Notmünzen Thale
Moderator: KarlAntonMartini
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Notmünzen Thale
Hi,
ich hatte folgende Notmünzen aus Thale in besitz, ich habe einige fragen hier zu stellen, bitte um antwort.
1. wer weiß die anflage über die münzen?
2. soweit ich weiß, 1918 war noch nicht in der inflationszeit, wieso wurden solche kleinmünzen geprägt mit so hohem Nennwert? (durchmesser ca. 18, 20 und 24mm)
mfg
ich hatte folgende Notmünzen aus Thale in besitz, ich habe einige fragen hier zu stellen, bitte um antwort.
1. wer weiß die anflage über die münzen?
2. soweit ich weiß, 1918 war noch nicht in der inflationszeit, wieso wurden solche kleinmünzen geprägt mit so hohem Nennwert? (durchmesser ca. 18, 20 und 24mm)
mfg
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Hallo,
1918 gehört durchaus schon zur Inflationszeit - und es war, nach 1914 und 1916, bereits dir dritte Notgeld-Periode. Diese genehmigten Notgeld-Ausgaben waren nötig, weil die Reichsbank aus in erster Linie personellen Gründen nicht in der Lage war, den Bargeld-Bedarf zu decken.
Zu den Münzen kann ich nur soviel sagen, daß die Stückelung den Festlegungen in den Erlassen zur Notgeld-Ausgabe entspricht. Interessant ist, daß es von Thale keine enzsprechende Papiergeld-Ausgabe gibt. Sollten vielleicht mit den Münzen Sammler-Interessen befriedigt werden? Bereits vom Thaler Kleingeld gibt es für Sammler bestimmte Neudrucke. Möglicherweise haben die Herausgeber damit spekuliert, daß ein Großteil der Münzen nicht eingelöst würde, was natürlich Einnahmen für die Stadt bedeutet.
Oder sind diese Münzen Phantasieprodukte? Warum zeigen 10 und 20 M. das Jahr 1918, 5 M. dagegen 1921? Merkwürdig auch, daß in einer Zeit knapper (Münz)-Metalle eine Gemeinde auf die Ausgabe von Papier-Notgeld verzichtet und stattdessen teure Münzen prägt.
Auch ich bin gespannt, ob jemand etwas mehr weiß.
Gruß jofri
1918 gehört durchaus schon zur Inflationszeit - und es war, nach 1914 und 1916, bereits dir dritte Notgeld-Periode. Diese genehmigten Notgeld-Ausgaben waren nötig, weil die Reichsbank aus in erster Linie personellen Gründen nicht in der Lage war, den Bargeld-Bedarf zu decken.
Zu den Münzen kann ich nur soviel sagen, daß die Stückelung den Festlegungen in den Erlassen zur Notgeld-Ausgabe entspricht. Interessant ist, daß es von Thale keine enzsprechende Papiergeld-Ausgabe gibt. Sollten vielleicht mit den Münzen Sammler-Interessen befriedigt werden? Bereits vom Thaler Kleingeld gibt es für Sammler bestimmte Neudrucke. Möglicherweise haben die Herausgeber damit spekuliert, daß ein Großteil der Münzen nicht eingelöst würde, was natürlich Einnahmen für die Stadt bedeutet.
Oder sind diese Münzen Phantasieprodukte? Warum zeigen 10 und 20 M. das Jahr 1918, 5 M. dagegen 1921? Merkwürdig auch, daß in einer Zeit knapper (Münz)-Metalle eine Gemeinde auf die Ausgabe von Papier-Notgeld verzichtet und stattdessen teure Münzen prägt.
Auch ich bin gespannt, ob jemand etwas mehr weiß.
Gruß jofri
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scheint so dass ich ein interessante thema gestartet habe:)
obwohl 1918 gehört schon zur inflationszeit, aber ich denke, der nennwert der münzen ist trotzdem zu hoch.
in thale wurde eine serie von größen doppelthaler von 1923 mit durchmesser ca. 37 mm geprägt, also der nennwert entspricht nur 6 reichsmark.
mfg
obwohl 1918 gehört schon zur inflationszeit, aber ich denke, der nennwert der münzen ist trotzdem zu hoch.
in thale wurde eine serie von größen doppelthaler von 1923 mit durchmesser ca. 37 mm geprägt, also der nennwert entspricht nur 6 reichsmark.
mfg
- Münz-Goofy
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Der Menzel von 2005 gibt nahezu identische Werte an:kc hat geschrieben:Hallo xgg,
hier noch die ungefähre Wertangabe: mit Referenz:
5 Mark 1921 Teufelskopf Bronze 16mm Wert: 90DM
10 Mark 1918 liegender Hirsch Bronze 20mm Wert: 110DM
20Mark 1918 (Prägeanstalt L.Christian Lauer Nürnberg) Bronze 24mm Wert: 110DM
Die Wertangaben stammen aus dem Menzel von 1993.
