Philippopolis, Thrakien

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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gorostiza
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Beitrag von gorostiza » Mi 09.03.05 17:01

Ich kann ganz deutlich den Schluss erkennen OmegaNEINO, mit dem Omega sind wir dann schon bei den Augen, da glaube ich auch nicht, dass AVRE ANT noch hineinpassen würde.
Ich habe eine ganz nette Sammlung kolonialer Bronzen und wenn ich dann die Portraits der Kaiser betrachte, sind viele Herrscher nur anhand der Legende erkennbar. Ich glaube auch, rein vom Stil her ist die Münze aus der Zeit Severus bis Philipp, doch auch das kann manchmal täuschen. Ich besitze etwas über 50 solcher kleinmünzen aus dem thrakischen Raum - Markianopolis, Philippopolis, Nikopolis, die Köpfe sind oft nicht so klar, besonders bei denen ohne Kranz.

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Mi 09.03.05 17:37

Hallo,

einen Elagabal zum Beispiel habe ich hier gefunden. Sieht ganz anders aus.
Ich habe einen zu Hause, der auch so dargestellt ist. Es scheint typisch für Philippopolis zu sein.

http://www.cgb.fr/monnaies/vso/v13/gb/m ... b8f28.html

Ich denke nach wie vor, dass wir bei Mark Aurel oder Commodus landen.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Pscipio » Mi 09.03.05 18:12

gorostiza hat geschrieben:Ich kann ganz deutlich den Schluss erkennen OmegaNEINO, mit dem Omega sind wir dann schon bei den Augen, da glaube ich auch nicht, dass AVRE ANT noch hineinpassen würde.
Das dachte ich mir schon. Dennoch muss das ANT noch davor kommen, denn eine Legende M AV KAI ONEINO würde keinen Sinn machen, aber das AVPH/AURE müssen wir wohl definitiv weg lassen.
Nata vimpi curmi da.

gorostiza
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Beitrag von gorostiza » Sa 26.03.05 19:51

Die Diskussion um den Kaiser liess mir natürlich keine Ruhe und so habe ich die Originalmünze (nicht nur ein Bild)zwei renomierten Fachnumismatikern gezeigt. Ohne sie zu beeinflussen fragte ich nach dem Kaiser, die Frage war eindeutig, beide sagten (unabhängig voneinander) schnell und bestimmt - Caracalla! Der Zweite der beiden betreut seit mehr als 20 Jahren ein Auktionshaus und erarbeitet die Kataloge der antiken Münzen. Er hat wohl zehntausende von antiken Münzen in den Händen gehabt und - dass man bei kolonialen Münzen bei der Beurteilung der Portraits sehr vorsichtig sein muss. Auf meinen Einwand, dass es sich doch um Marcus Aurelius handelt, antwortete er, dass schon der Stil allein in die Zeit von Caracalla und in diese Gegend passt. Er hat die Legende (d. h. was man davon noch sehen kann) genau angesehen und mit einer ähnlichen Münze aus dem gleichen Raum verglichen und mir gezeigt. Ein weiteres Wort als ANTONEINO hätte gar keinen Platz mehr.
Die damaligen Stempelschneider in Philippopolis haben den jungen Caracalla nie in Natura gesehen und haben wohl nach Zeichnungen arbeiten müssen. Ein Beispiel wie weit ein Kaiserbildnis vom Original entfernt ist zeigt die folgende Münze. Ihr könnt aufgrund des Bildnisses versuchen, den Kaiser zu erkennen.
Dateianhänge
w0916a.jpg
AE-Bronze 21 mm, 5.2 gr

gorostiza
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Beitrag von gorostiza » Sa 26.03.05 20:04

Ich habe die Münze nochmals genau betrachter:

antoninus: Auf dem Gesicht des Kaisers ist auch nicht der Hauch eines Bartes zu erkennen. Die Schlange kommt tatsächlich aus einer kleinen Öffnung des Korbes, ein kleiner Deckel ist dabei auf die Seite geschoben. Das kann man auf dem schlechten scan nicht erkennen. Der scan stellt den Kopf auch etwas schmaler dar als er in Wirklichkeit ist. Du müsstest die Münze wirklich in der Hand haben um es genau zu beurteilen. Ich werde das Corpus delicti an die Börse nach München mitnehmen!

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