Numismatikforum

Hallo liebes Forum,

ich habe wieder einmal Bestimmungsschwierigkeiten. Dabei handelt es sich um folgende Münzen (siehe Anhang) Vielleicht kann mir jemand etwas über den Wert sagen? Den Menzel Katalog möchte ich mir wegen den paar Stücken nicht erst zulegen. Würde mich freuen, wenn jemand etwas darüber berichten kann.

Hier weitere....

noch mehr....

weitere....

weitere...

noch mehr...

Vielen Dank schon mal

Ich werde heute Abend im Katalog schauen und hierzu evtl. eine Antwort geben können.

Hallo,

das wäre wirklich super. Mit fehlt da nämlich die Literatur. Außerdem finde ich z.B. das Notgeld aus Dortmund nur in Zink und nicht aus Kupfer-Messing oder Messing. Mir ist aus Meissen z.B. auch nur der Satz mit den braunen Münzen (5-20 Mark mit Goldrand) bekannt. Weiss finde ich ebenfalls nirgens.

Über jede Hilfe würde ich mich rießig freuen...

Viele Grüße
Lordhelmlein

Zu der Münze mit Martin Luther ist der Durchmesser wichtig. Je nachdem, wie dieser ist, variiert auch der Preis. Im Katalog sind da die Preise von 5,00 € bis 100 €. Wie ist denn der Durchmesser?

Ich habe mich etwas erkundigt und auch einige Auszüge aus einem Katalog bekommen, aus welcher ich gerne die Info weitergebe.
Bei dem Katalog, aus dem ich zitiere, handelt es sich um Stand von 1993, somit auch um Preise in DM. Aber es ist trotzdem ein guter Orientierungspunkt.
Oft kann man auch bei ebya pp. die ungefähren Preise beobachten, für wieviel eine Münze tatsächlich dann auch weggeht.

Zu den Münzen aus Porzellan:
30 und 50 Pfg. sind im Jahr 1993 auf 200 DM gesetzt. Diese Münzen scheinen tatsächlich sehr wertvoll zu sein.
Die übrigen weißen Porzellanmünzen kosten 5, 10 und 20 DM. Dabei muss man beachten, dass es sehr viele Unterschiede gibt. Die Preise variieren daher genau anhand der kleinen Unterschiede. Die günstigsten kosten dabei zwischen 25 und 35 DM (lt. Katalog) und die teuersten, wie oben genannt liegen bei 200 DM. Man muss, um den genauen Preis ermitteln zu können, den Durchmesser kennen. Davon hängt oft der Preis ab.


Die hier nicht genannten Münzen, sind wohl keine Münzen, sonder Art Medaillien.

Ich hoffe, geholfen zu haben. Wenn Durchblick im Katalogauszug Schwierigkeit bereitet, einfach melden!

Abschließend danke ich noch Leks für die Zurverfügungstellung der Katalogauszüge!




Beitrag wurde überarbeitet aus Gründen des Urheberrechts! Danke für den Hinweis!

Und nun Auszüge zu Dortmund, Lüdenscheid & Gotha

Ich hoffe, man kann die Auszüge lesen! Die Datei mußte ziemlich klein gemacht werden. Bei Problemen bitte um Info.

Marianna hat geschrieben:I
Zu den Münzen aus Porzellan:
30 und 50 Pfg. sind im Jahr 1993 auf 200 DM gesetzt. Diese Münzen scheinen tatsächlich sehr wertvoll zu sein.

Definitiv falsch wenn sich das auf die weißen Stücke zu 30 und 50 Pfennig bezieht. sind die (neben Sachsen) wohl häufigsten überhaupt! Und wohl die einzigen bei denen weiß (Biskuit-Porzellan) häufiger ist als braun (Böttger-Steinzeug).

Die weißen waren "echtes" Notgeld, welches auf den zwei (?) Meissner Eisenbahnstrecken zum Einsatz kam. Prägegleiche Stücke in braun wurden erst um 1922/3 nachträglich für Sammler gefertigt.