Grüße
5 Mark 1921 (Me# 24928.5) Wert: 45 Euro
10 Mark 1918 (Me# 24934.3) Wert: 60 Euro
20 Mark 1918 (Me# 24934.4) Wert: 60 Euro
Gruß
MG
Gott schuf das Meer, wir das Schiff. Er schuf den Wind, wir das Segel. Er schuf die Windstille, wir die Ruder (afrikanisches Sprichwort) [img]http://www.smiliegifs.de/SMILIES/Cartoon/416.gif[/img]
- kc
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@xgg
Die Wertangaben im Menzel sind meiner Meinung nach in einigen Teilen zu niedrig angesetzt.Im Funck sind sie teilweise doppelt so hoch.
Außerdem sind es nur ungefähre Marktpreise,seltenere Stücke(zu denen diese auch gehören) können schon mal einen deutlich höheren Preis erzielen.
@Münz-Goofy
Danke dir für den Hinweis.Anscheinend wird sich insgesamt preislich nicht viel getan haben.
Grüße
Die Wertangaben im Menzel sind meiner Meinung nach in einigen Teilen zu niedrig angesetzt.Im Funck sind sie teilweise doppelt so hoch.
Außerdem sind es nur ungefähre Marktpreise,seltenere Stücke(zu denen diese auch gehören) können schon mal einen deutlich höheren Preis erzielen.
@Münz-Goofy
Danke dir für den Hinweis.Anscheinend wird sich insgesamt preislich nicht viel getan haben.
Grüße
- Münz-Goofy
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Das ist sicherlich eine richtige Aussage. Der Preis richtet sich danach, was der Käufer bereit ist zu zahlen. Vielleicht hatte der Verkäufer in diesem Fall den Funck zur Verfügung, und xgg mußte deshalb tiefer in die Tasche greifen. Wenn der Verkäufer nur den Menzel gehabt hätte, wäre der Kaufpreis möglicherweise niedriger ausgefallen.kc hat geschrieben: ... Außerdem sind es nur ungefähre Marktpreise,seltenere Stücke(zu denen diese auch gehören) können schon mal einen deutlich höheren Preis erzielen.
Aber wichtig ist vor allem die Freude an den Stücken, die man erworben hat. Wenn es sich um seltene Token/Münzen z.B. mit besonders gesuchtem Regionalbezug handelt, ist auch bei mir die Schmerzgrenze etwas höher angesetzt als in den diversen Katalogen angegeben.
Viel Spaß mit den wirklich schönen Geldersatzmarken aus Thale wünscht
MG
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@münz-goofy
das ist ja stimmt, es kommt noch drauf an, wie die erhaltung der münzen sind. bei echten prachexamplaren mit top erhaltung bin ich immer bereit, sehr hohen preis zu leisten. ich habe vorher ca. 1300 deutschen notmünzen gesammelt, jetzt sammel ich nur schönen stücken mit schönen motiven, die stücke nur mit nennwert bzw. stadtwappen sammel ich nicht mehr.
und übrigens möchte ich mal kurz fragen, viele deutschen notmünzen sind zaponiert gegen oxidierung, teile von meiner sammlung sind auch mehr oder weniger oxidiert, ich möchte meine sammlung schützen, was ist eigentlich das stoff? die drei münzen, die ich hier zeige sind auch zaponiert geschützt. weißt vielleicht jemand?
viele grüße
das ist ja stimmt, es kommt noch drauf an, wie die erhaltung der münzen sind. bei echten prachexamplaren mit top erhaltung bin ich immer bereit, sehr hohen preis zu leisten. ich habe vorher ca. 1300 deutschen notmünzen gesammelt, jetzt sammel ich nur schönen stücken mit schönen motiven, die stücke nur mit nennwert bzw. stadtwappen sammel ich nicht mehr.
und übrigens möchte ich mal kurz fragen, viele deutschen notmünzen sind zaponiert gegen oxidierung, teile von meiner sammlung sind auch mehr oder weniger oxidiert, ich möchte meine sammlung schützen, was ist eigentlich das stoff? die drei münzen, die ich hier zeige sind auch zaponiert geschützt. weißt vielleicht jemand?
viele grüße
- Münz-Goofy
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@xgg
Zaponierung ist nur angeraten bei Exemplaren aus extrem oxidativ empfindlichen Metallen (Zink!). Ein Überzug von Zapon-Lack macht bei Bronzetoken, wie Deinen dreien, keinerlei Sinn. Eine Zeitlang war die Zaponierung gang und gäbe, heute ist man glücklicherweise davon abgekommen.
Den Lack kann man mit organischen Lösemitteln wie Aceton oder Methylenchlorid leicht entfernen. Wichtig ist nur eine ausreichende Spülung mit Wasser nachher. Wenn man ein nicht mit Wasser mischbares Lösemittel wie Methylenchlorid zur Entfernung des Zapo-Lackes nimmt, muß man allerdings vor der Wasserwäsche eine mit Wasser mischbare Flüssigkeit zwischenschalten (z. B. Ethanol, hochprozentiger Schnaps tut's auch [ externes Bild ] , ist aber vielleicht zu schade. Aber in jedem Fall: Nach der Lösemittel-Behandlung massig mit Wasser spülen, vorsichtig abtupfen und an der Luft trocknen lassen.
