Afrika - Token des Monats

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Moderator: KarlAntonMartini

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kc
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Beitrag von kc » So 01.02.09 21:11

[/quote]
....auch wenn der ein oder andere das nicht will (*grins*)

Liebe Grüße
MG[/quote]

Mach nur weiter so :D

Ich bin schon erstaunt,dass du so viele Typen von dieser Markenart zusammenbekommen hast,deshalb meine Frage vorhin.Die Teile sind bestimmt nur noch in geringen Stückzahlen existent.

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klosterschueler
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Beitrag von klosterschueler » So 01.02.09 21:37

Lieber MG!

Auch wenn ich nix Substanzielles beizutragen habe, so lese ich Deine Beiträge mit großem Interesse.

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Münz-Goofy
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Token des Monats März 2009 - Marokko

Beitrag von Münz-Goofy » So 01.03.09 17:18

Hallo allerseits!

Ich bin’s mal wieder mit dem afrikanischen “Token des Monats“. Wie schnell doch der Februar vorüber gegangen ist! Ich habe das neue Posting fast verschlafen und rasch etwas aufgetrieben. In den vergangenen Monaten waren wir meist in Staaten des südlichen Afrikas unterwegs, deshalb gönnen wir uns heute einen Sprung in den Norden des Kontinents, nach Tanger/Marokko.

Geht Ihr gerne tanzen? Ich nicht, trotzdem wage ich mich heute mal vorsichtig in den Kursaal von Tanger. Dieses Etablissement gibt es zumindest seit 1914 und das Haus existiert wohl heute noch:

http://www.flickr.com/photos/54996985@N00/3196491101/

Was auf dem Bild der alte Kursaal ist, das Gebäude mit dem Balkon oder das Haus gegenüber, wage ich nicht zu bestimmen. Eine bessere Aufnahme habe ich im web bisher nicht gefunden.

Der deutsche Begriff “Kursaal“ ist wohl einer der wenigen, die von anderen Sprachen übernommen wurden. Kursäle gibt es im Holländischen, Französischen und Englischen Sprachraum. Eine ganze Reihe von Kursaal-Token sind bekannt. Aus Tanger listet der Lecompte immerhin 9 verschiedene Stücke auf, davon zwei mit der Angabe “Florida Kursaal“, zwei mit “Kursaal Francais“ und fünf mit der Aufschrift “Kursaal de Tanger“. Aus letzterer Serie (5, 40, 50 Centimes und 1 bzw. 2 Fr.) möchte ich Euch das Stück ohne Jahreszahl zu 1 Franc vorstellen (mehr habe ich leider nicht zu bieten). Im Lecompte findet es sich unter Lec#346 und im Elie unter 20.1. Es ist aus Kupfer-Nickel-Zink, hat einen Durchmesser von 23,5 mm und wiegt 5,72 Gramm.

Es wäre für mich oder vielleicht auch den ein oder anderen hilfreich, wenn jemand ein paar zusätzliche Informationen (oder auch Bilder) beitragen kann. Ich wäre sehr interessiert.

Herzlichen Dank im Voraus.
Euer
MG
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MA_Tanger Kursaal 1Fr.jpg
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Beitrag von helcaraxe » Mo 02.03.09 18:21

Lieber Dietmar,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Und wieder habe ich etwas gelernt! Das es das Wort Kursaal in andere Sprachen geschafft hat, wusste ich nun auch noch nicht. Ich mag diese etwas altmodische Biedermeieratmosphäre, die dem Phänomen des "Kurens" anhaftet - geht es da nur mir so? Irgendwie schön (und das meine ich jetzt bestimmt nicht nationalistischsch!), dass es diese liebenswerte deutsche Tradition auch auf den afrikanischen Kontinent geschafft hat.

Viele Grüße
Mattias.

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kc
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Beitrag von kc » Mo 02.03.09 18:50

Hi Dietmar,

ein schöner Beitrag und ein noch schönerer Token!

Die Verbreitung der deutschen Sprache in Marokko findet ihren Ursprung wohl in den Marokko-Krisen 1905/06 und 1911,siehe Link.

http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich ... index.html
__________________________________________________________

Mir wurde berichtet,dass die Deutschen heute in den größten Teilen Afrikas das willkommenste Volk überhaupt seien,weil die Nazis während ihres Rückzugs alle Vorratskammern für die Bevölkerungen geöffnet hätten,damit sie nicht den Briten in die Hände fallen.Kann das jemand bestätigen?

