckig! Dann wäre es ein falscher Schrötling und die Münze doch falsch!

Dies ist die Meinung von Barry Murphy, eines Fachmanns für Fälschungen. Allerdings gilt auch hier wieder der Vorbehalt des unsichewren Scanbildes. Bin schon interessiert daran, wie der Rand wirklich aussieht!

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Zwerg » So 20.02.05 23:31

Hallo peter43
Wer ist Barry Murphy?
Mir ist er in den letzten 25 Jahren nicht begegnet!

Im Übrigen gebe ich selten Echtheitsbezeugungen anhand von Scans ab - aber hier ist es mehr als eindeutig.

Und irgendwann sollte man einen Thread schließen

Grüße
Zwerg
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Beitrag von pearl.harbour » Mo 21.02.05 00:33

@Zwerg

Sorry, aber leider muss ich dir widersprechen! Ich habe mir das gute Stück nun längere Zeit zur Gemüte geführt und ich habe meine Zweifel ob man anhand des Scans erkennen kann ob die Münze echt oder falsch ist! Besonders stört mich das Portrait, ich hätte die 42 Euro nicht ausgegeben!
Ich denke bei diesem Stück müsste man schon sehr genau hinschauen und es auch in der Hand halten um hier über echt oder falsch zu entscheiden!

Grüße

Pearl.harbour
Lachst du, lacht die ganze Welt mit dir! Weinst du, weinst du alleine!

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Beitrag von Uwe61 » Mo 21.02.05 20:50

Hallo,
soeben habe ich Antwort auf meine Frage Bekommen..
Da ich sie im den usa ersteigert hab ist die mail auf Amerik..
er schreibt:The berries on the wreath do like number in the photo.
However, they are simply berries. Yes, the coin is
fine. Usual authenticity assurances. Since you live
in Germany, you must know Gorny. His word is fine.
wer o was soll Gorny sein??
also liefert er ein echtheitszertifikat mit`??
Gruss Uwe

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Beitrag von Pscipio » Mo 21.02.05 20:53

Wird wohl Gorny von Gorny&Mosch sein: www.gmcoinart.de

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von chinamul » Di 22.02.05 12:17

Das Problem der Echtheit

Aus gegebenem Anlaß erlaube ich mir, hier mal wieder einen älteren Aufsatz von mir einzustellen. Er ist zwar für das Forum ziemlich umfangreich, aber vielleicht kann er dazu beitragen, die offenbar besonders unter den noch nicht so erfahrenen Sammlern grassierende Fälschungsphobie ein wenig zu lindern.

