Aureus 5Stück (Orginal?)

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Andy63
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Beitrag von Andy63 » Sa 12.03.05 22:03

Hallo :D
Nochmals es ist nicht mein Bekannter sondern ein User aus dem Metalldetektorenboard der ab und an ein paar schöne Funde einstellt,wie
die Münzen oben auf dem Bild.Textet mit einem katastrophalen Übersetzungsprogramm nur wirres Zeug (BEDAUERLICHERWEISE)
Bei meiner Nachfrage nach besseren Bildern von den eingestellten Münzen
erhielt Ich die Antwort die Münzen währen angeblich bei einem Kollegen im
nach hinein.Seht den Sachverhalt wer will selbst ein.Wie oben im posting von
mir schonmals drauf hingewiesen ist der Fall für mich beendet.
Hier der Link zur Entlastung meiner Person :oops:

www.detektoreninfo.de/phpBB2/viewtopic.php?t=2280#11927

Seht bitte das letzte posting von dem Herren- der Nickname ist Glas 1968
:cry:
Bis dann einmal
Andy :D

seekuh_1
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Beitrag von seekuh_1 » So 13.03.05 15:08

Kizik wird wohl irgendwo auf der Krim sein und das war griechisch
Grüße seekuh

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » So 13.03.05 15:20

Die Krim liegt heute in der Ukraine, nicht in Russland. Zudem habe ich Mühe mit der Formulierung "griechische Provinz", schon die Bezeichnung "Kolonie" ist missverständlich genug.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von seekuh_1 » So 13.03.05 15:31

Pscipio hat geschrieben:Die Krim liegt heute in der Ukraine, nicht in Russland. Zudem habe ich Mühe mit der Formulierung "griechische Provinz", schon die Bezeichnung "Kolonie" ist missverständlich genug.
Das ist natürlich richtig, aber jede andere Region ist doch eher unwahrscheinlich oder täusche ich mich da?

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Beitrag von Pscipio » So 13.03.05 15:38

seekuh_1 hat geschrieben:Das ist natürlich richtig, aber jede andere Region ist doch eher unwahrscheinlich oder täusche ich mich da?
Griechische Münzen können auch in Regionen auftauchen, die mit den Griechen Handel trieben, also zum Beispiel an der russischen Schwarzmeerküste. Doch ist mir das ganze sowieso viel zu suspekt, als dass es mir jemals in den Sinn kommen würde, solche Münzen unter diesen unklaren Umständen zu erwerben.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von antoninus1 » So 13.03.05 15:39

Aber nannten die Griechen ihre überseeischen Pflanzstädte (z.B. auf Sizilien und auf der Krim) nicht Kolonien?

Interessant finde ich übrigens, mit welcher Begründung einer im oben angegebenen Forum die Echtheit der Münzen anzweifelt: die Römer hätten anderes Gold verwendet. Sehr fachkundig!
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von antoninus1 » So 13.03.05 15:52

Jetzt habe ich noch einmal im Sear nachgesehen.
Die Münzen gehören, wie Fridericus schon geschrieben hat, nach Kyzikos, ca. ins sechste - fünfte Jahrhundert.

Kyzikos war eine milesische Kolonie (!) an der Südküste der Propontis (Marmarameer). Der Thunfisch ist das Zeichen der Stadt.
Die Elektronmünzen der Stadt zirkulierten im ganzen internationalen Handel der damaligen Zeit, können also heute an vielen Stellen gefunden werden. Warum nicht auch auf der Krim, wohin ja Handelsbeziehungen bestanden?
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Pscipio » So 13.03.05 15:54

Die Bezeichnung "Kolonie" für die griechischen Städtegründungen ausserhalb des Mutterlands ist eine moderne und insofern missverständlich, als dass man darunter von einem Mutterland abhängige Gebiete versteht und dies zudem oft mit dem Imperialismus verbindet. Die griechischen "Kolonien" hatten zwar eine offizielle Mutter- bzw. Gründungsstadt, doch waren sie von derselben unabhängig. Unter der "griechischen Kolonisation" darf man eben nicht das gleiche verstehen wie unter der europäischen Kolonisation ab Beginn des 15. Jahrhundert.

