Frage zu lokalen Notmünzen

Privat ausgegebene Münzen, Notgeld und Münzersatzmittel

Moderator: KarlAntonMartini

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rista
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Re: Frage zu lokalen Notmünzen

Beitrag von rista » Fr 15.09.23 19:28

Hallo,
erst einmal: Es ist ein guter Ansatz, eine Heimatsammlung aufzubauen. Wenn Du dabei bleibst, wirst Du Dein Radar dann vielleicht auch auf die numsimatischen Hinterlassenschaften der Nachbarorte erweitern. Gerade bei den Ausgaben der Notzeiten ist es besser, das im Komplex zu betrachten, denn oft sind die Stücke auch außerhalb des Ortes zirkuliert. Ob das für die Ortsnotmünzen zutrifft, kann ich nicht absolut sagen, aber beim Papiernotgeld war das der Fall. Wenn Du mehr Infos über das örtliche Papiernotgeld brauchst, schreib mir eine PN.

Zu den Ortsnotmünzen ist noch der Funck-Katalog zu erwähnen, das ist die Referenz für dieses Teilgebiet. Ich habe aktuell nur den älteren (grünen) Band 2 mit den Varianten, die hier besser als bei Menzel beschrieben sind (Menzel hat meist nur die Anzahl der Varianten vermerkt, bei Funck geht es teils in den Submillimeterbereich, aber die Preise der Varianten der sieben Hauptnummern liegen im Bereich von 6 bis 40 DM also alles in allem auch weit von einigen Mondpreisen entfernt). Wir können davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit eine neue Auflage erscheinen wird. ANbei die Leseprobe der aktuellen (blauen) 8. Auflage von 2012 als PDF.

Zwiesel hat ja einiges zu bieten an Ortsnotmünzen, da hast Du erst einmal gut zu tun. Stücke, die bei Menzel teuer bewertet sind, sind in der Regel auch seltener zu finden, am ehesten noch im Fachhandel, der z.B. bei den MA-Shops auch immer Ortsnotmünzen feilbietet, die aber im Regelfall nach Funck bestimmt sind. Daher ist meine Empfehlung, eine Vergleichstabelle Menzel / Funck anzulegen, dann bist Du gut gerüstet.

Gruß rista
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Demolition (Fr 15.09.23 20:27)

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Demolition
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Re: Frage zu lokalen Notmünzen

Beitrag von Demolition » Fr 15.09.23 20:26

KaBa hat geschrieben:
Fr 15.09.23 18:01
Die meisten Punkte wurden ja sehr gut beantwortet und ich sehe partout nichts wo ich widersprechen muss :D
Noch zu zwei Nebenpunkten deines ersten Posts:
-- Fälschungen: Es gibt sehr wohl Fälschungen bayerischer Notgeldmünzen!. ZB war da mal ein Herr Röttinger sehr rege. Witzigerweise gibt es regelrechte Röttinger Fälschungen Sammler und es gibt das eine oder andere Stück Röttinger Fälschung, das teurer gehandelt wird als das Original. Desweiteren gibt es auch 'Ver'fälschungen. ZB wurden aus sechseckigen Stücken runde gefeilt um eine 'bisher unbekannte' Variante zu schnitzen.
-- Preise: Im allgemeinen kann man sagen, Du wirst einige Stücke niemals finden, aber Du wirst in den seltensten Fällen jemals mehr als 100,-€ ausgeben müssen, solange es Dir nur um metallenes Notgeld bzw. Wertmarken geht. Es gab gelegentlich Abschläge in Silber oder Gold, für die Honorablen einer Gemeinde. Die sind dann etwas teurer, aber auch selten viel mehr als Materialwert plus was die Münze in normal kosten würde.
Und dann hätte ich noch einen Kontakt für Dich, Peltzer verkauft. Ich schreibe ihn mal an und melde mich bei dir über PM
Gut zu wissen, dass selbst bei diesen doch recht speziellen Gebieten Fälschungen vertreten sind. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann wurden von der Stadt Zwiesel hauptsächlich Notmünzen in den Materialien Zink und Aluminium hergestellt. Von den ansässigen Firmen gibt es mitunter auch noch Wertmarken für zum Beispiel 1 Liter Bier oder ähnlichem. Diese können dann auch aus Messing sein. Von Silber oder Gold hätte ich bis jetzt noch nichts gesehen.
Kann mir das schlecht vorstellen, dass sich wirklich Leute die Mühe machen würden Fälschungen der Notmünzen einer solchen kleinen Stadt anzufertigen. Sowas würde ich dann eher bei größeren Städten oder bei Münzen aus Gold oder Silber erwarten. Aber vielleicht bin ich in dem Aspekt noch zu blauäugig.
rista hat geschrieben:
Fr 15.09.23 19:28
Hallo,
erst einmal: Es ist ein guter Ansatz, eine Heimatsammlung aufzubauen. Wenn Du dabei bleibst, wirst Du Dein Radar dann vielleicht auch auf die numsimatischen Hinterlassenschaften der Nachbarorte erweitern. Gerade bei den Ausgaben der Notzeiten ist es besser, das im Komplex zu betrachten, denn oft sind die Stücke auch außerhalb des Ortes zirkuliert. Ob das für die Ortsnotmünzen zutrifft, kann ich nicht absolut sagen, aber beim Papiernotgeld war das der Fall. Wenn Du mehr Infos über das örtliche Papiernotgeld brauchst, schreib mir eine PN.

