14 byzantinische Grossbronzen - Grabbeilage?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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lasta
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14 byzantinische Grossbronzen - Grabbeilage?

Beitrag von lasta » Mo 28.02.05 00:47

Mir wurden in Wien 80 byz. Münzen aus einem Fund angeboten.
14 davon sehen "verbrannt" aus. Ein Freund erzählte mir,
die könnten Grabbeilagen darstellen. Was meint ihr?

http://members.chello.at/lastavica/coin/gr14_01.jpg
http://members.chello.at/lastavica/coin/gr14_02.jpg

Die Qualität der Abbildung ist nicht optimal,
aber vielleicht kann sie jemand sogar identifizieren.

lg lasta

klaupo
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Beitrag von klaupo » Mo 28.02.05 01:31

Hallo,

die sehen eigentlich auf den ersten Blick ganz gut aus. Nur sind das keine Byzantiner sondern römische Provinzler aus Moesien, die meisten wohl von Gordian III, der heute schon mal im Gespräch war. Was meinst du mit 'verbrannt'? Grabbeilagen kann sein, aber ich würde meinen, das ist normale Korrosion durch die Bodenverhältnisse, in denen sie gelegen haben. Die Prüfpunzen im Zentrum sind interessanterweise teilweise sehr gut erhalten.

Tja, wie ich schon an anderer Stelle sagte "Seit der Balkan offen ist ..." :D

Gruß klaupo

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Mo 28.02.05 11:11

Zum Teil ziemlich hübsche Stücke. Ich stimme klaupo zu, das Aussehen der Münzen lässt auf keinen Brand schliessen, es handelt sich dabei um normale Patinabildung.

@tournois (falls du hier mitliest): leider ist keine Victoria dabei...

Gruss, Pscipio
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Beitrag von Gast » Mo 28.02.05 12:28

Ich verschiebe mal nach "Rom"

petzlaff

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Beitrag von Peter43 » Mo 28.02.05 12:48

@klaupo:

Ich dachte immer, daß das, was Du als Prüfpunzen bezeichnest, Abdrücke des Zentrierungsstiftes seien?

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von lasta » Mo 28.02.05 22:03

diese 14 Münzen sind mir unter den 80 dahingehend aufgefallen,
dass ihre Oberfläche sehr ähnlich ist, während die restlichen Stücke
eine sehr unterschiedliche Patina aufweisen:

http://members.chello.at/lastavica/coin/gr14_add1.jpg
http://members.chello.at/lastavica/coin/gr14_add2.jpg

Ich habe sie an mehreren Stellen untersuchen lassen, sie sollen zumindest echt sein. Einer der Experten hat gemeint, die "Brandmünzen" wurde den Verstorbenen in den Mund gesteckt. Dass wäre dann nicht sehr respektvoll, wenn ich sie kaufe.
Wenn ich meine schöneren römischen Silber/Bronze/Kupfermünzen betrachte, und dass sind mehrere tausend, kann ich beim besten Willen nicht so eine Patina entdecken. Die Münzen muss man halt vor sich haben.
Ich sammle erst ein paar Wochen, ich habe angenommen es handle sich um byzantinische Münzen, wegen den teils griechischen Schrift, die ich erst im 6 Jhdt vermutete und nicht schon zur Zeit von Gordianus III um 240 n.Chr.

Jedenfalls danke für die Kommentare
lg lasta

Pscipio hat geschrieben:Zum Teil ziemlich hübsche Stücke. Ich stimme klaupo zu, das Aussehen der Münzen lässt auf keinen Brand schliessen, es handelt sich dabei um normale Patinabildung.

@tournois (falls du hier mitliest): leider ist keine Victoria dabei...

Gruss, Pscipio

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Beitrag von Pscipio » Mo 28.02.05 22:12

Ich glaube dennoch nicht, dass es sich hier um "Brandpatina" handelt, auch wenn ich zugeben muss, noch nie verbrannte antike Münzen gesehen zu haben (ich wünsche es mir auch nicht wirklich...). Jedenfalls brauchst du dir über die Echtheit definitiv keine Sorgen zu machen, die Stücke sind sicher echt.

Nun würde es mich aber interessieren, wie du nach wenigen Wochen Sammeltätigkeit schon zu mehreren tausend schönen römischen Münzen kommst...? Und wenn du mehrere tausend römische Münzen besitzt, dann würde ich wenigstens ein paar Provinziale mit griechischer Schrift dabei vermuten...

Gruss, Pscipio
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Beitrag von tournois » Mo 28.02.05 22:15

lasta hat geschrieben: Wenn ich meine schöneren römischen Silber/Bronze/Kupfermünzen betrachte, und dass sind mehrere tausend, kann ich beim besten Willen nicht so eine Patina entdecken. Die Münzen muss man halt vor sich haben.
Ich sammle erst ein paar Wochen,..........
Da warst Du aber fleißig in den paar Wochen!! 8O
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Beitrag von klaupo » Mo 28.02.05 22:30

Hallo peter43,

In der MünzenRevue 2 / 2004 wurde in einem umfangreichen Artikel ziemlich eindeutig nachgewiesen, daß es sich tatsächlich um Prüfpunzen handelt, die nicht bei der Bearbeitung des Rohlings sondern erst nach dem Prägevorgang aufgebracht wurden. Als Gründe für diese Punzierung werden angeführt:
Prüfung bzw. Abnahme der Prägung (Qualitätskontrolle)

Zählung, d.h. Dokumentation des Wertes der geprägten Münzen, im Zuge der Bildung von Losen zur Beutelung

Kontrollen im Zusammenhang mit den Lieferungen der Münzen durch Zentrale Werkstätten.
Dies nur in aller Kürze.