Grüße

Andreas

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Beitrag von helcaraxe » Mo 02.03.09 20:11

kc hat geschrieben:
Mir wurde berichtet,dass die Deutschen heute in den größten Teilen Afrikas das willkommenste Volk überhaupt seien,weil die Nazis während ihres Rückzugs alle Vorratskammern für die Bevölkerungen geöffnet hätten,damit sie nicht den Briten in die Hände fallen.Kann das jemand bestätigen?
Na, in den größten Teilen Afrikas bestimmt nicht, weil die Deutschen (zum Glück) nicht den größten Afrikas besetzt hielten. Außerdem dem waren die Vorratslager der Deutschen in Nordafrika immer ziemlich leer, weil die Briten von Malta aus ohnehin schon im Schnitt 70% des deutschen Nachschubs versenkt haben... :roll:
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von kc » Mo 02.03.09 20:29

Danke für die Auskunft :)

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Afrasi
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Beitrag von Afrasi » Mo 02.03.09 21:19

kc hat geschrieben:Mir wurde berichtet,dass die Deutschen heute in den größten Teilen Afrikas das willkommenste Volk überhaupt seien,weil die Nazis während ihres Rückzugs alle Vorratskammern für die Bevölkerungen geöffnet hätten,damit sie nicht den Briten in die Hände fallen.Kann das jemand bestätigen? Grüße Andreas
Moin! Man ist als Deutsche in weiten Teilen Afrikas sehr willkommen, was aber meines Wissens nichts mit dem 2. WK zu tun hat. In den ehemaligen Kolonien Togo und Kamerun hatten sich die Deutschen als Kolonialmacht relativ gut benommen und werden deswegen noch heute sehr geachtet; das sah leider in Tansania und Namibia schon anders aus ... Aber auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Mali ist man sehr deutschfreundlich. Man weiß dort durchaus, dass man von Deutschland mehr Entwicklungshilfe erhält als vom ehemaligen Kolonialherren. In Ghana habe ich keinen einzigen Erwachsenen getroffen, der noch nicht einige Zeit in Deutschland gewesen ist. In Zimbabwe wird zwischen den Rhodies und Europäern genau unterschieden.
Und die Amerikaner mögen sie in Afrika genausowenig wie überall sonst in den (w)ärmeren Regionen.

Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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Beitrag von helcaraxe » Di 03.03.09 17:29

In Tansania erinnert nur noch sehr wenig an die deutsche Vergangenheit, die ja auch sehr kurz war. In Moshi und Umgebung nur noch ein verfallendes Bahnhofsgebäude und ein anonymes Soldatengrab, soweit ich herausfinden konnte, z. B. Man ist gegenüber den Deutschen generell sehr freundlich, sind ja auch zahlungkräftige Touristen. Die (deutsche) Kolonialzeit nimmt man, meinem Empfinden nach, als etwas Historisches wahr, was zum Land gehört, weswegen es sich aber nicht mehr lohnt, in größere emotionale Wallungen zu verfallen. Und das ist gut so. Ich wünschte, es wäre anderswo auch so - wäre dem Weltfrieden zuträglich.

Anderswo ist man sogar sehr pro-deutsch, das kann aber auch absurde Gründe haben. Von einem Bekannten, der als deutscher Soldat am Horn von Afrika stationiert war, weiß ich, dass die deutschen Soldaten dort im Gegensatz zu den amerikanischen sehr willkommen waren, vor allem unter dem fanatisierten Teil der islamischen Bevölkerung, die aus ihrem Antisemitismus der der Bewunderung für denselben in der jüngsten deutschen Geschichte keinen Hehl macht. Traurig, aber wahr.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von Münz-Goofy » Di 03.03.09 17:47

Hallo allerseits!