Der Beitrag ist ja nacheditiert, so dass ich nicht wissen kann auf welchen Katalog sich der Preis beziehen soll. Bei 1993 denke ich an Menzel. In dem Fall lässt sich auch der Preis von 200DM erklären: Dieser ist beim Menzel ein "Standartpreis" für Gipsform (also Motivproben aus der Handform). Bei den oben abgebildeten Stücken handelt es sich allerdings um massengefertigte Stahlstempel-Typen.

Werde mir das WE mal Zeit nehmen und die Porzellan-Stücke komplett mit Referenzen etc bestimmen. Eher wirds leider aus Zeitgründen nicht.

LG,
Päd

Marianna hat geschrieben:Zu der Münze mit Martin Luther ist der Durchmesser wichtig. Je nachdem, wie dieser ist, variiert auch der Preis. Im Katalog sind da die Preise von 5,00 € bis 100 €. Wie ist denn der Durchmesser?

definitiv falsch. Durchmesser varieren bei Porzellanmünzen - genau wie der Braunton - IMMER! 10% Abweichungen in beide Richtungen sind normal. Dies liegt an leicht unterschiedlichen Brenntemperaturen bzw. der jeweiligen Lage der Münze im Ofen. Ein normaler Prozess beim Brennen. Die Preisunterschiede im Menzel entstehen durch Gipsform (= "Probe") und Stahlstempel (= Massenware).

Nehme mich wie Versprochen der Porzellanmünzen mal an. Im Prinzip meist Massenware. Ich hab mal ungefähre Ebay-Preise angegeben, wobei die immer mit sehr viel Vorsicht zu genießen sind. Gerade bei Porzellanmünzen und Medaillen gibts bei ebay dauernd Ausreißer in beide Richtungen.

Die angegebenen Katalognummern beziehen sich auf:
Franke, Otto:
Münzen aus Porzellan, Steinzeug und Ton
Schriftenreihe "DIE MÜNZE", Band 20
1. Auflage 1975
Verlag Pröh, Berlin
Scheuch, Karl:
Münzen aus Porzellan und Ton
4. erweiterte Auflage 1978 mit einen Nachwort und Ergänzungen
unveränderte Nachauflage Münzhandel + Verlag B. Strothotte, Gütersloh, 1995
ISBN 3-9803482
Menzel, Peter:
Deutsche Notmünzen und sonstige Geldersatzmarken 1840-1990 (Band I+II)
1. Auflage 1993, 2 Bände
Münzhandel + Verlag B. Strothotte, Gütersloh
ISBN 3-9803482-1-0
Es sei auch noch bemerkt, dass die 1993er Menzel-Nummern von den 2005er Nummern abweichen!!!

Nummer eins, der "Hungertaler" wird bei Scheuch als PorzellanMÜNZE geführt, ist eigentlich aber eine Spendenmedaille. Deshalb ist die auch im Menzel nicht gelistet. Bei Scheuch ists die Nummer 488w. Nach Braun und Weiß ist weiß mit schwarz der häufigste Typ. Mit den Schäden (Randfehler) ca. 15 Euro.
Alle Auflagezahlen sind dem Scheuch entnommen.

Bildergruppe 2 (die fünf weißen)
Sind Ausgaben der Stadt Meissen. De facto die einzigen zwei Serien die als Standarttyp aus weißen Biskuit-Porzellan und nicht aus Böttger-Steinzeug (rotbraun) gefertigt wurden.
Die Münzen zu 30 und 50 Pfennig sind Straßenbahngeld.
30 Pfennig Meissen 1921 weiß:
Auflage 113.600 Stk (!!!)
Scheuch 168n, Menzel (1993) 8930.5, Franke 107.2
50 Pfennig Meissen 1921 weiß:
Auflage 104.400 Stk (!!)
Scheuch 171n, Menzel (1993) 8930.9, Franke 108.2
Beide also alles anderes als selten, bei ebay für je 2-5 Euro problemlos zu bekommen

