Kann jamand was zu dieser Münze sagen???

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

andi89
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Kann jamand was zu dieser Münze sagen???

Beitrag von andi89 » Fr 01.04.05 11:29

Hallo!

Ich habe diese Münze auch schon mal in einem anderen Forum reingestellt, und da hat jemand vermutet, dass es sich um Caracalla handeln könnte. Jetzt wollte ich mal schauen, ob hier jemand mehr dazu weiß. Der Durchmesser liegt zwischen 16mm und 16,5mm. Die Münze hat ein Gewicht von 2,5Gramm.

Vielen dank schon mal in Voraus!

andi89

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Fr 01.04.05 12:01

@ andi89

Vielleicht kannst du die Fotos so einstellen, dass man Sie per anklicken vergrössern kann?

Ich habe im ersten Augenblick auch an Caracalla gedacht, dies ist jedoch nur schwer definitiv zu erkennen. Die Bestimmung der Kaiser auf Provinzialprägungen nur anhand des Porträts ist, wie schon des öfteren ausgeführt wurde, äusserst riskant, absolute Gewissheit erhält man nur durch das Lesen der Legende.

Was mich aber irritiert, ist die Rückseite, für mich schaut die Legende wie rückwärts verlaufend aus! Links lese ich PROS (in griechischen Buchstaben), aber eben in retrograder Schrift. Oder liegt das an meinen Augen, meiner Einbildung oder an den Fotos? Immerhin verläuft die Legende auf der Vorderseite offensichtlich normal, erkenne ich doch ein AVT als Legendenanfang.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von AndreusMacer » Sa 02.04.05 23:12

@Pscipio

Hmm, ich will ja nicht an deinen Griechischkentnissen zweifeln, aber das gr. Sigma sieht doch nicht aus wie ein C! Zudem waren Minuskeln doch mit Sicherheit nicht auf Münzen zu finden, oder?
Zum anderen: Das (vermutete) gr. P könnte auch ein I sein, neben welchem nur ein wenig Dreck von der Münze entfernt wurde, und es somit wie ein P schein. Der vertikale Strich des P wäre mir nähmlich viel zu dick, wenn "oben" solch eine kleine Rundung sich anschließt. Zudem wäre mir das gr. Pi viel zu breit...

Nichtsdestotrotz, ich kann nur "gegenreden", habe jedoch auch keine Lösung parat. Auf den ersten Blick ist die Idee einer spiegelverkehrten Münze verführerisch, wobei ich mir nur vortellen könnte, dass dies beim scannen bzw. späteren Bearbeiten passieren kann.

Ich denke das läßt sich nur beantworten, wenn die Bilder in einer vernünftigen Auflösung vorliegen; so werden wir weiterhin nur Fliegen jagen...

Gruß, André
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Beitrag von Peter43 » So 03.04.05 01:18

Hallo ihr beiden!

Hier ist der umstrittene Teil in Vergrößerung! Ich gestehe, daß ich auch nicht aus ihm klug werde. Allerdings sieht es für mich mehr wie ein P als ein I aus. Der Schmutz, den man in der Umgebung noch erkennen kann, hat eine ganz andere Färbung. Die Färbung und der Glanz, wie die Höhe der verschiedenen Teile des P sehen doch eher wie die anderen Buchstaben aus.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Herr Sharif » So 03.04.05 02:32

April April ...! :D

Gruß, Sharif

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Beitrag von AndreusMacer » So 03.04.05 02:53

Hm,
wenns wirklich ein Aprilscherz war, dann habe ich ihn die letzte Stunde in keinen der gewälzten Buch- oder Internetseiten gefunden. Kakos...
Aber ich hatte trotzdem meinen Spass gehabt. Wäre schade, wenn sich dieses Rätsel am Ende als so "einfach" auflösen würde. Ich würde gern noch ein wenig knobeln...
Gruß, André
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Beitrag von Herr Sharif » So 03.04.05 03:28

@AndreusMacer:

Das ist nur meine persönliche Meinung. Ich bin nicht "andi89".