Gruß
MG
Zaponierung ist nur angeraten bei Exemplaren aus extrem oxidativ empfindlichen Metallen (Zink!). Ein Überzug von Zapon-Lack macht bei Bronzetoken, wie Deinen dreien, keinerlei Sinn. Eine Zeitlang war die Zaponierung gang und gäbe, heute ist man glücklicherweise davon abgekommen.
Den Lack kann man mit organischen Lösemitteln wie Aceton oder Methylenchlorid leicht entfernen. Wichtig ist nur eine ausreichende Spülung mit Wasser nachher. Wenn man ein nicht mit Wasser mischbares Lösemittel wie Methylenchlorid zur Entfernung des Zapo-Lackes nimmt, muß man allerdings vor der Wasserwäsche eine mit Wasser mischbare Flüssigkeit zwischenschalten (z. B. Ethanol, hochprozentiger Schnaps tut's auch [ externes Bild ] , ist aber vielleicht zu schade. Aber in jedem Fall: Nach der Lösemittel-Behandlung massig mit Wasser spülen, vorsichtig abtupfen und an der Luft trocknen lassen.
Gruß
MG
Gott schuf das Meer, wir das Schiff. Er schuf den Wind, wir das Segel. Er schuf die Windstille, wir die Ruder (afrikanisches Sprichwort) [img]http://www.smiliegifs.de/SMILIES/Cartoon/416.gif[/img]
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hi, Münz-Goofy,
ich bedanke mich sehr für Ihre ausführlichen beschreibung. aber bei kupfermünzen macht das keinen sinn, kann ich nicht zustimmen. es kann den originalglanz von kupfer münze gegen feuchtigkeit von luft schützen, und die münzen können nach 100 jahren immer noch glanzend wie neu, aber wenn man die münzen nicht durch zapon lack schützen, sind die glanz meistens nicht mehr erhalten. das macht besonders sinn bei bronzemünzen statt brassmünzen. am ende bedanke ich mich noch mal für Ihre mühe!
viele grüße
ich bedanke mich sehr für Ihre ausführlichen beschreibung. aber bei kupfermünzen macht das keinen sinn, kann ich nicht zustimmen. es kann den originalglanz von kupfer münze gegen feuchtigkeit von luft schützen, und die münzen können nach 100 jahren immer noch glanzend wie neu, aber wenn man die münzen nicht durch zapon lack schützen, sind die glanz meistens nicht mehr erhalten. das macht besonders sinn bei bronzemünzen statt brassmünzen. am ende bedanke ich mich noch mal für Ihre mühe!
viele grüße
- Münz-Goofy
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@xgg,
wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du Deine Notmünzen schützen. Die Philosophien bezüglich der am besten geeigneten Methode sind sicherlich unterschiedlich. Früher zaponierte man, heute empfielt sich eher die Aufbewahrung in luftdicht verschlossenen Münzkapseln. Auf der anderen Seite hat eine natürliche Patina auch ihren Reiz.
Jeder sollte es so machen, wie er es am besten mag. Zum Thema Zaponierung sind hier im Forum schon etliche Postings geschrieben worden, z.B.:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... ight=zapon*
In der entsprechenden Rubrik "Reinigung & Konservierung" findest Du sicherlich noch mehr.
@kc,
zu den Smilies. Man findet eine ganze Auswahl z.B. unter:
http://www.web-smilie.de/
Anläßlich der selben Frage habe ich auch schon mal was dazu in einem anderen Thread fabuliert:
http://www.numismatikforum.de/ftopic25629.html
Es ist das Posting Nr. 11, wenn ich mich nicht verzählt habe.
Viele Grüße
MG
wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du Deine Notmünzen schützen. Die Philosophien bezüglich der am besten geeigneten Methode sind sicherlich unterschiedlich. Früher zaponierte man, heute empfielt sich eher die Aufbewahrung in luftdicht verschlossenen Münzkapseln. Auf der anderen Seite hat eine natürliche Patina auch ihren Reiz.
Jeder sollte es so machen, wie er es am besten mag. Zum Thema Zaponierung sind hier im Forum schon etliche Postings geschrieben worden, z.B.:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... ight=zapon*
In der entsprechenden Rubrik "Reinigung & Konservierung" findest Du sicherlich noch mehr.
@kc,
zu den Smilies. Man findet eine ganze Auswahl z.B. unter:
http://www.web-smilie.de/
Anläßlich der selben Frage habe ich auch schon mal was dazu in einem anderen Thread fabuliert:
http://www.numismatikforum.de/ftopic25629.html
Es ist das Posting Nr. 11, wenn ich mich nicht verzählt habe.
Viele Grüße
MG
Gott schuf das Meer, wir das Schiff. Er schuf den Wind, wir das Segel. Er schuf die Windstille, wir die Ruder (afrikanisches Sprichwort) [img]http://www.smiliegifs.de/SMILIES/Cartoon/416.gif[/img]
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danke münz goofy, ich denke zaponieren ist immer noch das beste idee, die man münzen schützen kann, weil man die münze danach direkt anfassen und besichtigen kann. naja, nur meine idee.
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