Offline-Experiment: Ungereinigtes Römerlot

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Sa 07.05.05 11:56

@Andre:

Gold ist bekanntlich ein Edelmetall. Das bedeutet u.a., daß es sich nur schwer mit Sauerstoff verbindet. Findet man Goldmünzen z.B. in einem Hort, dann sehen sie genauso aus als wären sie gerade geprägt worden. Münzen mit Korrosion oder Patina können deshalb grundsätzlich nicht aus Gold sein!

Sollte sich zufällig einmal eine Goldmünze unter den Münzen befinden, die der Erstfinder irgendwo auf dem Balkan beim Suchen gefunden hat, wird er sie sofort an sich nehmen. Wenn er sich nicht dazu entschließt, sie zu unterschlagen - was äußerst gefährlich ist, weil seine Auftraggeber das nicht dulden können -, wird sie in den weiteren Durchmusterungsaktionen, die folgen, entdeckt werden. Erst der mehr oder weniger unansehnliche Rest kommt dann als 'ungereinigtes Lot' auf den Markt. Und das ist nicht bedeutungsgleich mit 'undurchsuchtes Lot'. Tut mir leid, daß ich Dich enttäuschen mußte!

Und zur Farbe: Hier ist eine echte antike Goldmünze zum Vergleich. Die hier hat noch Reste einer rötlichen Auflage, die sich manchmal auf Goldmünzen findet. Dies ist aber keine Korrosion! Das Metall selbst bleibt unverändert.

Mit freundlichem Gruß
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Andre M.
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Beitrag von Andre M. » Sa 07.05.05 18:45

So sieht das Lot nach einem Tag in Olivenöl aus. Man sieht, das noch sehr viel geduld notwendig ist.
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 09.05.05 12:53

Am Wochenende habe ich die ersten Stücke aus dem Öl genommen, es waren etliche dabei, die eine rötliche sehr dünne Patina hatten, AE 3 oder AE 4 von Constans zB, dann AE 4 von Valerianus, ein schlecht erhaltener "Constantinopolis". Ein Stück ist wohl ein Denar von Caracalla (VICT PART MAX), mal gespannt wie gut der nach dem Präparieren aussehen wird. Ca. 20 % der Münzen haben trotz grüner Patina richtige Fraßlöcher auf der Oberfläche, sind zwar bestimmbar aber für Sammler wertlos. Dann habe ich ein türkisches Silbermünzlein mit kleinem Loch gefunden und eine kleine Silbermünze aus Indien. Grüße, KAM
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Thrax
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Gold Reinigung

Beitrag von Thrax » Mo 09.05.05 22:29

Ich erlaube mich auch etwas dazu sagen.Ich bin ein Sammler der roemischen Aurei und oft muss ich diese Muenzen reinigen.Die Verunreinigungen sind roetliche harte Substanzen,die lassen sich nicht mechanisch entfernen und auch in den Fettloesungsmitteln wie z.B. Benzen oder Toluen stabil sind.Ich gluehe die Muenzen bis Rotglut mit Kaliumnitrat (KNO3 schmelzt sich und alle organische Substanzen verbrennen)und dann schrecke ich diese in konzentrierte Schwefelsaeure ab.Es kommt dabei zur kleinen Explosion (es donnert etwas).Die Muenzen sind dann extrem Gelb.

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Re: Gold Reinigung

Beitrag von Pscipio » Mo 09.05.05 22:42

Thrax hat geschrieben:Ich gluehe die Muenzen bis Rotglut mit Kaliumnitrat (KNO3 schmelzt sich und alle organische Substanzen verbrennen)und dann schrecke ich diese in konzentrierte Schwefelsaeure ab.Es kommt dabei zur kleinen Explosion (es donnert etwas).Die Muenzen sind dann extrem Gelb.
Ich bin zwar kein Chemiker und kann deshalb nur ansatzweise erahnen, wie diese Behandlungsweise ausschaut, aber trotzdem: 8O I'm shocked! 8O
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Beitrag von Zwerg » Mo 09.05.05 22:58

@pscipio

Komm einfach zurück
Es gibt lächerliche Posts, die sich nicht als solche kennzeichnen

Obwohl!

Man kann mit 30% Salzsäure an guthaltige Goldmünze herangehen, um Verfärbungen zu beseitigen - erst Königswasser tötet!

Grüße
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Beitrag von Pscipio » Mo 09.05.05 23:03

Zwerg hat geschrieben:Komm einfach zurück
Es gibt lächerliche Posts, die sich nicht als solche kennzeichnen
Wenn sich dies auf mein Posting bezieht, nun gut, man lernt nie aus :roll:
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Zwerg » Mo 09.05.05 23:08

@pscipio

Einen höher - der vom thrax - was soll das??

Grüße
Zwerg
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Beitrag von Pscipio » Mo 09.05.05 23:22

Zwerg hat geschrieben:Einen höher - der vom thrax - was soll das??
Das frage ich mich auch! Ich verstand allerdings deinen Satz "Komm einfach zurück" nicht ganz und bezog ihn in negativer Weise auf mein Posting. Für mich als chemischer Laie und absoluter Nichtkenner von Römischen Goldmünzen hört sich die Methode von Thrax nicht viel besser an als ein Autoscheibenwischer, der mit Schmirgelpapier umwickelt wird. Ich meine, eine antike Goldmünze zum Glühen zu bringen und dann in Schwefelsäure einzutauchen, hallo?!?
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Beitrag von klaupo » Mo 09.05.05 23:37

Hallo Zwerg,

Einspruch, Euer Ehren! Da hat sich jemand in unserer Sprache bemüht, seine Methode darzulegen. Den schießt man nicht einfach weg, man widerlegt ihn!

Gruß klaupo

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Beitrag von Sir Oly » Mo 09.05.05 23:41

Man sollte die Sache nicht zu ernst nehmen , ist sicher nur ein verspäteter Aprilscherz :wink: .
FEL TEMP REPARATIO

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Beitrag von Andre M. » Mo 09.05.05 23:46

Leute, tragt Euren Smalltalk woanders aus

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Beitrag von Pscipio » Di 10.05.05 00:13

Andre M. hat geschrieben:Leute, tragt Euren Smalltalk woanders aus
Kommentarlos: :o
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Beitrag von richard55-47 » Di 10.05.05 07:38

Wenn Thrax uns nicht veräppelt, dann hat er mit seiner (brutalen?) Reinigungsmethode ganz viel Mut. Ich ginge an so schöne Stücke jedenfalls nicht mit der chemischen Keule ran.
do ut des.

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cucci
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Beitrag von cucci » Di 10.05.05 09:30

Hallo
Ich gebe auch noch meinen Senf dazu
Ich würde lieber ein Goldmünze haben deren Oberfläche nicht perfekt ist, als eine (für mich so) vergewaltigte.
Vergewaltigte deshalb, weil ich die Spuren ihrer Geschichte weg Reinige..
Aber das ist nur meine Meinung :wink:


Gruss Cucci
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
Antik-Calabrien
http://www.wildwinds.com/coins/greece/calabria/uxentum/i.html

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