Es passiert selbst hochkarätigen Experten immer wieder und auf allen Gebieten der Kunst, daß sie durch gut gemachte Fälschungen getäuscht werden. Auf die ständig fortentwickelten Analysetechniken der Sachverständigen und die immer weiter verfeinerten Methoden bei ihren Echtheitsprüfungen reagieren die Fälscher ihrerseits mit verstärktem Einsatz modernster Verfahren bei der Herstellung ihrer Falsifikate. Darüber hinaus gibt es unter den Fälschern mit Sicherheit auch solche mit ausgesprochener Kennerschaft der Materie, so daß es auch nicht in jedem Falle erfolgversprechend ist, ihnen etwa mit Stil- oder Materialanalysen auf ihre dunklen Schliche kommen zu wollen.
Selbstverständlich muß man auch bei den Sammlermünzen, besonders bei gesuchten Stücken, mit nachgemachten Stücken rechnen. Vor einer bestimmten, von vielen Sammlern so überhaupt nicht vermuteten Gefahr kann in diesem Zusammenhang jedoch gar nicht eindringlich genug gewarnt werden: Machen Sie sich auf keinen Fall verrückt mit einem ständigen Mißtrauen gegenüber allen Münzen, die Ihnen begegnen. Es könnte Ihnen sonst leicht ergehen wie jenem Schnurrbartträger, der sich beim herzhaften Biß in sein belegtes Brötchen den Schnäuzer mit vollreifem Harzer tränkte und fortan den Eindruck hatte, die ganze Welt stinke furchtbar nach Käse. Sie verdächtigen dann vielleicht sogar diejenigen - oft besonders attraktiven - Münzen in Ihrer eigenen Sammlung, die nun wirklich über jeden Zweifel erhaben sind, und werden schließlich Ihres Sammlerlebens nie mehr so richtig froh. Deshalb sollten Sie neben Argumenten gegen die Echtheit eines Stückes immer auch solche suchen, die eindeutig für dessen Echtheit sprechen.
Dazu sollten Sie ständig Ihre Kennerschaft erweitern. Wie aber macht man das? Nun, vor allem ist es wichtig, möglichst viele Münzen des gewählten Sammelgebietes in der Hand gehabt und genau angeschaut zu haben. Nutzen Sie dazu alle sich Ihnen bietenden Gelegenheiten bei Händlern, auf Börsen und bei anderen Sammlern. Die Möglichkeit, daß darunter auch das eine oder andere unechte Stück ist, läßt sich zwar nicht hundertprozentig ausschließen, ist aber so wenig wahrscheinlich, daß man sie in diesem Zusammenhang getrost vernachlässigen darf. Sie werden es also praktisch ausschließlich mit Originalen zu tun haben. Im Laufe der Zeit bildet sich bei Ihnen, ohne daß Sie sich dessen bewußt werden und auch ohne daß Sie Ihr Wissen unbedingt in Worte fassen und damit weitergeben könnten, eine Art sechster Sinn, ein Warnsystem, das immer dann anspricht, wenn an einem Stück irgendetwas nicht stimmt. Es mag beispielsweise eine ungewöhnlich Färbung aufweisen, das falsche Gewicht und die falsche Größe haben, beim Anschlagen merkwürdig klingen, sich irgendwie anders anfühlen, Ihnen in Bild und Legende fremdartig erscheinen, obwohl es sich doch um ein Stück aus dem Gebiet handelt, das Ihnen eigentlich wohlvertraut ist.
Auch äußere Umstände können - und sollten! - Zweifel an der Echtheit des Angebotenen wecken. Wer beispielsweise auf dem Forum Romanum oder an anderer vielbesuchter historischer Stätte antike Münzen kauft, die man dort angeblich gefunden hat und nun verstohlen zu Gelegenheitspreisen anbietet, der sollte sich nun wirklich nicht wundern, wenn er dann später zu Hause feststellen muß, daß man ihn mit Nachahmungen übers Ohr gehauen hat. In aller Regel hat ein jedes gute und echte Stück überall auf der Welt seinen Preis, und kaum jemand ist heute mehr so naiv, daß er es aus Ahnungslosigkeit verschleudert.
Aber auch gut gemachte Fälschungen sind nicht gerade billig in der Herstellung, weil die täuschende Nachahmung von Echtheitsmerkmalen wie Randstruktur, eventuellen Schrötlingsrissen, harten Auflagerungen, glaubhaften, weil typischen Abnutzungsspuren und Patinen einen so erheblichen handwerklichen Aufwand erfordert, daß unterhalb eines gewissen Preisniveaus das Fälschen überhaupt keinen Gewinn abwerfen würde, selbst nicht in den sogenannten Billiglohnländern, wo es darüber hinaus meist nicht nur am technischen Rüstzeug sondern auch am erforderlichen Know-how fehlt. Es sollte Ihnen schon nach kurzer Zeit möglich sein, zumindest für unbedarfte Touristen gedachte Souvenirmünzen einigermaßen zuverlässig von echten Stücken zu unterscheiden, eben weil man sie zwecks Erzielung eines möglichst hohen Gewinns durchweg ohne allzuviel Sorgfalt hergestellt und sie dann meist mit maßlos übertriebenen Alterungsspuren versehen hat.
Keine Probleme mit Fälschungen hat man indessen in aller Regel, wenn man bei einem seriösen Fachhändler kauft. Bei begründeten Zweifeln an der Echtheit des erworbenen Stückes wird er es anstandslos zurücknehmen. Die meisten Händler garantieren ihren Kunden sogar ausdrücklich die Echtheit ihres Angebotes, wobei das angesichts der Mengen von umgesetztem Material natürlich nicht so verstanden werden darf, daß nicht auch dem Experten hin und wieder ein Falsifikat unbemerkt durchrutscht. Die Garantie des Fachhändlers gibt Ihnen aber immerhin die beruhigende Gewißheit, ein nachträglich eindeutig als falsch erkanntes Stück zurückgeben zu können. Die Händler befristen diese Rücknahmegarantie zwar meist, können es sich aber zur Wahrung ihres fachlichen Rufes auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist nicht leisten, kleinlich auf ihre Geschäftsbedingungen zu pochen. Es jedoch kommt auch vor, daß der Sammler nach einem Kauf beim Anblick des erworbenen Stückes ein ungutes Gefühl partout nicht unterdrücken kann. Wenn dann der Händler den Sammler gut kennt, findet er sich mitunter - wie ich selbst mehrfach erleben konnte - auch ohne den überzeugenden Nachweis der Unechtheit des erworbenen Stückes klugerweise bereit, einen Kauf rückgängig zu machen, ist doch der zufriedene Kunde auf lange Sicht sein größtes Kapital.
Reizvoll und lehrreich kann es darüber hinaus sein, eine kleine Referenzsammlung eindeutig als solcher identifizierter Nachahmungen anzulegen. Weil man dann neben den Echtheitsmerkmalen eines Originalstückes aus der eigentlichen Sammlung in aller Ruhe auch die gängigen Macharten und Unzulänglichkeiten der Fälscher studieren kann, könnte das den Sammler am ehesten davor bewahren, eines Tages einen teuren Fehlkauf zu tätigen. Darüber hinaus kann er es dann auch einmal wagen, ein zweifelhaftes, aber interessantes Lot auf Schnäppchen hin zu untersuchen, ohne dabei ständig von übertriebenen und eventuell grundlosen Befürchtungen geplagt zu werden.
Auf jeden Fall sollte man sich auch an geeigneter Stelle ständig darüber informieren, welche Art von gefälschten Stücken jeweils gerade auf den Sammlermarkt geschleust wird. Die Warnsysteme der Händler und erfahrenen Sammler funktionieren ganz gut, und besonders dann, wenn eine größere Menge von gekonnt gefälschten und daher gefährlichen Stücken der gleichen Mache auf den Markt drängt, werden diese in Fachkreisen trotz allem meist schnell erkannt und es wird in den einschlägigen Publikationen davor gewarnt. Sie sollten aber immer dann mißtrauisch werden, wenn man Ihnen ein größeres Konvolut gleichartiger Münzen auf einmal anbietet. Natürlich kann es sich dabei immer auch um einen Hortfund echter Münzen handeln, aber genauso gut könnte hier auch jemand versuchen, ein modernes Massenprodukt aus einer Fälscherwerkstatt unter die nichtsahnenden Leute zu bringen.

Gruß

chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

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