Notgeld - woher bekam man das?
Moderator: KarlAntonMartini
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Notgeld - woher bekam man das?
Hallo mal wieder,
wir haben in unserer Sammlung jede Menge Notgeld, Metall und Papier, v.a. nach dem 1. Weltkrieg.. Ich kapiere nicht, woher man dieses Notgeld bekam. Also z.B.: Eine Münze der Bonner Firma Knauber, 25 Pfennig aus Eisen. Damit konnte man also wohl bei Knauber einkaufen. Aber woher bekam ich diese Münzen, um damit einkaufen zu können? Musste ich dafür etwa Silbergeld aus der Vor-Notzeit hinterlegen? Dann wäre man doch ganz schön angeschmiert.
Ich brauche also etwas Nachhilfeunterricht in Geldgeschichte und bin wie immer dankbar für jeden Hinweis.
Mit besten Grüßen
cojobo
wir haben in unserer Sammlung jede Menge Notgeld, Metall und Papier, v.a. nach dem 1. Weltkrieg.. Ich kapiere nicht, woher man dieses Notgeld bekam. Also z.B.: Eine Münze der Bonner Firma Knauber, 25 Pfennig aus Eisen. Damit konnte man also wohl bei Knauber einkaufen. Aber woher bekam ich diese Münzen, um damit einkaufen zu können? Musste ich dafür etwa Silbergeld aus der Vor-Notzeit hinterlegen? Dann wäre man doch ganz schön angeschmiert.
Ich brauche also etwas Nachhilfeunterricht in Geldgeschichte und bin wie immer dankbar für jeden Hinweis.
Mit besten Grüßen
cojobo
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Vielleicht hat Knauber die als Wechselgeld herausgegeben? Grund für solches Notgeld war meiner Meinung nach der Kleingeldmangel.
Sigi
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Sigi
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- KarlAntonMartini
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Nicht zu vergessen die Lohntüten. - Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Hallo, meine Antwort betrifft Österreich, aber es wird in Deutschland nicht anders gewesen sein.
Es gab mehrere Notgeldperioden, 1848-49 / 1860 / 1914-18 / 1920....
Der Grund war,dass Metallgeld gehortet wurde (Krieg,Wirtschaftskrise) und die staatliche Versorgung mit Münzen nicht funktionierte.
Außerdem wurde von Herausgebern gehofft, dass nicht alles rückgewechselt wird, speziell bei Gutscheinen aus Papier.
Gemeinden mussten den Wert ihrer Ausgaben bei einer Bank hinterlegen, private machten das nicht, sie garantierten ihren Kunden gegenüber nur mit dem Name.
Bei den Metallmarken von Firmen waren viele Ausgaben für die Mitarbeiter zum Einkauf in der Kantine und in Lebensmittelmagazinen vorgesehen, ohne dass es darauf vermerkt wurde.
Ein Artikel am 6.12.1919 in der Reichspost beschreibt die oft erfolglose Jagt der Hausfrauen nach 20 Heller Stücken für den Gaszähler.
Schöne Grüße aus dem Nachbarland.
Es gab mehrere Notgeldperioden, 1848-49 / 1860 / 1914-18 / 1920....
Der Grund war,dass Metallgeld gehortet wurde (Krieg,Wirtschaftskrise) und die staatliche Versorgung mit Münzen nicht funktionierte.
Außerdem wurde von Herausgebern gehofft, dass nicht alles rückgewechselt wird, speziell bei Gutscheinen aus Papier.
Gemeinden mussten den Wert ihrer Ausgaben bei einer Bank hinterlegen, private machten das nicht, sie garantierten ihren Kunden gegenüber nur mit dem Name.
Bei den Metallmarken von Firmen waren viele Ausgaben für die Mitarbeiter zum Einkauf in der Kantine und in Lebensmittelmagazinen vorgesehen, ohne dass es darauf vermerkt wurde.
Ein Artikel am 6.12.1919 in der Reichspost beschreibt die oft erfolglose Jagt der Hausfrauen nach 20 Heller Stücken für den Gaszähler.
Schöne Grüße aus dem Nachbarland.