@lasta: Den Verstorbenen hat man bestenfalls einen Charonspfennig in den Mund gelegt, aber nicht Hände voll Assarien. Und zu dem, was du sonst so erzählst ... honni soit qui mal y pense!

Gruß klaupo

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Beitrag von Peter43 » Mo 28.02.05 23:27

@klaupo:

Danke für die Information mit den Prüfpunzen!
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von lasta » Mo 28.02.05 23:34

Mein Nachbar in Wien stammt aus der Nähe von Kostolac bei Viminacium. Er handelt mit Münzen und anderen Antiquitäten aus der Gegend, um die Pension ein bißchen auftzfetten. Dabei greift er natürlich zu Falschmünzen (oft Denare) so wie viele seiner Kollegen, die ja dadurch den Markt in Wien ruiniert haben, wie ich gehört habe. Bei mir hat er es auch versucht. Es gibt ja Experten, die dass erkennen. Nachdem dann alles klar war und er verstand, dass er von mir gutes Geld für gutes Material bekommt, bekam ich in kurzer Zeit eine unglaubliche Anzahl von Römern vorgelegt. Der letzte Verkäufer war bereit für 6000 € 3000 Stk wirklich schöne Kleinbronzen herzugeben, zuerst wollte er 15.000 €, leider hat er dass Angebot nächsten Tag zurückgezogen.

@scipio: danke für deinen Kommentar, was meinst du mit
· leider ist keine Victoria dabei...
· ein paar Provinziale mit griechischer Schrift (wonach soll ich suchen)

@klaupo: danke für den Hinweis « Moesia » ;
was meinst du mit:
· honni soit qui mal y pense!
· Tja, wie ich schon an anderer Stelle sagte "Seit der Balkan offen ist ..."
· Ein Mund voll Assarien

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Beitrag von Pscipio » Mo 28.02.05 23:45

Du kaufst bei deinem Nachbarn, der gemäss deinen eigenen Aussagen auch Fälschungen verkauft, trotz deiner Unkenntnis von Römischen Münzen für 6000 Euro Münzen??? Ich bin sprachlos... 8O 8O 8O
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Beitrag von Antoniner » Di 01.03.05 00:03

Lasta schrieb:
@klaupo: danke für den Hinweis « Moesia » ;
was meinst du mit:
· honni soit qui mal y pense!
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Mir ist das auch nicht geheuer!!!!!!!!!!!!

Gruß

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Beitrag von Herr Sharif » Di 01.03.05 00:06

lasta hat geschrieben:... Dabei greift er natürlich zu Falschmünzen (oft Denare) so wie viele seiner Kollegen, die ja dadurch den Markt in Wien ruiniert haben, wie ich gehört habe. Bei mir hat er es auch versucht. Es gibt ja Experten, die dass erkennen. Nachdem dann alles klar war und er verstand, dass er von mir gutes Geld für gutes Material bekommt, bekam ich in kurzer Zeit eine unglaubliche Anzahl von Römern vorgelegt. Der letzte Verkäufer war bereit für 6000 € 3000 Stk wirklich schöne Kleinbronzen herzugeben, zuerst wollte er 15.000 €, leider hat er dass Angebot nächsten Tag zurückgezogen.
Uff, um was gehts hier eigentlich in diesem Forum?
Ich bin ja noch nicht lange dabei. Aber scheinbar gehts nur ums schnelle Geld, oder was?

Gruß, Sharif

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Beitrag von Pscipio » Di 01.03.05 00:19

Herr Sharif hat geschrieben:Uff, um was gehts hier eigentlich in diesem Forum?
Ich bin ja noch nicht lange dabei. Aber scheinbar gehts nur ums schnelle Geld, oder was?
Wie du an den in den letzten Wochen gereizten und ungläubigen Kommentaren vieler Forumsmitglieder unschwer erkennst, setzt sich die Corona der Sammler gegen solche Threads und Posts, die im Moment anscheinend Hochkonjunktur zu haben scheinen, energisch zur Wehr. Das immer wieder auftauchende Wort "Torschlusspanik" scheint die Stimmung einiger in den letzten Wochen dazugekommenen Neumitglieder ziemlich genau zu umschreiben, vielleicht sollte man es noch mit dem Wort "Geldgier" ergänzen... Die Häufung unangenehmer Beiträge in den letzten Wochen stimmt mich sorgvoll und traurig. Schade ist vor allem, dass diese, wie du aufgezeigt hast, ein schlechtes Licht auf das ganze Forum werfen, weshalb sich der Umgangston gegenüber einigen etwas zwielichtigen Mitgliedern auch ziemlich verschärft hat. Am schlimmsten würde ich es finden, wenn wirklich interessierte Neu-Mitglieder und Neu-Sammler mit den angesprochenen unangenehmen Mitgliedern in einen Topf geworfen werden, Sie sich anschliessend nicht mehr zu Fragen durchringen können und dadurch ihr Interesse an diesem schönen Hobby verlieren...

Gruss, Pscipio
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