Pappmünzen Stadtrat Würzburg

Privat ausgegebene Münzen, Notgeld und Münzersatzmittel

Moderator: KarlAntonMartini

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kc
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Pappmünzen Stadtrat Würzburg

Beitrag von kc » So 01.06.08 16:56

Hallo,

kann mir jemand von euch bei der Bestimmung dieser Notmünzen aus Pappe weiterhelfen?

2 Pf Stadtrat Würzburg
1x rund,1x 8-eckig(wahrscheinlich noch nicht ausgestanzt)

Ich wüsste auch gern,ob es speziell zu Pappmünzen Literatur gibt.

Vielen Dank

Grüße
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2 Pf Stadtrat Würzburg.jpg
Pappmünzen.jpg

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » So 01.06.08 17:15

Sind die Pappstücke direkt bedruckt oder sind das aufgeklebte Marken? Grüße, KarlAntonMartini
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kc
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Beitrag von kc » So 01.06.08 19:37

Hallo KAM,

die Teile sind direkt bedruckt.

Grüße

hanjogo
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Beitrag von hanjogo » So 01.06.08 20:05

Könnten das nicht Gebührenmarken sein? Die als Quittung für entrichteten Betrag auf amtliche Dokumente aufgeklebt wurden?

Grüße
Hanjogo
Die Hölle... das sind die anderen ... allerdings, man selbst ist für die anderen auch ein anderer ;-)

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kc
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Beitrag von kc » So 01.06.08 20:40

Hallo hanjogo,

stimmt,daran hatte ich nicht gedacht.Scheint wohl die plausibelste Erklärung zu sein.
Gibt es denn überhaupt Münzen aus Pappe?

Grüße

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kc
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Beitrag von kc » So 01.06.08 20:49

Was mir aber doch auffällt ist,dass Gebührenmarken meist nicht aus Pappe sind und nur einseitig bedruckt sind,weil sie ja aufgeklebt werden.
Scheint wohl doch was anderes zu sein.

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Afrasi
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Beitrag von Afrasi » So 01.06.08 21:53

Hallo!

Notmünzen aus Pappe gibt es schon. Diese hier sind aber auch dem Menzel unbekannt. Spezialliteratur hierzu kenne ich leider auch nicht. Warum nicht Herrn Menzel direkt anmailen oder anschreiben?

Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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kc
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Beitrag von kc » So 01.06.08 22:02

Hi Afrasi,

kannst du mir die Adresse von Herrn Menzel geben bitte?

Grüße

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Beitrag von KarlAntonMartini » So 01.06.08 22:15

Die Motive sehen aus wie die von Gebührenmarken. Offenbar hat man die Druckvorlagen dann verwendet, um Notgeld herzustellen. Vielleicht auch bloß intern für die eigene Kantine. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von kc » So 01.06.08 22:51

Hallo KAM,

danke für deine Ideen.
Hast du eventuell eine Kontaktadresse von Herrn Menzel für
mich?Vielleicht ist ihm Pappgeld aus Würzburg bekannt.

Grüße

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Beitrag von jofri » Mo 02.06.08 12:53

Hallo,
es handelt sich um Notgeld"scheine", ausgegeben 1920 von der Stadt Würzburg als Hartgeldersatz. Katalogisiert bei Keller, Kleingeldscheine - Verkehrsausgaben, Nr. 2667 h und i.
Gruß jofri

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 02.06.08 13:23

Der Übergang von Münzen zu Geldscheinen ist also fließend. Panta rhei! Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von jofri » Mo 02.06.08 14:32

So kann man es sehen ! Alles schwimmt ! :lol:

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kc
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Beitrag von kc » Mo 02.06.08 15:02

@ KAM,

das ist mir zu hoch ehrlich gesagt.Ich bin kein Philosophen-Ass :D

@jofri

Danke für die Einordnung.Kannst du noch weiteres darüber berichten (Wert,Gründe der Umstellung von Scheinen auf diese Marken o.ä.)?

Grüße

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Beitrag von jofri » Mo 02.06.08 16:06

Wert? Lt. Katalog 2-3 Euro.
Gründe? Es war nicht die Umstellung von Scheinen sondern von Münzen auf diese "Marken". Metall war knapp. Noch im Umlauf befindliche Münzen hatten oft einen höheren Materialwert, als das, was draufstand, so daß sie gesammelt, als Schrott verkauft wurden und so aus dem Umlauf verschwanden; neue wurden kaum geprägt. Der Mangel an Kleingeld behinderte erheblich den Handel. Viele Gemeinden aber auch private Händler behalfen sich daher mit "Notgeld" aus Papier. Dieser Ersatz hatte meistens nur kurze Gültigkeitsdauer, war vom Staat genehmigt und eine Einlösung in "Reichsgeld" war i.A. garantiert.
Die Vielzahl dieser Emissionen rief natürlich sehr bald die Sammler auf den Plan. Das hatte zur Folge, daß häufig nachgedruckt und oft genug für mehr als den Nennwert verkauft wurde. Trotz allem war das noch echtes Geld, wenn auch von nur geringem Wert. Später kamen dann die sog. "Serienscheine" auf. Diese waren schön bunt, sahen aus wie Geld und dienten fast ausschließlich dazu, den Sammlern "echtes" Geld aus der Tasche zu ziehen. Manche Gemeinde konnte dadurch ihr Stadtsäckel auffüllen. Allerdings waren diese Einnahmen nur wenige Jahre später mit der Hochinflation restlos im Eimer.
Die Geschichte des deutschen Notgeldes seit Beginn des WK I bis Ende 1923 ist allerdings wesentlich umfangreicher und komplexer, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

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