Den Analysen von Afrasi und helcaraxe kann ich nach meinen gelegentlichen Afrika-Reisen weitgehend zustimmen. Die erfreuliche Tatsache, daß Deutsche auf dem Kontinent einen guten Ruf haben, hat sicherlich nichts mit der Kolonialvergangenheit (an die sich dort niemand mehr erinnert) und dem 2. Weltkrieg zu tun. Einen Schub der Sympathie gab es 2003, als Deutschland sich weigerte, am Irak-Krieg teilzunehmen. Das haben nicht nur muslimisch orientierte Afrikaner mit Wohlwollen aufgenommen.

Ein weiteres Thema, daß die Deutschen in Afrika sympathisch macht, ist übrigens der Fußball. Ich kenne kaum einen Afrikaner, der nicht fußballbegeistert ist. Wenn man dort ein Gespräch aufnehmen möchte, sollte man mit Fußball beginnen. Die deutsche Nationalmannschaft geniesst dort hohes Ansehen, weil sie bei den WM-Runden meist reicht weit gekommen ist. Die Afrikaner bewundern das und sind ratlos, warum das ihren Mannschaften nicht gelingt, obwohl sie immer und immer wieder europäische (und auch deutsche) Trainer verpflichten. Na ja, Berti Vogts in Nigeria war wohl ein Schuß in den Ofen aber es sind auch sehr fähige deutsche Trainer vor Ort. In diesen Tagen tritt Antoine Hey, ein ehemaliger Kölner Fußballspieler, seinen Dienst in Kenia an. Viel Glück für ihn.

Es freut mich übrigens sehr, daß mein unbedeutender Kursaal-Token solche eine Diskussion entfacht hat. Der Thread lebt, und das soll auch so bleiben.

Euer
MG
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Beitrag von helcaraxe » Di 03.03.09 18:29

Den Ausführungen von Münz-Goofy kann ich mich nur anschließen. Ich musste in Tanzania mehrfach die Erfahrung machen, dass sich die Einheimischen besser im Tabellenstand der Bundesliga auskannten als ich.... :oops: Nun, das ist allerdings bei mir als Fußballbanausen auch kein Wunder. Immerhin wusste ich, dass Hoffenheim irgendwo ganz oben spielt. Aber irgendwie wollten alle immer wissen, warum das so sei. Ich wusste nicht besser zu antworten als: "Na, ich glaube, die sind halt einfach gut." :D
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von kc » Di 03.03.09 18:59

Sowas ist ja mal klasse.Sport verbindet halt!
Ich könnte mir gut vorstellen und ich hoffe auch,dass Afrika mal einen kleinen Aufschwung bekommt nächstes Jahr bei der WM und auch ein wenig Selbstbewusstsein tankt.

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Token des Monats April 2009 - Italienisch Somaliland

Beitrag von Münz-Goofy » Mi 01.04.09 17:47

Hallo allerseits!

Beim Token des Monats April trauen wir uns heute einmal in eine derzeit recht unsichere Ecke des afrikanischen Kontinents, ans “Horn von Afrika“. Der Staat Somalia entstand 1960 aus den Kolonialgebieten Britisch- und Italienisch-Somaliland und ist, wie jeder weiß, alles andere als ein stabiles politisches Gebilde.

Über den hier vorgestellten Token kann ich leider nicht viel berichten. Er scheint bisher uneditiert zu sein, jedenfalls ist mir keine Referenz bekannt. Auf alle Fälle stammt er aus dem ehemalig italienischen Teil Somalilands, genauer gesagt aus Caitoi (heute Kaytoy) in der Provinz Shabeellaha Hoose, knapp 150 km entfernt von der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Diese Region galt immer als Brotkorb des Landes, weshalb sich dort auch eine ganze Reihe von Farmen unter italienischer Führung angesiedelt hatten. Die “Azienda Agricola Papetti“ dürfte eine davon gewesen sein.

Die einzige Literatur, die mir zu Token aus dieser Gegend vorliegt, ist der Gill (Dennis Gill, The Coinage of Ethiopia, Eritrea and Italian Somaliland, 1991). Gill schreibt allerdings, daß ihm nur 3 Token aus Italienisch Somaliland bekannt seien. Neben einer Marke aus einer Bar in Mogadischu sind das tatsächlich 2 Stücke aus Messing zu 40 bzw. 50 Besa einer Plantage aus “Kaitoi“. Davon existiert das Teil zu 50 Besa in zwei Varianten mit und ohne Stempelung. Allerdings stammen diese Token von einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb (Azienda Cesare Maria de Vecci). Gill legt die Ausgabezeit dieser Stücke in den 1. Weltkrieg, als das Kleingeld knapp war.