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Vielen Dank! So allmählich bekomme ich einen Einblick in die Vielschichtigkeit dieser Geldgeschichtsepoche. Aber spannend ist das ganze schon!
Beste Grüße
cojobo
Beste Grüße
cojobo
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Hallo cojobo, ich habe in "Neues Wiener Journal" am 6.8.1914 einen Artikel zu diesen Thema gefunden.
der Link:
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... nno-search
Hänge den Ausschnitt als Bild an, hoffentlich kann man es lesen.
der Link:
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno? ... nno-search
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- sigistenz
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Danke, sehr interessant! Mich wundert, dass schon in den ersten Kriegstagen Kleingeldmangel herrschte
und mich wundert auch, dass man sich den Kriegsgegner Frankreich zum Beispiel nehmen wollte
Sigi
.

und mich wundert auch, dass man sich den Kriegsgegner Frankreich zum Beispiel nehmen wollte

Sigi
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- KarlAntonMartini
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Mit Kriegsbeginn wurden vom Publikum Silber - und Goldmünzen gehortet und die öffentlichen Kassen begannen Nickel- und Kupfermünzen zurückzuhalten, weil es vermeintlich kriegswichtige Materialien waren. Ab etwa 1915 gab es bei den Mittelmächten Kleinmünzen aus Ersatzmaterial. Die Briten änderten nichts an ihren Münzen, außer daß die Goldmünzen aus dem Geldumlauf verschwanden, wie es in anderen europäischen Staaten war, weiß ich nicht. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Hallo cojobo,
mein Vor-Poster KAM hat die Sache schon gut beschrieben. Im Bereich des klassichen Papiernotgeldes lassen sich 7 Perioden feststellen, die allerdings zeitlich ineinandergreifen. Ich versuche das mal grob zu umreißen:
1. Notgeld von 1914/1915 - hier wurde dem Mangel an Silbergeld entgegengewirkt (Werte meist in den Stufen 1/2, 1, 2 und 3 Mark)
2. Kleingeldscheine Verkehrsausgaben von 1915~1922 - hier wurden meist Pfennigwerte verausgabt, da das Nickel und Kupergeld knapp war (meist Werte von 1 bis 50 Pfg aber auch bis zur Mark)
3. Großgeldscheine, Notgeld von 1918/1919 - meist hochwertig aussehendes Geld in Mark-Werten (1,5, 10, 20, 50, 100 Mark)
4. Serienscheine von 1920~1922 - kein echtes Geld, schön bunt und meist direkt für Sammler hergestellt, schlossen sich direkt an die Kleingeldscheine (2.) an
5. Notgeld von 1922 - Scheine in Werten von meist 100 M aufwärts bis in die Tausender, Ausgaben bis Frühjahr 1923
6. INLFA-Notgeld von 1923 - Scheine in Werten ab Tausender bis Billionen
7. wertbeständiges Notgeld vom Herbst 1923 - Scheine in Goldmark, Dollar, Natuaralien usw.
So weit so knapp, man könnte das Ganze noch viel umfangreicher formulieren, aber so ist der Rahmen abgesteckt.
Kommen wir zu den geprägten Stücken. Wertmarken gibt es im Grunde unabhängig von der o.g. Thematik "Inflation" aber die amtlichen Notmünzen (Ortsnotmünzen) und die meisten privaten Notmünzen können der Periode 2 (teils 3. und einige mit Charakter 4. wie die Nürnberger Straßenbahnmarken) zugeordnet werden.
Oft war es so, dass die ersten Reihen an Papiernotgeld (Ausgaben ab 1915 und vermehrt ab 1917) verschlissen waren und die Leute inkl. der Amtsträger sich des schnellen Verschleißens bewusst waren. Daher ging man v.a. ab 1917 dazu über, Notgeld in geprägter Form auszugeben, um dem Mangel Herr zu werden.
An vielen Stellen wird berichtet, dass wiederum das Metallgeld knapp wurde, weil es die Bevölkerung hortete, obwohl es ja meist aus minderwertigen Metallen hergestellt wurde. Zudem kam zeitgleich das Sammeln von Notgeld (Papier und Metall) in Mode, was die Situation zusätzlich verschärfte. Also ging man vielerorts wieder dazu über, Papiernotgeld herzustellen.
