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unbekannter Token 1861 (?)

Verfasst: Do 25.12.03 16:44
von Lutz12
Hallo,
Habe mal wieder ein Rätsel. In einer Position älterer Medaillen war auch das abgebildte Stück enthalten. Kennt es jemand ?
http://www.fotango.com/p/eba00343686f00000001.jpg
http://www.fotango.com/p/eba00343686f00000002.jpg
Material: Messing, Durchmesser: 29,5 mm, Gewicht: 11,4 g
Beste Grüße
Lutz12

Verfasst: Do 08.01.04 19:12
von KarlAntonMartini
Schwierig. Ich dachte erst an Lateinamerika wg. Salvador, aber der einschlägige Katalog von Rulau ist negativ. Außerdem ist die Abkürzung St. eher nicht üblich in Südamerika. Vielleicht eine Biermarke, 1861 wurde auf dem Oktoberfest zum ersten Mal Salvator ausgeschenkt?

noch mal S Sal

Verfasst: Do 10.03.05 21:51
von Lutz12
Das Rätsel ist noch nicht gelöst, vielleicht hilft folgendes Stück weiter. Auch hier ist S SAL zu lesen.
Beschreibung:
Zinn oder Blei, 36,5 mm,16,9 g
VS: S: SAL gekrönt, darunter Punze
RS W.B
Als räumliche Zuordnung vermute ich den wetseuropäischen Raum (Belgien / Niederlande / Frankreich).
Gruß Lutz12

Verfasst: Fr 11.03.05 00:14
von klaupo
Hallo Lutz12,

den hatten wir schon mal - nicht gelöst, aber doch mit einigen nützlichen Zusatzinfos:

http://www.numismatikforum.de/ftopic5258.html

Gruß klaupo

Verfasst: Fr 11.03.05 14:39
von Lutz12
Hallo Klaupo,
Danke für den Querverweis, damit ist ja die wichtigtse Frage nach der Zuordnung gelöst.
Gruß Lutz12

Verfasst: Sa 12.03.05 15:05
von mumde
Hallo Lutz, durch Zufall begegneten mir solche Stücke jetzt. Sie waren bei Heinrich Winter, Düsseldorf, in einer Auktion 1986 oder 1987, und waren dort bestimmt als:
1) Brügge, Messingmarke 1861 der Salvatorkirche für 1 Brot. De Schodt 97.
2) Brügge, Bleimarke o. J. der Salvatorkirche für 1 Weißbrot. 2 Gegenstempel. Minard III.186.

Verfasst: Sa 12.03.05 15:41
von Lutz12
Hallo mumde,
damit ist auch die Bedeutung von WB = Weißbrot gelöst.
Wie kann man sich die Verwendung der Marken vorstellen? Wurden diese von der Kirche an Bedürftige ausgegeben? Ich habe mal den Begriff "Armenmarke" gehört, sind diese Stücke als solche einzuordnen?
Gruß Lutz12

Verfasst: Sa 12.03.05 16:11
von mumde
Hallo Lutz, mir ist eine Begründung für Almosenmarken bekannt, die ungefähr so geht: Wenn man den unteren sozialen Schichten Geld gibt, versaufen sie's nur. Also gibt man Marken, die zweckgebunden nur gegen bestimmte Lebensmittel einlösbar sind. Der Bäcker ging mit den Marken dann zum Bursar der Kirche und löste sie gegen Geld ein. Der Begriff "Armenmarke" dürfte die gleiche Bedeutung wir "Almosenmarke" haben.
Es gibt andere Brotmarken, z. B. die häufigen des Elberfelder Kornvereins, die zum Brotkauf zu ermäßigtem Preis berechtigten.

Verfasst: So 13.03.05 09:51
von klaupo
Hallo Lutz12,

nun habe ich ihn auch gefunden und kann das WB Weißbrot (?) etwas zurechtrücken! :D

Niederländische Rechenpfennige und Marken, Schweizerischer Bankverein, Auktion 31, Zürich 17. September 1992
Nr. 435 - Brügge, Kirchengemeinde St. Salvator, Armenmarke o. J. (18. /1. H. 19. Jh.). Zinn S.SAL. ooben Gegenstenmpel Krone, unten Gegenstempel Schild. Die Initialen W.B. (Wijk B.), 16.51 g. Min. II, 190


Bliebe noch zu klären, nach welchem Katalog (Min.) hier zitiert wurde.

Gruß klaupo

Verfasst: Fr 18.03.05 23:12
von Lutz12
Hallo klaupo, Hallo mumde,
Danke für Eure Recherchen. Es ist immer wieder schön eine Informationslücke zu schließen. Eure Auktionsnennungen haben mich jetzt natürlich neugierig darauf gemacht, wie die Stücke angeboten waren (Erhaltung und Aussruf) und welchen Zuschlag sie erreicht haben. Falls Ihr die Ergebnislisten habt wäre die Nennung schön, damit mit dieser letzten fehlenden Angabe die Stücke in die Tiefen meines Münzschrankes wandern können.
Gruß Lutz12

Verfasst: Sa 19.03.05 19:43
von klaupo
Hallo Lutz12,

der Ausruf der Nr. 435, Kirchengemeinde St. Salvator, war 30,- Schweizer Franken bei Erh. ss - vz. Eine Ergebnisliste liegt mir leider nicht vor.

Gruß klaupo

Verfasst: Sa 19.03.05 21:30
von mumde
Hallo Lutz, ich stieß auf die beiden Marken in einem niederländischen Jahrbuch, erschienen 1988, in dem sie abgebildet sind mit dem Hinweis, sie seien im Jahr davor bei Winter Düsseldorf in der Auktion gewesen und hätten dort je 50.- bis 60.- DM erbracht. Beide Stücke sind tadelloses sehr schön (meine Erhaltungseinschätzung).

Verfasst: Sa 19.03.05 22:24
von Lutz12
Danke an Euch beide und an alle anderen die den Fall gelöst haben.
Bis zum nächsten Rätsel.
Gruß Lutz12