Rein Interesse halber ...

Privat ausgegebene Münzen, Notgeld und Münzersatzmittel

Moderator: KarlAntonMartini

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johndoe
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Rein Interesse halber ...

Beitrag von johndoe » Do 10.05.07 00:39

... würde mich Intressieren wofür diese Token?/Jetons?/Marken? Benutzt wurden. (siehe Bild)

Das Eine (oben mitte) scheint ja ne Gas-Marke zu sein, was hat dann auf der Rückseite das "Doccia La Sce**ese Modena" zu bedeuten. (** steht jeweils für steht für ein Schriftzeichen das wie ne 3 aussieht, meine Tastatur aber nicht hergibt.)

Wofür die WMf Marke? Stellen die nicht Haushaltsgegenstände her?
Wozu brauchte man den Münzprüfer oben Links? (unten links)

Das eine ist ja ne Telefonmarke, weis jemand darüber mehr? (unten mitte)

Der "Buxtehuder Swinegel" scheint aus nem Waschsalon zu stammen, oder? (unten rechts)

Metsch (oben Rechts)? Hab ich keine Idee.

Gruß johndoe

Edit: Eine hab ich glatt vergessen zu Fotographieren. Da steht aber nur "Wap" drauf.
Dateianhänge
DSCN5855_small_bw2.jpg
DSCN5855_small.JPG

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klosterschueler
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Beitrag von klosterschueler » Do 10.05.07 21:23

Hallo Johndoe!

Also WAP könnte von einer Selbstbedienungs-Autowaschanlage stammen (siehe Link), http://www.wapalto.de/, so einen hatte ich schon mal in der Hand und die schreiben ihr Firmenlogo genauso auf den Jeton.

Den Telephonjeton (untere Reihe Mitte) kenne ich noch aus meiner Jugend und Italienaufenthalten.

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Beitrag von johndoe » Fr 11.05.07 07:24

Hallo

danke für deine Antwort. Der Schriftzug auf dem Jeton ist tatsächlich genau so geschrieben wie auf der Webseite.
Mit dem Telefonjeton konnte man an öffentlichen Münzapparaten in Italien telefonieren? Oder eher in privaten Anlagen wie Hotels etc?

Gruß johndoe

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Beitrag von McBrumm » Fr 11.05.07 08:19

man konnte an öffentlichen Telefonzellen damit telefonieren.
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Beitrag von *EPI* » Fr 11.05.07 10:01

johndoe hat geschrieben:Hallo

Mit dem Telefonjeton konnte man an öffentlichen Münzapparaten in Italien telefonieren? Oder eher in privaten Anlagen wie Hotels etc?

Gruß johndoe
Sie waren sogar viel mehr. Sie dienten wegen des chronischen Kleingeldmangels in Italien als reales Geld: zeitabhängig als 50 bzw. 100 Lire Münzen. Sie wurden überall akzeptiert.

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Beitrag von johndoe » Fr 11.05.07 10:39

Na jetzt wird es ja richtig Interresant. Also steckt mehr hinter den kleinen Metalldingern Hat sich das aussehen geändert? Oder waren die für 50 Lire gekauften Jetons dann irgendwann 100 Lire Wert?

Gruß johndoe

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Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 11.05.07 10:45

Der Preis und der Wert der Jetons wurde jeweils nach den geltenden Telefontarifen neu festgelegt. Übrigens findet sich auf diesen Gettoni eine vierstellige Zahl, die Monat und Jahr der Ausgabe bedeutet 0577 = Mai 1977. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von johndoe » Fr 11.05.07 10:47

Die Nummern hatte ich schon bemerkt, wusste aber nicht, dass es Daten sind, waren alle unterschiedlich, also dachte ich, dass es sich um fortlaufende Nummern handelte.

Danke für die Auskünfte.

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Beitrag von klosterschueler » Fr 11.05.07 20:17

*EPI* hat geschrieben:
Sie waren sogar viel mehr. Sie dienten wegen des chronischen Kleingeldmangels in Italien als reales Geld: zeitabhängig als 50 bzw. 100 Lire Münzen. Sie wurden überall akzeptiert.
Jössasna, richtig. Die Jetoni waren dann als Rückgeld beim Espresso dabei... damals m Bahnhof in Udine, wo vom Bahnhofsvorstand bis zur Putzfrau um 6 Uhr in der Früh alle Ihren kleinen Espoesso genommen und die Fußballspiele vom Vorabend kommentiert haben.
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Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 11.05.07 23:52

Beim espresso corretto gabs aber kein Rückgeld...Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von klosterschueler » So 13.05.07 19:57

Hallo KarlAntonMartini!

Auch auf die Gefahr hin, dass ich vom Thema abschweife und vom Moderator eines übergebraten bekomme...
DEN gab's woanders: In Grado, mitten im alten Fischerhafen, den wir für den 'Hygienekaffee' (ein Espresso im Tausch gegen einen Toilettgang) frequentierten. Dortselbst ist ein Cafe (das Lokal besteht noch heute) und ein Wettbüro, bei dem die ganze Stadt nicht nur den Morgenespesso genommen hat, sondern gleich dazu die Tipps für das abendliche Fußballmatch. Was die Corretto getrunken haben, damit sie sich für den richtigen Tipp entscheiden, liegt heute noch stechend in der Nase.

Und nochmal Italien, numismatisch versteht sich:
Was hat man in Italien am dringendsten benötigt, um eine Kirche von Innen anschauen zu können: Ein 100 Lire-Stück!
Damit konnte man nämlich den Altarraum oder die Kapelle beleuchten, die anstonsten im Halbdunkel lag.


Einen herzlichen Gruß vom in Erinnerungen schwelgenden
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Beitrag von johndoe » Fr 18.05.07 09:20

Hallo, ich melde mich noch einmal, ihr habt mir ja schon sehr gut weitergeholfen und wirklich interessante Details zu den Telefonjetons geliefert. Ich habe jetzt noch mal etwas gesucht und den Google-Übersetzter losgelassen, kann es sein, das daß was ich als "Gas-Marke" bezeichnet habe eine Duschmarke von einem Campingplatz ist, vmtl. in Modena?
Doccia -> shower > Dusche. Was bedeutet dann aber der Rest der Schrift? (da hat der italienisch->englisch Übersetzer von google gestreikt.)

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Beitrag von Chippi » Fr 18.05.07 13:33

DIe oben in der Mitte ist tatsächlich eine Duschmarke, den Duschkopf kann man problemlos erkennen.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von johndoe » Fr 18.05.07 13:56

Ja, mich hatte nur das Wort "Gas" daneben gewundert, und hatte das Bild daher abgetan.

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Beitrag von *EPI* » Fr 18.05.07 15:25

Möglichweise hatte die Marke 3 Funktionen:
Duschen (heißes Wasser)
Strom ("Elett") für diverse Campinggerätschaften
Gas zum Kochen in einer Küche des Campingplatzes (in Italien wir überwiegend mit Gas gekocht)...Jetzt wieder ein Ausflug: Ihr habt schon sicher die berühmte bombola (mobiler Gasbehälter für die Küche) gesehen... besonders schön, wenn sie auf einer Vespa transportiert werden.

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