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Münzen aus Steinzeug, Porzellan usw.

Verfasst: Sa 13.01.07 10:54
von kalle123
Habe mir den letzten Beitrag mit Münzen aus Sachsen angesehen (Steinzeug). Diese sind im Schön (Katalog) aufgeführt. Wo finde ich Informationen über Münzen aus Schleiz oder über weise Porzellanmünzen? Verhielt es sich mit diesen Münzen ebenso, wie mit den Notmünzen von Städten und Gemeinden, dass die Reichsbank diese bis zu einem gewissen Zeitpunkt zurückgenommen hat? Wenn ja, warum sind diese dann nicht in Funck aufgeführt? Welche Materialien wurden verwendet? Kann ich behaupten, dass eine weise Münze immer aus Porzellen und eine braune Münze immer aus Steinzeug hergestellt ist?
Danke für die Antworten.
kalle

Verfasst: Sa 13.01.07 11:42
von KarlAntonMartini
Münzen (Notgeld) aus Porzellan etc. sind im Scheuch und im Menzel katalogisiert. Allerdings weiß ich nicht, ob der Menzel alle hat, die bei Scheuch stehen. Beide Kataloge sind bei Strothotte erschienen und dort zu haben. (oder im Buch- oder Münzhandel natürlich) Eine Regelung über den Umtausch durch die Reichsbank kenne ich nicht, halte ich auch für unwahrscheinlich. Bei sächsischen Produkten ist weiß Biskuitporzellan und braun Böttger-Steinzeug. Steinzeug ist braun ggf. grau, weiß ist idR Porzellan, es könnte aber auch Majolika sein. Grüße, KarlAntonMartini

Re: Münzen aus Steinzeug, Porzellan usw.

Verfasst: Sa 13.01.07 12:44
von Lutz12
kalle123 hat geschrieben: Verhielt es sich mit diesen Münzen ebenso, wie mit den Notmünzen von Städten und Gemeinden, dass die Reichsbank diese bis zu einem gewissen Zeitpunkt zurückgenommen hat?
Die Einlösung oblag dem Herausgeber, bei Städte-Notgeld also der Stadt oder Gemeinde (daneben gaben auch Betriebe und Händler etc. Notgeld aus). Die Einlösefristen waren unterschiedlich und nur bei gesetzlichen Regelungen gab es hin und wieder Einheitlichkeit beim Aufruf zur Einlösung. Bei den für Sammlern hergestellten Ausgaben gab es auch solche, die "nur gültig am Tage der Ausgabe" waren.
Für mich offen ist die Frage, ob Porzellangeld wirklich als Geldersatz im Zahlungsverkehr verwendet wurde, oder ob es wie bei dem Serien-Notgeld der Jahre 1921/22 lediglich für Sammler hergestellt wurde?
Gruß Lutz12

Verfasst: Sa 13.01.07 18:02
von kalle123
Danke für Eure Auskünfte. Mit dem Notgeld aus Westfalen verhielt es sich wohl ähnlich, da der größte Teil nicht in den Zahlungsverkehr kam? Es wird wohl auch nur eine kleine Schar von Sammlern geben, welche Münzen aus Steinzeug und Porzellan sammeln. Ich glaube es war KarlAntonMartini, welcher mich letzhin auf einen Verlag hinwies, der ältere Exemplare von Menzel verkaufte. Habe leider auf meine damalige Anfrage keine Antwort erhalten (vom Verlag).
Also nochmals besten Dank und einen schönen Sonntag
Kalle

Verfasst: Sa 13.01.07 20:35
von vMadai
Ach, das war kein Umlaufgeld??
Schade, damit verlieren diese Teile, die ich besitze, schlagartig an ideellem Wert für mich!

Freundlich grüßt
vMadai

Verfasst: Mo 15.01.07 10:32
von KarlAntonMartini
So eindeutig ist das nicht. Zunächst waren viele Ausgaben schon für den Umlauf gedacht. Es kam dann einfach nicht mehr dazu, weil die Inflation schneller voranschritt und Kleingeld nichts mehr wert war. Ähnlich war es ja auch mit den 500-Mark-Stücken aus Aluminium. - Übrigens habe ich früher auch den klaren Vorsatz gehabt, nur Münzen zu sammeln, die für den Umlauf bestimmt waren. Aber in der Praxis hat sich die Abgrenzung oft als schwierig erwiesen. Grüße, KarlAntonMartini