Gründe, die zur griechischen Kolonisationsbewegung führten:

- Überbervölkerung
- damit einhergehend Land- und Nahrungsknappheit
- soziale Spannungen innerhalb einer Poleis
- Abenteuerlust
- usw.

Diese Gründe konnten zusammenspielen oder einzeln für das Ausziehen einer Gruppe Siedler sein. Man zog also aus (zum Teil auch Gruppen aus verschiedenen Gebieten), wählte eine "Mutterstadt" (normalerweise die Stadt, aus der der/die "Stadtgründer" stammten), suchte sich ein Gebiet aus und gründete eine Stadt. Diese war nun eine neue, politisch absolut unabhängige Poleis, die nur dem Namen nach mit einer Mutterstadt verbunden war. Es sind zum Beispiel auch Fälle bekannt, in denen eine "Kolonie" mit einer "Mutterstadt" im Krieg lag!

Gruss, Pscipio

PS: hierbei handelt es sich natürlich um eine Kurz-Zusammenfassung, die nicht den Anspruch auf vollständige Erklärung dieses griechischen Phänomens mit sich trägt!
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von antoninus1 » So 13.03.05 19:36

@pscipio,


"Unter der "griechischen Kolonisation" darf man eben nicht das gleiche verstehen wie unter der europäischen Kolonisation ab Beginn des 15. Jahrhundert"

Ich denke, dass das auch keiner hier getan hat.

Weiß man, wie die Griechen ihre Kolonien oder Tochterstädte nannten?
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Pscipio » So 13.03.05 19:54

@ antoninus1

Das war kein Vorwurf, den ich hier an jemanden gerichtet habe und ich glaube auch nicht, dass es in meinem Beitrag so rüberkommt. Ich habe mich im Studium mehrmals mit diesem Gebiet beschäftigt und dabei immer wieder Vorurteilen von Leuten entgegentreten müssen, die im Kopf blitzartig die unpassende Parallele zwischen der "griechischen Kolonisation" (eine unglückliche Formulierung, die in der Forschung jedoch allgemein verwendet wird) und der "europäischen Kolonisation" gezogen haben. Dies ist der Grund, weshalb ich hier deutlich vor diesem oft gemachten Fehler gewarnt habe, nicht weil ich jemanden aus dem Forum angreifen wollte.

Als antike Bezeichnung für Kolonien ist mir "emporia" bekannt, allerdings beschränkt sich dies auf Kolonien, die in erster Linie als Handelsposten gegründet wurden (also die Minderheit!), wie zum Beispiel Chersonesos auf der Krim oder die griechische Handelsniederlassung im Nildelta, das spätere Naukratis. Der Gründer einer Kolonie hiess "oikistés", die Mutterstadt "metropolis".

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Peter43 » So 13.03.05 20:03

Wenn ich richtig liege, heißen sie 'apoikia', von 'apo' = 'entfernt' und 'oikein' = 'wohnen'. Diese 'Pflanzstädte', oder Tochterstädte, waren zwar mit der Mutterstadt in Freundschaft verbunden, aber von dieser politisch unabhängig, wie Pscipio schon ausgeführt hat. Sie konnten ihrerseits wieder neue Tochterstädte gründen. Diese griechische Kolonisation pflanzte poleis (Städte) von der Krim bis nach Spanien und unterstützte den sich ausbreitenden Handel, allerdings mehr passiv als aktiv.