Das Geschriebene trifft sicher auf viele amtliche Ausgaben (Gemeinden, Städte, Verbände, Kreise, Länder) und größere Privatausgaben zu (Konzerne, Gewerkschaften,..) - von den kleineren Ausgabestellen (Ämter, kleinere Gewerbetreibende wie Bäcker, Gastwirte, Einzelhändler,...) gibt es im Regelfall nicht zu allen Perioden Notgeld sondern oft nur aus einer oder zwei - und zwar meist dann, wenn Not an Wechselgeld geherrscht hat.
Von den Gbr. Knauber, Bonn ist kein Papiergeld bekannt, so dassnur die beiden Ausgaben "Kriegsnotgeld", 25 Pf in Zink und Eisen bekannt sind. Geprägt wurden die Stücke laut Menzel-Katalog bei Lauer in Nürnberg und es handelte sich um eine "Fouragehandlung" (Wikipedia sagt: veraltete militärische Bezeichnung für Pferdefutter)
Man kann also spekulieren, dass deren Preise für ihre Produkte auf 1/4 Mark lauteten oder dass es eben in Masse der Betrag war, der beim Wechseln von Barzahlung an der vollen Mark gefehlt hat. Es ist also Wechselgeld, welches die Kunden damals anstelle von echtem Münzgeld von der Firma bekamen und dieses beim nächsten Einkauf wieder verrechnen konnten. Genauso gut kann es auch in der Lohntüte der Arbeiter/Angestellten gesteckt haben. Bei manchem Papiernotgeldschein steht geschrieben, dass man den Betrag in Reichsgeld ausbezahlt bekommt, wenn man X Stücke bei der Ausgabestelle vorlegt (also z.B. 20 5Pfg-Scheine ergeben eine Papiermark), gleiches wird für dei Münzen gegolten haben.
Das private Notgeld war meistens nur im ausgebenden Betrieb gültig, aber oft zirkulierte dieses Geld auch unter der Bevölkerung und zwischen den Betrieben, was die Sache der Abrechnung natürlich nicht einfacher machte. Besonders wird das in den Perioden 2 und 6 der Fall gewesen sein.
Gruß rista
edit:
Es gab Zeiten, in denen die Ausgabe von Notgeld amtlich genehmigt werden musste, ob sich nun jede Ausgabestelle daran gehalten hat, sei dahingestellt, oft wird es bei den kleinen privaten Ausgabestellen nicht der Fall gewesen sein.
Bei den größeren Ausgabestellen wurde der Betrag, welcher in kleinen Stückelungen verausgabt werden sollte, auf ein Konto (Reichbank etc.) eingezahlt, damit die Deckung gewahrt bliebe, der eingezahlte Betrag sollte im Regelfall erst nach Einziehung des Notgeldes wieder verfügbar sein. Man kann sich natürlich vorstellen, dass das im Zuge der Hochinflation von 1923 alles Schall und Rauch war...
mein Vor-Poster KAM hat die Sache schon gut beschrieben. Im Bereich des klassichen Papiernotgeldes lassen sich 7 Perioden feststellen, die allerdings zeitlich ineinandergreifen. Ich versuche das mal grob zu umreißen:
1. Notgeld von 1914/1915 - hier wurde dem Mangel an Silbergeld entgegengewirkt (Werte meist in den Stufen 1/2, 1, 2 und 3 Mark)
2. Kleingeldscheine Verkehrsausgaben von 1915~1922 - hier wurden meist Pfennigwerte verausgabt, da das Nickel und Kupergeld knapp war (meist Werte von 1 bis 50 Pfg aber auch bis zur Mark)
3. Großgeldscheine, Notgeld von 1918/1919 - meist hochwertig aussehendes Geld in Mark-Werten (1,5, 10, 20, 50, 100 Mark)
4. Serienscheine von 1920~1922 - kein echtes Geld, schön bunt und meist direkt für Sammler hergestellt, schlossen sich direkt an die Kleingeldscheine (2.) an
5. Notgeld von 1922 - Scheine in Werten von meist 100 M aufwärts bis in die Tausender, Ausgaben bis Frühjahr 1923
6. INLFA-Notgeld von 1923 - Scheine in Werten ab Tausender bis Billionen
7. wertbeständiges Notgeld vom Herbst 1923 - Scheine in Goldmark, Dollar, Natuaralien usw.
