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RIC einer Sesterze von Vespasian?
Verfasst: Do 14.04.05 09:20
von Lojoer
Hi,
als Sondengänger möchte ich gestern die Sesterze gefundene. Ich weiß sie hat kaum Sammlerwert, aber ich möchte Sie möglichst vorbestimmt zum Denkmalamt geben.
Die Vorderseite mit Kopf n.r. hat die Leg. IMP CAES VESPASIAN AVG P M TR PPP COS III" z.T. im Scan schlecht erkennbar. Sie dürfte somit 71 n.Chr geprägt sein.
Die Rückseite zeigt die Aufschrift "SPQR P P OBCIVES SERVATOS" im Eichenkranz.
Die RIC 458 passt ja wohl nicht.
Danke für Eure Hilfe
Gruß Jörg
Verfasst: Do 14.04.05 09:48
von chinamul
@Lojoer
Nein, das paßt wirklich nicht, ist aber nur dicht daneben!
Richtig: RIC 459; C. 531
Geprägt 71 in Rom
Gruß
chinamul
Verfasst: Do 14.04.05 10:37
von Lojoer
Hi chinamul,
besten Dank für die Hülfe
Gruß Jörg
Verfasst: Do 14.04.05 22:37
von Peter43
@Lojoer:
Da ich gerade bei der Korinthenkackerei (schweizerisch: Tüpflischeisserei) bin: Im Lateinischen heißt es SESTERTIUS, das ist männlich, deshalb heißt es im Deutschen nicht 'die Sesterze', sondern 'der Sesterz'!
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Fr 15.04.05 00:20
von Herr Sharif
@Lojoer
Ich sehe gerade, daß dein Wohnort Darmstadt ist. Ich wohne in Frankfurt und arbeite in Darmstadt. Durch regelmäßige Fahrradtouren rundum meiner Umgebung kenne ich selbige auch recht genau.
Ich will jetzt keine Geheimnisse von Dir erfahren, aber interessieren tuts mich schon: Wo findet man Vespasian Sesterzen in dieser Region?
Sollte ich mir auch so eine Suchgerät anschaffen?
Gruß, Sharif
Verfasst: Fr 15.04.05 10:35
von Lojoer
Hallo Peter43,
hast ja recht. Ist immer das gleiche Problem bei mir, "die Sesterze"

ist einfach nicht aus meinem Kopf zu bekommen.
Hallo Sharif,
die Münzen finde ich tatsächlich im hessischen Ried. Auf bestimmten Plätzen kann man unter 100 Abziehlaschen, Patronenhülsen, Schrottteile und vieles Mehr auch römische Münzen finden.
Die sind aber nur in den seltensten Fällen in dem vorgezeigten Zustand. In der Regel sehen sie anders aus (siehe Bilder).
Wenn Du wirklich viel, viel Zeit hast, positiv zur Archäologie eingestellt bist und mit diesen auch zusammenarbeiten willst, solltest Du Dir ein Metallsuchgerät anschaffen. Die Suche ist nach dem Ausstellen einer Nachforschungsgenehmigung nach § 21 des Denkmalschutzgesetzes möglich.
http://www.denkmalpflege-hessen.de/Arch ... ungen.html
Neben dem Suchen müssen Berichte über die Tätigkeit abgegeben werden, die Fundkoordinaten (möglichst mit GPS) angegeben werden und vieles mehr.
Wenn man alles zusammenrechnet (Benzin und Zeit, Literatur usw.) ist es ein teures Hobby
Zu erwähnen ist noch, dass der der ohne eine derartige Genehmigung sucht und erwischt wird, mit empfindlichen Bußgeldern rechnen muss und der Metalldedektor wird eingezogen.
Gruß Jörg
Verfasst: Fr 15.04.05 23:35
von Herr Sharif
@Lojoer:
Vielen Dank für die Informationen. Ich hätte nicht gedacht, daß das "Sondengehen" eine fast halbamtliche Tätigkeit ist.
Gruß, Sharif
Verfasst: Mo 09.05.05 07:44
von curtislclay
Nach dem Stil zu urteilen (die Kugel unter der Bueste ist schwer auszumachen) stammt der Sesterz von der Muenzstaette Lugdunum nicht Rom. Ich glaube auch, dass diese Rs.-Legende mit P P nur in Lugdunum gepraegt wurde.
In RIC aber sind die beiden Muenzstaetten in derselben Liste zusammengeworfen, die von chinamul genannte Nummer wird stimmen.