Zu den Ortsnotmünzen ist noch der Funck-Katalog zu erwähnen, das ist die Referenz für dieses Teilgebiet. Ich habe aktuell nur den älteren (grünen) Band 2 mit den Varianten, die hier besser als bei Menzel beschrieben sind (Menzel hat meist nur die Anzahl der Varianten vermerkt, bei Funck geht es teils in den Submillimeterbereich, aber die Preise der Varianten der sieben Hauptnummern liegen im Bereich von 6 bis 40 DM also alles in allem auch weit von einigen Mondpreisen entfernt). Wir können davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit eine neue Auflage erscheinen wird.

Zwiesel hat ja einiges zu bieten an Ortsnotmünzen, da hast Du erst einmal gut zu tun. Stücke, die bei Menzel teuer bewertet sind, sind in der Regel auch seltener zu finden, am ehesten noch im Fachhandel, der z.B. bei den MA-Shops auch immer Ortsnotmünzen feilbietet, die aber im Regelfall nach Funck bestimmt sind. Daher ist meine Empfehlung, eine Vergleichstabelle Menzel / Funck anzulegen, dann bist Du gut gerüstet.

Gruß rista
Ich finde es einfach sehr faszinierend wenn man dann eine Münze in Händen hält, die über 100 Jahre alt ist und den Namen der Stadt trägt :) . Mir ist natürlich bewusst, dass ich jetzt nicht innerhalb von einer Woche eine komplette Sammlung der Münzen habe werde. Ich nutze das Gebiet jetzt einfach mal als Einstieg in das Hobby und mache mich langsam mit dem ganz drum herum (Ankauf von Münzen, richtige Aufbewahrung, diesem Forum, Literatur, usw.) vertraut. Das mögliche vervollständigen dieses Gebietes wird dann wohl eher eine längere Aufgabe werden, wo man dann zusätzlich zu anderen Gebieten immer wieder die Augen nach fehlenden Münzen offen hält.
Wobei es mich doch sehr gewundert hat, dass ich sowohl auf MA-Shop als auch Ebay sofort mehre verschiedene Münzen und Varianten gefunden hatte. Dachte nicht, dass sich der Start meiner Sammlung dann doch so "einfach" gestalten würde, dass ich mir einige Münzen, bei denen mir die Qualität der Preis gefallen hat, geradezu aussuchen konnte (habe bei 3 Objekten schon zugeschlagen 8) ).
Es wird tatsächlich auch Papiernotgeld zu Zwiesel angeboten. Damit habe ich mich bis jetzt aber noch fast gar nicht auseinander gesetzt. Interessieren würden mich diese schon, aber ich denke nicht, dass ich mich am Anfang meiner Sammlung sofort damit beschäftigen werde. Sonst würde mein innerer Schweinehund gleich verlangen alle derzeitigen Angebote zu kaufen, da Sie ja sonst vielleicht nie wieder angeboten werden.



Bezüglich Literatur ist das so eine Sache. Derzeit ist meine einziges Nachschlagewerk (abgesehen von meiner Anfangslektüre "Handbuch Münzensammeln" von Mehlhausen) die digitale 2022 Ausgabe von PETER MENZEL, DEUTSCHSPRACHIGE NOTMÜNZEN UND GELDERSATZZEICHEN, da diese kostenlos war. Leider sind darin jedoch keine Bilder zu den Münzen enthalten und sind auch nicht so ausführlich beschrieben.
Natürlich werde ich mir über kurz oder lang zusätzliche Literatur, sowohl zum Papier- als auch zum Münznotgeld zulegen, aber die Preise für solche Werke sind schon recht happig. So kostet das Buch "Die deutschen Notmünzen" von Walter Funk in der 2012 Ausgabe derzeit 50 Euro und in die in diesem November erscheinende Neuauflage dann sogar 80 Euro. Ganz schön viel wenn man bedenkt, dass derzeit nur ein sehr kleiner Teil des Buches für mich interessant wäre. Ich würde dann aber tatsächlich in eine neuere Ausgabe investieren. Einfach damit man auf dem aktuellsten Stand ist und nicht schon am Beginn des Hobbys auf etwas als Nachschlagewerk zurückgreift, dass längst überholt oder unvollständig ist.