So weit so knapp, man könnte das Ganze noch viel umfangreicher formulieren, aber so ist der Rahmen abgesteckt.
Kommen wir zu den geprägten Stücken. Wertmarken gibt es im Grunde unabhängig von der o.g. Thematik "Inflation" aber die amtlichen Notmünzen (Ortsnotmünzen) und die meisten privaten Notmünzen können der Periode 2 (teils 3. und einige mit Charakter 4. wie die Nürnberger Straßenbahnmarken) zugeordnet werden.
Oft war es so, dass die ersten Reihen an Papiernotgeld (Ausgaben ab 1915 und vermehrt ab 1917) verschlissen waren und die Leute inkl. der Amtsträger sich des schnellen Verschleißens bewusst waren. Daher ging man v.a. ab 1917 dazu über, Notgeld in geprägter Form auszugeben, um dem Mangel Herr zu werden.
An vielen Stellen wird berichtet, dass wiederum das Metallgeld knapp wurde, weil es die Bevölkerung hortete, obwohl es ja meist aus minderwertigen Metallen hergestellt wurde. Zudem kam zeitgleich das Sammeln von Notgeld (Papier und Metall) in Mode, was die Situation zusätzlich verschärfte. Also ging man vielerorts wieder dazu über, Papiernotgeld herzustellen.
Das Geschriebene trifft sicher auf viele amtliche Ausgaben (Gemeinden, Städte, Verbände, Kreise, Länder) und größere Privatausgaben zu (Konzerne, Gewerkschaften,..) - von den kleineren Ausgabestellen (Ämter, kleinere Gewerbetreibende wie Bäcker, Gastwirte, Einzelhändler,...) gibt es im Regelfall nicht zu allen Perioden Notgeld sondern oft nur aus einer oder zwei - und zwar meist dann, wenn Not an Wechselgeld geherrscht hat.
Von den Gbr. Knauber, Bonn ist kein Papiergeld bekannt, so dassnur die beiden Ausgaben "Kriegsnotgeld", 25 Pf in Zink und Eisen bekannt sind. Geprägt wurden die Stücke laut Menzel-Katalog bei Lauer in Nürnberg und es handelte sich um eine "Fouragehandlung" (Wikipedia sagt: veraltete militärische Bezeichnung für Pferdefutter)
Man kann also spekulieren, dass deren Preise für ihre Produkte auf 1/4 Mark lauteten oder dass es eben in Masse der Betrag war, der beim Wechseln von Barzahlung an der vollen Mark gefehlt hat. Es ist also Wechselgeld, welches die Kunden damals anstelle von echtem Münzgeld von der Firma bekamen und dieses beim nächsten Einkauf wieder verrechnen konnten. Genauso gut kann es auch in der Lohntüte der Arbeiter/Angestellten gesteckt haben. Bei manchem Papiernotgeldschein steht geschrieben, dass man den Betrag in Reichsgeld ausbezahlt bekommt, wenn man X Stücke bei der Ausgabestelle vorlegt (also z.B. 20 5Pfg-Scheine ergeben eine Papiermark), gleiches wird für dei Münzen gegolten haben.
Das private Notgeld war meistens nur im ausgebenden Betrieb gültig, aber oft zirkulierte dieses Geld auch unter der Bevölkerung und zwischen den Betrieben, was die Sache der Abrechnung natürlich nicht einfacher machte. Besonders wird das in den Perioden 2 und 6 der Fall gewesen sein.
Gruß rista
edit:
Es gab Zeiten, in denen die Ausgabe von Notgeld amtlich genehmigt werden musste, ob sich nun jede Ausgabestelle daran gehalten hat, sei dahingestellt, oft wird es bei den kleinen privaten Ausgabestellen nicht der Fall gewesen sein.