Gruß, Sharif

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Beitrag von antoninus1 » So 03.04.05 10:17

Hallo AndreusMacer,

gut, dass Du pscipios Griechischkenntnisse nicht anzweifelst :wink:
Das C für Sigma findet man massenhaft auf griechischen Münzen.
Schau Dir nur mal eine Provinzialbronze von Antoninus Pius bis Caracalla an: da findest immer ein ANTONEINOC oder ANTONINOC.

Oft wurden auch beide Formen verwendet: es gibt KAICAP und KAIsigmaAP oder ETOYC und ETOYsigma (für "Jahr", z.B. auf alexandrinischen Münzen).
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Peter43 » So 03.04.05 12:44

Zur Buchstabenspiegelung: Der Stempelschneider muß ja die Buchstaben spiegelverkehrt schneiden. Es gibt nun genug Beispiele dafür, daß er das vergessen hat, und man dann einzelne Buchstaben spiegelverkehrt sehen kann. Das sieht man natürlich nur an Buchstaben, die vertikal asymmetrisch sind, also nicht an A I O usw., aber oft an N, E oder Sigma.

Die Münze sieht mir nicht sehr sorgfältig gearbeitet zu sein. Der Kopf auf der Vorderseite scheint mir zu groß, er steht in einem Mißverhältnis zur Größe der Münze. Zudem ist sie dezentriert. Es ist doch möglich, daß man, um Geld zu sparen, auch einen Analphabeten als Celator eingestellt hatte!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Xanthos » So 03.04.05 12:46

Die Richtung der Legende auf der Rückseite ist tatsächlich recht ungewöhnlich, nämlich gegen den Uhrzeigersinn. Ich glaube OLIPROCIC lesen zu können und schliesse daher auf die Rückseitenlegende NEIKOPOLI PROC ICT(P).
Zudem glaube ich auf der Vorderseite, ganz am Ende der Legende, ein N zu erkennen, was mich von der Legendelänge und dem Zeitrahmen her auf ANTWNIN schliessen lässt. Wenn ich nun 1 + 1 zusammenzähle, komme ich auf eine Münze die dieser hier ähnlich ist. Nur die Richtung der Rückseitenlegende stimmt nicht überein:

http://www.wildwinds.com/aca/ric/caraca ... _1104.html

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Beitrag von Pscipio » So 03.04.05 14:25

antoninus1 hat geschrieben:gut, dass Du pscipios Griechischkenntnisse nicht anzweifelst :wink:
Danke, dass du während meiner Abwesenheit meine "Verteidigung" übernommen hast :mrgreen:
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von antoninus1 » So 03.04.05 16:55

War mir ein Vergnügen :)
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Pscipio » So 03.04.05 17:54

Zur Bestimmung von romancoinart:

Ich lese POLI PROC, das lässt auf NICOPOLI PROC IC(T) schliessen, allerdings würde ich aufgrund des schlechten Fotos und der mageren Erhaltung das Vorhandensein des ICT nicht beschwören. Dies wäre jedoch entscheidend für eine Zuordnung zu Nikopolis, weshalb ich @andi89 darum ersuchen möchte, entweder ein besseres Foto einzustellen oder aber selber auf seiner Münze nach dem IC(T) zu suchen..

Jedenfalls besteht für mich kein Zweifel mehr daran, dass die Rückseitenlegende spiegelverkehrt verläuft. Erklären kann ich mir dies aber nicht, da die Tyche/Fortuna, für die ich die Göttin halte, korrekt nach links abgebildet ist. Hätte der Stempelschneider den Stempel verkehrt herum angefertigt, müsste sie eigentlich nach rechts stehen...

Gruss, Pscipio
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Beitrag von AndreusMacer » So 03.04.05 19:11

@ alle

Na, danke für die Belehrung!

Gruß, André
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Beitrag von richard55-47 » So 03.04.05 20:44

Für mich ist diese Münze eine ganz gewöhnliche (neu)zeitgenössische Prägung. Sorry für diese üble Einschätzung, aber so ein "heldisches" Gesicht ist im gesamten römischen Reich m. E. nie geprägt worden.
do ut des.

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