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Fragment mit unbekannten Wertmarken...
Verfasst: Mi 05.12.07 15:57
von ultrasax
Da ich dieses Forum erst seit heute kenne und somit hier neu bin:
Ein herzliches Hallo allerseits !
Ich habe auch gleich ne Frage mitgebracht....
Von dem beiliegenden Fragment weiss ich nun zumindest, dass es keinerlei philatelistischen Background hat.
Ich hoffe, einer von Euch Spezialisten kann mir mehr dazu sagen...
Ciao ultrasax
Verfasst: Mi 05.12.07 18:00
von *EPI*
Gebührenmarken/-stempel zu 2 Taler, 15 Silbergroschen ... vor 1871??????
Verfasst: Do 06.12.07 00:35
von Dietemann
ich lese Cassel,
also von einer in Kassel ausgestellten amtlichen Urkunde. Gebührenmarke stimmt.
Sammelbar, mit Urkunde zwar interessanter aber trotzdem interessant.
Gruß, Dietemann
Verfasst: Do 06.12.07 10:11
von *EPI*
Ja, stimmt.
Dann vor 1867. 15 Silbergroschen dürften 1/2 Taler sein.
Verfasst: Do 06.12.07 10:13
von klaupo
Etwas enger eingrenzen läßt die Marke sich noch: zwischen 1838 (Einführung des Silbergroschen) und 1866 (Hessen-Kassel einverleibt von Preussen).
Übrigens erscheinen mir "2 Thaler plus ..." als eine recht saftige Gebühr! Ich habe eine Urkunde von 1861, in der ein Altvorderer von mir für eine notarielle Beurkundung im Saarland 3 Silbergroschen an den Notar und ein paar Bier für die Zeugen bezahlen mußte.
Gruß klaupo
Verfasst: Do 06.12.07 11:53
von wpmergel
klaupo hat geschrieben:...
Übrigens erscheinen mir "2 Thaler plus ..." als eine recht saftige Gebühr! Ich habe eine Urkunde von 1861, in der ein Altvorderer von mir für eine notarielle Beurkundung im Saarland 3 Silbergroschen an den Notar und ein paar Bier für die Zeugen bezahlen mußte.
Gruß klaupo
Ja, ja, so konnten es zu allen Zeiten und können es noch heute -
abzocken
Verfasst: Do 06.12.07 21:35
von rista
Hallo,
der Löwe deutet auf Gebührenmarken aus Hessen. Die Marken haben noch Nummern, wahrscheinlich hat die niedrigste Wertstufe die Nr. 1 usw.
Habe noch einen interessanten Link mit Erklärungen zu diesem Sammelgebiet gefunden
http://www.fiskalvorpost.de/mglossar.html
@ultrasax: Auf der Homepage findest Du eine Mailadresse, vielleicht kannst Du den Autor mal kontaktieren und bekommst so die restlichen Infos?
rista
Verfasst: Fr 07.12.07 14:41
von Dietemann
*EPI* hat geschrieben:15 Silbergroschen dürften 1/2 Taler sein.
Meiner Kenntnis nach galt das für Preußen, die Hessen hatten eine typische Zwischenlösung mit 32 Silbergroschen auf den Taler.
Gruß Dietemann
Verfasst: Fr 07.12.07 21:24
von Gerhard Schön
Dietemann hat geschrieben:*EPI* hat geschrieben:15 Silbergroschen dürften 1/2 Taler sein.
Meiner Kenntnis nach galt das für Preußen, die Hessen hatten eine typische Zwischenlösung mit 32 Silbergroschen auf den Taler.
30 Groschen (in Süddeutschland Kaisergroschen, in Preußen Silbergroschen) auf den Taler ist schon richtig.
Die Relation von 32 auf den Taler waren die hessischen Albus.
Verfasst: Mo 10.12.07 01:30
von Dietemann
Danke, wieder etwas gelernt
Verfasst: Mi 12.12.07 15:45
von ultrasax
Hallo,
rista hatte ne ganz interessante e-Mail-addi genannt.
Dort habe ich nachgehakt und ne sehr ausführliche Antwort zu dem Fragment erhalten, deshalb habe ich sie in Auszügen mal mit hier integriert...
"...das ist ein Stempelpapier Fragment aus Kurhessen auch Hessen- Kassel
genannt. Solche Stempelpapiere gab es schon seit 1707.
Der in der Klasse Nr. 10 zu 2 Thaler gesetzte Wert war zuerst auf dem Papier
oben mittig, wie vorgeschrieben, gesetzt worden, und die Verordnung stammt
aus dem Jahre 1853.
Es ist dies ein Aufbrauchpapier oder ein Urkundenabschluss ist in der Zeit
der Stempelmarken besorgt worden!!
Dazu sind zwei Stempelmarken die aus einem Bogen herausgeschnitten wurden,
links und rechts aufgeklebt um den Gesamtwert der Urkunde zum Abschluss zu
besteuern mit 2 Thaler und 20 Silbergroschen.
Ab 1857 wiener Münzvertrag, der Zollpfund = 30 Vereinsthaler, der Thaler zu
30 Silbergroschen, der Silbergroschen zu 12 Heller bis 1866, dann Besetzung
durch Preussen!
Die blauen Stempelmarken sind für das Volk gewesen, die roten Stempelmarken
galten für die Standesherrschaften.
Da diese Gebührenstempel, egal ob Stempel Aufdruck, Eindruck oder Marken
gesetzlich zu entwerten waren,
wie mit dem Revisionsstrich,
oder per Durchschreiben (z. B. Namenszug),
mit einem Behörden oder Notariatsstempel und der Jahreszahl mit Datum,
sind hier auf Deinem Fragment mit den Worten Cassiert = Durchschreiben alle
drei Gebührenstempel damit aufeinmal entwertet worden."
Danke nochmal an W. Morscheck !
ultrasax