Bei den größeren Ausgabestellen wurde der Betrag, welcher in kleinen Stückelungen verausgabt werden sollte, auf ein Konto (Reichbank etc.) eingezahlt, damit die Deckung gewahrt bliebe, der eingezahlte Betrag sollte im Regelfall erst nach Einziehung des Notgeldes wieder verfügbar sein. Man kann sich natürlich vorstellen, dass das im Zuge der Hochinflation von 1923 alles Schall und Rauch war...
- cojobo
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Sagenhaft!
Ich bin sehr dankbar für diese ausführlichen und nachvollziehbaren Erklärungen, aber natürlich auch für das Originalzitat aus Österreich vom Markensammler.
Das Leben muss damals schrecklich kompliziert gewesen sein. Hoffen wir mal, dass wir vergleichbares nicht mehr erleben!
Beste Grüße
cojobo
Ich bin sehr dankbar für diese ausführlichen und nachvollziehbaren Erklärungen, aber natürlich auch für das Originalzitat aus Österreich vom Markensammler.
Das Leben muss damals schrecklich kompliziert gewesen sein. Hoffen wir mal, dass wir vergleichbares nicht mehr erleben!
Beste Grüße
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- KarlAntonMartini
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Wenn man so um 1975 herum nach Italien fuhr, konnte man solche Verhältnisse noch erleben. Es ging schon irgendwie, man hatte immer ein Bündel zerfledderter Miniassegni im Nennwert von 50 bis 250 Lire in der Tasche, dagegen waren die geprägten Notgeldstücke von früher direkt Luxus.
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Danke an KarlAnton Martini für die Anregung:
Ich habe auf unserer Sammlungen-Homepage auch unsere Miniassegni aufgeführt. Wirklich verblüffende Parallelen zu dem alten deutschen Notgeld!
http://user.cojobo.org/~p.niesemann/Pap ... sland9.htm
Nochmals besten Dank und beste Grüße
cojobo
Ich habe auf unserer Sammlungen-Homepage auch unsere Miniassegni aufgeführt. Wirklich verblüffende Parallelen zu dem alten deutschen Notgeld!
http://user.cojobo.org/~p.niesemann/Pap ... sland9.htm
Nochmals besten Dank und beste Grüße
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Schöne Seite! Übrigens gab es auch in Italien Scheine mit Gedenkcharakter; ich habe einen Satz, der gestempelt ist zur Erinnerung an das Erdbeben in Friaul 1976 (?). Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Oh, das würde ich gerne sehen! Könnten Sie vielleicht ein Bild von einem solchen Schein einstellen?
Beste Grüße
cojobo
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Re: Notgeld - woher bekam man das?
Mein Scanner funktioniert grad nicht, vermutlich muß ein neuer her. Aber eine kurze Beschreibung:
100 Lire des Istituto Centrale delle Banche Popolari Italiane (ausgegeben von Banca Poplare di Pordenone) mit grünem Stempel: Aiutate il Friuli per la sua Sopravvivenza (!)
dito (ausgegeben von Banca Popolare Udinese) mit blauem Stempel: Ricordate di me - Venzone
dito -Trasaghis
dito - Resiutta
dito - Gemona
dito - Carnia
dann hab ich das Stück auch ohne Stempel und weiter
150 Lire Banca del Friuli
100 Lire dito
100 Lire Banca Cattolica del Veneto
150 Lire Credito Italiano
100 Lire Banca Antoniniana die Padova e Trieste
und weitere 20 Stück, unterschiedliche Erhaltung. Wenn Du sie haben magst, bitte PN.
Grüße, KarlAntonMartini
100 Lire des Istituto Centrale delle Banche Popolari Italiane (ausgegeben von Banca Poplare di Pordenone) mit grünem Stempel: Aiutate il Friuli per la sua Sopravvivenza (!)
dito (ausgegeben von Banca Popolare Udinese) mit blauem Stempel: Ricordate di me - Venzone
dito -Trasaghis
dito - Resiutta
dito - Gemona
dito - Carnia
dann hab ich das Stück auch ohne Stempel und weiter
150 Lire Banca del Friuli
100 Lire dito
100 Lire Banca Cattolica del Veneto
150 Lire Credito Italiano
100 Lire Banca Antoniniana die Padova e Trieste
und weitere 20 Stück, unterschiedliche Erhaltung. Wenn Du sie haben magst, bitte PN.
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