Mein 40er “Papetti“ ist ebenfalls aus Messing, wiegt 3,90 g und mißt 25,6 mm im Durchmesser. Bisher habe ich vergeblich versucht, das Unternehmen zu ergoogeln.

Das ist alles, was ich mir zum Token des Monats April 2009 aus den Fingern saugen kann. Falls jemand Hinweise zu diesem oder weiteren Token aus Italienisch Somaliland hat, wären diese hoch willkommen.

Bis demnächst
MG
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SP_Caitoi Papetti 40.jpg
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Token des Monats Mai 2009 - Südafrika

Beitrag von Münz-Goofy » Di 05.05.09 18:44

Hallo allerseits!

Entschuldigt bitte, daß der Token des Monats Mai 2009 ein paar Tage auf sich warten ließ. Deshalb wollen jetzt ohne langen Verzug mit unseren Token weiter durch Afrika dampfen. Und zwar mit der südafrikanischen Eisenbahn. Laßt uns in den Speisewagen gehen, und ein paar Token des Catering-Departments der “South African Railways“, die heutzutage “Spoornet“ heißt, unter die Lupe nehmen.

Es existieren vier verschiedene Sätze. Hern’s Handbook of Southern African Tokens (2004) listet folgende Stücke auf:

Typ I (Knochen, braun marmoriert) 3d, 6d, 1/-, 2/- und 2/6: H#579e-a
Typ II (Knochen, hellbeige) 3d, 6d, 1/- und 2/-: H#570j-g
Typ III (Messing) 3d, 6d, 2/- und 2/6: H#570n-k
Typ IV (Cu-Ni): 3d, 6d, 1/-, 2/- und 2/6: H#570s-o

Ein paar davon habe ich in meiner Sammlung und im Anhang abgebildet. Leider besitze ich kein Exemplar des Typs I. Aus welchem Knochenmaterial die Serien I und II sind, habe ich bisher noch nicht herausfinden können. Hern und Theron schreiben einfach “bone“. Beim Typ II könnte es sich auch um Walroßzahn handeln, wie Afrasi bei einem kürzlichen Besuch bei mir vermutete.

In welchem Zeitraum die Token Verwendung fanden, entzieht sich leider ebenfalls meiner Kenntnis. Meine erste Bahnfahrt in Südafrika war erst 1995. Da wurden solche Dinger jedenfalls nicht mehr benutzt.

Wie Ihr seht, tragen die meisten der abgebildeten Stücke Stempelungen in Form einer Ziffer. Damit wären wir beim Verwendungszweck. Zu Beginn der Fahrt wurde jedem Kellner eine Nummer zugeordnet. Nach Servierung jedes einzelnen Gerichtes im Speisewagen oder Abteil wurde durch einen Supervisor der Gegenwert dieses Gerichtes in Form von Token mit der dem Kellner zugeteilten Nummer in eine Box geschmissen. Am Ende der Tour konnte so leicht der Bedienungsanteil jedes Mitarbeiters errechnet werden. Heute geht das ja alles elektronisch, aber die Token-Methode hat doch auch ihren Charme, oder?

So, jetzt ordern wir noch ein Castle Lager (der Kellner will ja auch leben) und genießen die Bahnfahrt durch die afrikanische Savanne.

Bis andermal
Euer MG
Dateianhänge
ZA_SAR Typ IV.jpg
ZA_SAR Typ III.jpg
ZA_SAR Typ II.jpg
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Beitrag von *EPI* » Di 05.05.09 21:31

Danke MG!

Kleiner Hinweis zum April:
64 Bese = 1 Rupie
Sehr schöner Token!

Andere Meinung zum Knochentoken:

"South African Railways Department
Cape Town (Reverse Blank or duplicated)
[...]
The tokens made out of bone were used at the catering department of the House of Assembly (Parliament) in Cape Town.
So the common reference to "Railways" seems to be somewhat misplaced."

Quelle: http://www.tokencoins.com/tokens.htm

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