Dieses griechische System von Pflanzstädten unterschied sich sehr von der römischen. Dort erhielten die sog. Coloniae Romanae das römische Bürgerrecht und unterstanden somit direkt Rom. Weiter entfernte Kolonien, über die Rom keine direkte Macht ausüben konnte, hießen Coloniae Latinae. Sie waren im Status den Latinischen Bundesgenossen angeglichen.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Peter43 » So 13.03.05 20:11

@pscipio:

Habe jetzt mal im 'Gemoll' nachgeschaut. 'emporion' ist tatsächlich der Handelsplatz, der Stapelplatz. Das Verb 'emporeyomai' heißt 'hinreisen', 'in Handelsgeschäften reisen'. Das bedeutet also, daß damit nicht das ständige Wohnen oder das Sich-Niederlassen gemeint ist.

Habe jetzt aber gerade folgendes entdeckt:
Anders als die apoikiai blieben als Kleruchie durchgeführte Gründungen von der Mutterstadt abhängig. Kontigente von einigen hundert oder tausend Siedlern, den klerochoi, wurden in entfernte Gefilde ausgesandt und erhielten dort als bebaubares Land den kleros, der im Besitz des Königs verblieb. Die Bürger wurden in attischen Registern geführt und waren steuer- und dienstpflichtig.
Besonders Athen bediente sich dieser nach ägyptischen Vorbild gestalteten Form der Kolonialisierung außerhalb Attikas. So wurde 506 v. Chalkis auf der Insel Euböa gegründet, Mitte des 5. Jhs. sandte Athen eine Kleruchie nach Lemnos.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von antoninus1 » Mo 14.03.05 08:39

@pscipio und peter43:

danke, sehr interessant :)
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Pscipio » Mo 14.03.05 09:18

Peter43 hat geschrieben:Besonders Athen bediente sich dieser nach ägyptischen Vorbild gestalteten Form der Kolonialisierung außerhalb Attikas. So wurde 506 v. Chalkis auf der Insel Euböa gegründet, Mitte des 5. Jhs. sandte Athen eine Kleruchie nach Lemnos.
Ja, es gibt die seltenen Fälle von eindeutig von der Mutterstadt abhängigen Gründungen, dies vor allem in späterer Zeit. So hat Athen nach früheren Besiedlungsschüben nach Lemnos, Imbros und Skyros diese Inseln und auch die thrakische Chersones während des 5. Jahrhunderts mit "Kleruchen" (von "Kleros", Inhaber eines Landloses) besiedelt, Siedler, die gar nicht aus dem athenischen Bürgerverband entlassen wurden und somit politisch fest an die Mutterstadt gebunden blieben. Ein Blick auf die Karte lässt auch die Gründe dafür klar zu tage treten: die genannten drei Inseln sowie die Chersones beherrschen den Seeweg zum schwarzen Meer mit seinen reichen Argraerträgen, auf die das bevölkerungsreiche Attika angewiesen war.

Allerdings wurde ich etwas stutzig, als du Chalkis au Euböa als athenische Gründung von 506 v. Chr. ausgewiesen hast. Chalkis ist eine viel ältere Stadt: so ist es die Mutterstadt von Zankle/Messina auf Sizilien, welches schon kurz nach 750 v. Chr. gegründet wurde, auch weiss man von einem Krieg zwischen Chalkis und dem benachbarten Eretria, der wohl in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. stattgefunden hat. Vermutlich nimmst du Bezug auf die militärische Niederlage von Chalkis gegen Athen Ende des 6. Jahrhunderts, in deren Anschluss Athen Kolonisten aussandte, um die Ländereien des enteigneten Chalkidischen Stadtadels in der fruchtbaren lelantischen Ebene zu besiedeln. Hierbei handelt es sich um den ersten Fall einer Ansiedlung von "Kleruchen", nicht jedoch um die Gründung der Stadt Chalkis.

Gruss, Pscipio

PS: der Thread entwicklet sich immer mehr zu einer Diskussion über die griechische Kolonisation, und dies im Römerforum! :D
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Peter43 » Mo 14.03.05 15:51

@Pscipio:

Danke für Deine Ausführungen! Die obige Information habe ich unter http://www.sungaya.de/schwarz/griechen/ ... olonie.htm
gefunden. Inwieweit diese Website zuverlässig ist, weiß ich leider nicht.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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