Puh, das war jetzt ein langer Post 8O .

Danke für die ganzen Ratschläge, bin froh dieses Forum gefunden zu haben.

Viele Grüße,
Demolition

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Re: Frage zu lokalen Notmünzen

Beitrag von Numis-Student » Fr 15.09.23 20:35

Ganz ehrlich: uns sind längere Beiträge durchaus sympathisch, zeigt es doch, dass sich ein "Neuer" ernsthafte Gedanken macht und an ernsthaftem Austausch interessiert ist. Das ist doch deutlich schöner als ein:

Hallo,
habe geerbt. (Was ist das,) was krieg ich dafür (und wo kann ichs möglichst schnell verschleudern) ?

;-)

Wenn Du die 80€ am Anfang scheust, kannst Du Dir evtl. in einer Bibliothek, bei einem Spezialsammler etc. die paar Seiten scannen/kopieren (lassen).

Schöne Grüße,
MR
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Demolition (Sa 16.09.23 01:21)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Frage zu lokalen Notmünzen

Beitrag von KaBa » Fr 15.09.23 21:31

Ebay revers - real verkaufte Münzen (und Scheine) mit Zwiesel in der Kurzbeschreibung aus der Hauptkategorie Münzen : https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=Zwi ... d=1&_sop=3
Das Anzeigeergebnis des Links wird jeden Monat anders aussehen.
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Alles was ich in diesem Forum zeige, tausche ich gerne gegen mir fehlende Stücke aus den Bereichen: Kapselgeld, Glückspfennigen, Marinemarken. Einfach ansprechen.

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Re: Frage zu lokalen Notmünzen

Beitrag von Demolition » Sa 16.09.23 01:20

Numis-Student hat geschrieben:
Fr 15.09.23 20:35
Ganz ehrlich: uns sind längere Beiträge durchaus sympathisch, zeigt es doch, dass sich ein "Neuer" ernsthafte Gedanken macht und an ernsthaftem Austausch interessiert ist. Das ist doch deutlich schöner als ein:

Hallo,
habe geerbt. (Was ist das,) was krieg ich dafür (und wo kann ichs möglichst schnell verschleudern) ?

;-)

Wenn Du die 80€ am Anfang scheust, kannst Du Dir evtl. in einer Bibliothek, bei einem Spezialsammler etc. die paar Seiten scannen/kopieren (lassen).

Schöne Grüße,
MR

Ja kann mir gut vorstellen, dass ihr hier im Forum auch sehr viele Beiträge dieser Art bekommt. Finde ich schade wenn man sich dann im Falle einer Erbschaft nicht weiter damit beschäftigen möchte. Ich habe immer noch einige alte Münzen von meinem Urgroßvater, die ich vor mittlerweile bestimmt 18 Jahren von ihm bekommen hatte. Ich konnte damals noch nicht wirklich viel mit Ihnen anfangen, aber habe sie trotzdem aufgehoben.

Ich denke das ich mir dann die neue Auflage vom Funck im November besorgen werde. Der Einfall mit dem Scannen wäre aber keine schlechte Idee um die Zeit bis dahin zu überbrücken. So viele Seiten sollten das ja eigentlich nicht sein :D .

KaBa hat geschrieben:
Fr 15.09.23 21:31
Ebay revers - real verkaufte Münzen (und Scheine) mit Zwiesel in der Kurzbeschreibung aus der Hauptkategorie Münzen : https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=Zwi ... d=1&_sop=3
Das Anzeigeergebnis des Links wird jeden Monat anders aussehen.

Mit dieser Eingrenzung habe ich mich schon beschäftigt. Anhand der verkauften Artikel kann man einen guten Eindruck über die Preise und die Menge an Verkäufen, die in letzter Zeit stattgefunden haben, erhalten. Habe mir auch bereits die entsprechenden Suchen abgespeichert, damit ich bei neuen Objekten per E-Mail benachrichtigt werde.
Zurzeit werden relativ viele Münzen angeboten, bei denen der Verkäufer aus den USA stammt. Diese werde ich aber bewusst erst einmal außen vor lassen. Das scheint mir bei dem hohen Versand das klügste zu sein. Außerdem habe ich keine Ahnung inwiefern dann im Zweifel der Zoll dabei noch eine Rolle spielen würde (extra Gebühren???). Diesen Stress spare ich mir lieber erst mal solange nicht eine komplett außergewöhnliche Münze angeboten wird :) .

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