Offline-Experiment: Ungereinigtes Römerlot

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Andy63
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Beitrag von Andy63 » Do 28.04.05 12:24

Hallo :D
Interresantes Posting @chinamul besonders für Sondengeher.
Harzfreies Oel einfaches Waffenöel ist preiswert und überall zu bekommen.
Wende es sogar bei Ohrenproblemen an,alter Tauchertrick wohlbemerkt
Harzfrei müssen die Oele sein.In der Apotheke gibte es dies auch zu erwerben,
Mandel oder Olivenoel.

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 28.04.05 14:26

Vielen Dank für diese Hinweise, ich hab die Öldiskussion bisher nicht so verfolgt. Jedenfalls entsprechen die von Euch empfohlenen Methoden meiner Ungeduld ohnedies eher. "Stifte und Stichel": gibt es da Beschaffungstips, ich habe bisher mit Holzzahnstochern bzw. Nähmaschinennadeln gearbeitet (letztere kann man leichter in die Hand nehmen als normale Nadeln). Ihr seht, ich bin hier ziemlich ahnungslos. Grüße, KAM.
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gst
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Beitrag von gst » Do 28.04.05 19:45

Hallo zusammen!
Mit einem Zahnarztbohrer 0,1mm geht’s aber auch sehr gut

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Do 28.04.05 21:43

Große Hilfe leisten auch Glasfaserpinsel. Sie nutzen sich ähnlich ab wie Drehbleistifte, man kann sie unterschiedlich 'hart' einstellen je nach Länge der Fasern. Ist jedem Olivenöl hoffnungslos überlegen.

Grüße
Zwerg
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Lojoer
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Beitrag von Lojoer » Do 28.04.05 21:58

Hallo KAM,
Ungedult ist auf keinen Fall angesagt. Jedenfalls nicht beim Reinigen von Münzen.
Hinsichtlich der Stifte und Stichel soviel.
Zahnarztbohrer ist nicht schlecht - kommt aber nicht jeder dran. Eine Preiswerte Alternative sind z.B. Ledernadeln (ca 18 cm lang). Deren Spitze gebe ich mit dem Dremel unterschiedliche Form. Z.B. wie ein Kegelstumpf mit einer kleinen Schleiffläche von weniger als 1 mm2 oder Meiselförmig mit 1 mm Breite und und und... je nach benötigter Form werden die Nadeln angeschliffen. Als Holzvariante nehme ich am liebsten Bambus. Kleiner Nadeln eignen sich gut in Druckbleistiften als Halterung. Einfach ein bischen kreativ und man kommt auf zig Möglichkeiten sich entsprechende Geräte herzustellen.
Glasfaserpinsel sind auch eine gute alternative.
Die alle aber taugen nichts, wenn man nicht über die entsprechenden optischen Geräte verfügt.
Die billigste Variante ist die Uhrmacherlupe zum Aufsetzen.
Viel besser und professioneller ist das Stereomikroskop (wohlgemerkt nicht Binokular sondern Stereomikroskop). Relativ günstig und gut sind die aus Russland. Ich selbst habe ein Zeiss, rate aber jedem wegen des Preises von einem solchen ab.
Gruß Jörg

Gluteus Maximus
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Beitrag von Gluteus Maximus » Do 28.04.05 22:15

Das Reinigen von römischen Münzen ist eine Kunst, die viel Geschick und Geduld verlangt. Da ich von keinem viel besitze, ist es schon eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Aber ich bin zumindest schon geduldiger als zu Beginn, und ab und zu hat man dann ein schönes Stück, was durch das eigenhändige Reinigen schöner ist, als es eine gekaufte Münze wäre. Und dann bin ich wieder glücklich.
Von Ebay kaufe ich aber keine Ungereinigten mehr, das ist meistens schlechte Qualität und ab und zu auch aussortierter Schrott.
Vir prudens non contra ventum mingit.

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 29.04.05 10:21

@Lojoer´, danke für die Tips, was ist der Unterschied zwischen einem Binokular und einem Stereomikroskop? Grüße, KAM.
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Fr 29.04.05 10:43

Hallo KAM!

Ich vermute unter Binokular versteht Lojoer ein Mikroskop mit nur einem Objektiv, bei dem die monokularen Lichstrahlen anschließend einfach auf 2 Okulare verteilt werden. Dann ergibt sich natürlich kein Stereobild!

Das Stereobild benötigt selbstverständlich 2 Objektive, damit man das Objekt aus 2 verschiedenen Winkeln sehen kann. Das meint L. wahrscheinlich mit Stereomikroskop.