Die anderen 3 Münzen auf den Bild (5, 10 und 20 Mark Meissen in weiß) sind die Meissner "Arbeitslosenmünzen".
Diese wurden an Erwerbslose von der Stadt als eine Art Gutscheine ausgegeben. Die Empfänger konnten damit nur in bestimmten Geschäften in der Stadt und nur bestimmte Sachen (z.B. kein Alkohol) einkaufen. Interessant in Anbetracht der aktuellen Diskussion um Hartz IV und Gutscheine für bestimmte Leistungen Bis auf die themenbezogenen Bildseitenmotive findet man allerdings keinen Bezug auf die ursprüngliche Verwendung auf den Münzen selbst.
Im einzelnen sinds:
5 Mark Meissen 1921 weiß:
Auflage 6.500 Stk
Scheuch 182n, Menzel (1993) 8937.17, Franke 112.2
10 Mark Meissen 1921 weiß:
Auflage 8.950 Stk
Scheuch 185n, Menzel (1993) 8937.29, Franke 113.2
20 Mark Meissen 1921 weiß:
Auflage 8.750
Scheuch 188n, Menzel 8937.41, Franke 114.2
Preis bei ebay für alle drei Münzen schwankt zwischen 5 und 15 Euro pro Stück.


Die dritte Münze sowie die sechste sind Farbvarianten des Gothaer 50 Pfennig Stücks 1920 der Stadt. hergestellt von der Porzellanmanufaktur Pfeffer in Gotha. Scheuch unterscheidet in weiß, blaugrau und grau drei Farbvarianten, allerdings sind die Übergänge sehr fließend, so dass es schwer ist die Münzen einer Farbe zuzuordnen wenn sie nicht schneeweiß sind. Gehe davon aus dass die zweite Münze wohl als "blaugrau" durchgeht. In diesen Fall hätten wir hier:
50 Pfennig Stadt Gotha 1920 weiß:
Scheuch 528n, Menzel 5072.2 (1993), Franke 78.2
50 Pfennig Stadt Gotha 1920 blaugrau:
Scheuch 528nII, Menzel 5072.3 (1993), Franke 78.6
Auflage ist mir nicht bekannt, liegt wohl aber bei einigen Zehntausend.
Preis bei ebay, je nach Erhaltungszustand 3-6 Euro.
Zu den Gothaern hatte ich mich schon mal in einen anderen Thema geäußert:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 19#p272331

So, das solls für jetzt gewesen sein, die restlichen Münzen nehme ich mir dann morgen vor.
LG,
Päd

War ja aus Zeitgründen leider den zweiten Teil schuldig geblieben, hole ich jetzt schnell noch nach:

Bilder Notgeld004&006: Hierbei handelt es sich um eine reine Medaille, die man in Meißen als Souvenier erwerben konnte und kein Notgeld. Kenne mich mit denen nicht wirklich aus (nicht mein Sammelgebiet), hab dieses Stück aber schon öfters gesehn. Dürfte also recht häufig sein, vielleicht 5 Euro bei ebay (geraten)

Bilder Notgeld009&014: 20 Pfennig o.J. (1921) von Friedrich Wolff in Dresden. Ist eine private Notmünze. Auflage laut Scheuch 12500 Stück.
Scheuch 283a, Menzel3132.5, Franke 43.1
Nicht ganz so häufig, hat bei ebay im letzten Jahr zwischen 6 und 15 Euro gebracht.

Bilder Notgeld011&016: 50 Pfennig Kreis Gross-Wartenberg in Schlesien (heute Syców in Polen). Auflage 68500 Stück.
Scheuch 135a, Menzel 2289.3, Franke 79.1
5 Euro maximal (siehe Auflage)

Bilder Notgeld010&015: 1 Mark 1921 Eisenach. "Neppgeld", wurde als Notmünze angepriesen, war aber nie kursfähig und wurde in Unmassen (Auflage: 154.000!!) an den Sammler gebracht. Es gibt 2 Stempel der Bildseite (Luther) mit 83 bzw. 87 Randperlen. Hier die Variante mit 83 Perlen.
eventl. 3 Euro bei ebay, reich wird man nicht

Das wars glaub ich mit Porzellan, hoffe die Info hilft dir. Die anderen (metallischen) Notmünzen kann ich auf Wunsch bei Gelegenheit zumindest mal mit Menzelnummern versehen.
LG,
Patrick