Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Keltische Münzen

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richard55-47
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Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von richard55-47 » Mo 07.10.19 17:40

Von Griechen habe ich keine Ahnung, ich bin Römer.
Mein französischer Münzfreund, er sammelt hauptsächlich gallische Münzen, schickte mir ein paar Bilder eines Obols, den er versucht zu bestimmen.
Meine Bitte an die Gemeinde ist, ihm dabei zu helfen. Hierbei wäre es schön, wenn nicht nur eine Fundstelle benannt würde, sondern auch ein internet-link ihm die Sache erleichtern würde.
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Altamura2
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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von Altamura2 » Mo 07.10.19 20:23

Angesichts des Pferds mit dem Rad darunter hätte ich gesagt, dass dies eine keltische Münze ist. Die Legende sieht auch nicht griechisch aus, vielleicht sollte man das mal zu den Kelten verschieben.

Gruß

Altamura

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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von Numis-Student » Mo 07.10.19 20:26

Altamura2 hat geschrieben:
Mo 07.10.19 20:23
Angesichts des Pferds mit dem Rad darunter hätte ich gesagt, dass dies eine keltische Münze ist. Die Legende sieht auch nicht griechisch aus, vielleicht sollte man das mal zu den Kelten verschieben.

Gruß

Altamura
Gern :)
Erledigt :D
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von richard55-47 » Di 08.10.19 09:03

Danke für die Korrektur, jetzt hoffe ich noch auf die Erfüllung meiner Wünsche.
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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von antoninus1 » Di 08.10.19 10:10

Meine Recherchen haben bis jetzt nichts ergeben. Ich dachte, die Münze gehört vielleicht zum Typ "Monnaie a la Croix".

Kannst Du die Inschrift entziffern? Ist es ein Fundstück? Falls ja, in welcher Region wurde die Münze gefunden?
Gruß,
antoninus1

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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von richard55-47 » Di 08.10.19 17:39

Ich habe deine Fragen an meinen Münzfreund in der Vendée geschickt. Vorerst hezlichen Dank für deine Mühe. Ich melde mich wieder.
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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von richard55-47 » Mi 09.10.19 17:23

So, ich habe eine Antwort aus Frankreich. Um Übersetzungsfehler auszuschließen, kopiere ich den in französisch gehaltenen Text auch rein.
Il s’agit d’une fraction (obole?) en argent de 0,33g pour 1cm. Elle a été trouvé dans le département du Maine et Loire (département 49) autour d’Angers , sur les bords de la Loire.
 
Dans le Centre et l’Est de la France, il y a peu ou pas d’oboles (il semble que les bronzes gaulois avaient la même valeur et les remplaçaient sur ces territoires).
 
Dans l’Ouest, la production des oboles et fractions en argent est principalement  centrée sur les peuples des pictons (Poitiers), andécaves (Angers), lemovices (Limoges), santons (Saintes) et bituriges cubi (Bourges). Le style du cheval correspond à ses peuples mais le revers s’inspire effectivement des monnaies à la Croix du Sud-Ouest (Toulouse –Languedoc) qui sont très souvent des drachmes.  Sachant qu’il n’y a pas ou peu (à part une sorte) d’obole bituriges, j’hésite pour une attribution entre les autres peuples, je penche quand même pour du santon ou du lemovice...
 

Es handelt sich um einen Teilwert (Obol?) in Silber mit 0,33 gr./1cm. Das Stück wurde im Departement Maine et loire (Dep. 49) in der Umgegend von Angers am Ufer der Loire gefunden.
Im Centrum und im Osten Frankreichs gibt es wenige bis keine Obole (es scheint, dass die gallischen Bronzen den gleichen Wert hatten und sie in diesen Gebieten ersetzt haben).
Im Westen ist die Produktion der Obole und der Teilwerte in Silber hauptsächlich zentriert auf die Bevölkerung der Pictonen (Poitiers), Andécaves (Angers), Movices (Limoges), Santons (Saintes) und bituriges Cubi (Bourges). Der Stil des Pferdes entspricht dem ihrer Bevölkerung, aber die Rückseite dient effektiv den Münzen mit Kreuz des Südwestens (Toulouse-Languedoc) als Vorbild, sehr oft sind das Drachmen. Wissend, dass es keine oder nur wenige Obole der Biturigen gibt (abgesehen von einer Art), zögere ich um eine Zuordnung zu anderen Völkern, ich neige dennoch zu den Santonen ode Lemovicen.
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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von antoninus1 » Do 10.10.19 23:47

Da hat sich Dein Sammlerfreund schon alle Gedanken gemacht, die ich auch hatte. Über den Fundort hätte ich gesucht, welche Stämme da lebten. Weit umgelaufen werden diese Prägungen wohl nicht sein.
Aber ich bin mit meinem Latein, äh Keltisch, da auch schon leider am Ende. :(
Gruß,
antoninus1

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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von richard55-47 » Fr 11.10.19 09:24

Vielen Dank für deine Mühe. Ich habe deine Antwort weitergegeben.
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Re: Ein einem Münzfreund unbekannter Obol

Beitrag von richard55-47 » Do 21.11.19 17:14

Mein Münzfreund ist zwischenzeitlich nicht untätig geblieben, aber nicht fündig geworden. Der neueste Wasserstand:
Was den unveröffentlichten Obol betrifft

Er ist immer noch unveröffentlicht und müsste in der numismatischen Literatur veröffent-licht werden. Forscher haben ihn mit zwei Arten von im Südwesten vorkommenden Drachmen in Zusammenhang gebracht, den Drachmen Covatrillos und den Drachmen Covertomotul. Es handele sich um eine Art Hybride der beiden, aber als „Obol“
Ich fügen einen link für den Covermotul bei, damit du ihn vergleichen kannst:

https://www.colleconline.com/fr/items/3 ... vertomotul

Nun, ich habe so viel Ahnung von keltischen Münzen wie die Kuh vom Sonntag und überlasse den Spezialisten die weiteren Überlegungen
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