Allerdings habe ich selbst noch kein Binokular mit nur einem Objektiv gesehen. Die, die ich gesehen haben, hatten alle auch 2 Objektive, waren also richtige Stereomokroskope. Aber warum soll es zum Billigpreis vielleicht auch welche ohne Stereobild geben?

Mit freundlichem Gruß
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 29.04.05 10:58

Danke! Grüße, KAM
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Lojoer
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Beitrag von Lojoer » Fr 29.04.05 12:56

Hi Peter43,
so siehts aus. Ein Stereomikroskop ist ein Mikroskop mit 2 Strahlengängen, d.h. ich erhalten an den Okularen ein 3D-Bild.
Binokulares Mikroskop hat ebenfalls 2 Okulare, aber nur einen Strahlengang und damit ein flaches 2D-Bild.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 69482&rd=1
Gruß Jörg

Andre M.
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Beitrag von Andre M. » Fr 06.05.05 20:24

Ich habe mir auch mal so ein Lot gekauft, um das große Experiment parallel zu begleiten. Heute kamen die Münzen an. Gekauft hatte ich 100 Stück. Geliefert wurden 110.

Der erste Eindruck:
Die Masse des Lots besteht aus kleinen Münzen. Es waren drei Münzen zwischen 22 mm und 28 mm dabei. Da hatte ich mir ein bißchen mehr erhofft. Aber wer möchte nicht den "großen Schatz" entdecken. Ich bin aber auch mit diesem Lot einverstanden. Denn mir geht es sehr um die geschichtliche und kulturelle Seite.

Die Münzen waren verdreckt. Wie erwartet. Mal stärker, mal schwächer. Bei einigen Münzen konnte man schon Schriftzeichen und Gesichter erkennen, andere sind noch völlig im Dreck eingeschlossen. Eine Münze stach sofort völlig aus diesem Lot heraus. Es ist eine Goldmünze. Sie ist kaum verdreckt und glänzt wie ne Speckschwarte. Ich gehe davon aus, das der Anbieter diese Münze bereits vorgereinigt hatte und sie als wertlos ansah. So hat er sie dann mit ins Lot getan. Es sind auch Münzen dabei, die auf Vorder- und Rückseite völlig glatt sind. Da kann man nichts mehr erkennen. Das ist dann wohl eher was für die Tonne.

Ich habe die Münzen auch erstmal ins Ölbad getan und schaue nun ab und zu - ein bißchen ungeduldig - auf das Ergebnis.

Ich würde mich freuen, wenn am Ende des Reinigungsprozesses ein paar Münzen im Zustand ss oder vz vorhanden wären.

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Sa 07.05.05 00:46

Lieber Andre!

Ich verstehe nicht, wie immer wieder Sammler glauben, daß in ihrem Lot Goldmünzen zu finden sind! Das gibt es nicht! In der Regel werden Messingmünzen für Gold gehalten.

Mit freundlichem Gruß
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Andre M.
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Beitrag von Andre M. » Sa 07.05.05 08:10

Lieber Peter!

ich will auch nicht ausschließen, das es sich um eine Messingmünze handelt. Denn ich muß gestehen .... aber erzähl es bitte nicht weiter .... das ich nicht so die große Ahnung davon habe.

Ich habe die Münze mal aus dem Ölbad geholt und ein Bild davon gemacht.

http://hometown.aol.de/ordenversand/homepage/hobby.html

Ich habe noch nicht ganz rausbekommen, wie man hier ein Bild einfügt. Daher hab ich mal den Link eingefügt.

Andre

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Beitrag von Andre M. » Sa 07.05.05 09:42

So, jetzt habe ich es - dank der Mail eines netten Kollegen - doch noch geschaft, Bilder hier einzufügen. Vielleicht kann Peter ja nun erkennen, ob es Messing oder Gold ist. Im Original sieht die Münze noch gelblicher aus.

Andre
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münze.jpg

Sir Oly
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Beitrag von Sir Oly » Sa 07.05.05 10:06

Es könnte sich um einen Provinzler aus "NIKAEA" handeln (ich glaube auf dem ersten Bild 3 Standarten zu erkennen). Diese Münzen wurden häufig in Messing geprägt. Das Stück sollte also aus dem 3. Jhd. stammen. Hier ein Beispiel : http://www.wildwinds.com/coins/ric/seve ... 3287.2.jpg Mehr kann man bei dieser Erhaltung leider nicht sagen :( .
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