Ringgeld - subaerat?

Keltische Münzen

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antisto
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Fr 15.11.24 10:27

Stimmt, subaerat wäre er dann nicht, aber mit etwas anderes gefüllt, irgendeine Füllmasse, die mit Gold überzogen wurde...
Danke für die guten Wünsche!
Grüße,
AS
antisto

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didius
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von didius » Fr 15.11.24 11:45

Subaerat wäre er doch immer noch, wenn es eine andere,
leichtere Metallegierung wäre. Es gibt ja auch leichte Weißmetalle. Wurden ja z.T. bei antiken Denarfälschungen verwendet.

Altamura2
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Fr 15.11.24 11:54

antisto hat geschrieben:
Fr 15.11.24 10:27
... aber mit etwas anderes gefüllt, irgendeine Füllmasse, die mit Gold überzogen wurde. ...
Jetzt weiß ich auch wieder, woher ich das hatte :D .
In Marilou Nordez et al., "The Beringen Hoard (Limburg, Belgium). An assemblage of gold coins and ornaments from the 2nd century BC", in A. Suspène et al. (Hrsg.), "AVREVS. Le Pouvoir de l’or / The Power of Gold", Bordeaux 2023, S. 273-286, geht es um einen Hortfund, der auch keltische Torques aus Gold enthielt: https://univ-tlse2.hal.science/hal-03095776
Dazu steht auf Seite 284:
"the impression of massiveness of these objects is only visual, as their tubular body is generally filled with a material which has yet to be defined but which could be a wax-based mixture."

Hohle Goldobjekte waren bei den Kelten also durchaus üblich, die Hohlräume wurden teilweise gefüllt, aber nicht unbedingt mit anderen Metallen.

Gruß

Altamura
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Fr 15.11.24 12:11

Das wäre des Rätsels Lösung, denn für einen Metallkern ist das Stück definitiv zu leicht. Immerhin könnte das für eine keltische Herkunft sprechen.
antisto

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Fr 15.11.24 12:39

Und noch eine Trouvaille :D :
In Gilbert Kaenel, "L'or à l'Age du Fer sur le Plateau suisse: parure - insigne", in Béatrice Cauuet (Hrsg.), "L'or dans l'antiquité: de la mine à l'objet", 1999, S. 277-289: https://aquitania.u-bordeaux-montaigne. ... f/1324.pdf
findet man ähnliche Objekte, wie dasjenige hier, die hohl sind und dort aber als Ohrringe gedeutet werden.

Die Auswahl, was es sein könnte, wird immer größer :D .

Gruß

Altamura
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von tilos » Sa 16.11.24 02:10

didius hat geschrieben:
Fr 15.11.24 11:45
Subaerat wäre er doch immer noch, wenn es eine andere,
leichtere Metallegierung wäre. Es gibt ja auch leichte Weißmetalle. Wurden ja z.T. bei antiken Denarfälschungen verwendet.
Subaerat bedeutet, zumindest im engeren Sinne, dass ein Kern aus Bronze (o. ähnliche Legierung o. Kupfer) existiert.

Subferrat bedeutet, dass die Münze einen Kern aus Eisen hat.

Weißmetall enthält als Hauptbestandteil Zinn oder Blei und käme wegen der Gewichtsproblematik hier nicht infrage.

Beste Grüße
Tilos
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Busso » Mo 18.11.24 15:55

antisto hat geschrieben:
Mi 13.11.24 14:02
Ergänzend noch die Rückmeldung von Peus: Eine Rücknahme wird abgelehnt. Ausnahme, wenn ich nachweisen kann, dass diese Münze tatsächlich gefüttert ist.
Vielleicht habe ich bald die Möglichkeit, günstig an eine Spektralanalyse zu kommen. Aber ob solch ein Nachweis reicht?
Hier liegt eine Darstellung vor, die m. E. der Korrektur bedarf.

Das Objekt ("Ringgeld") stammt aus unserer jüngsten Auktion (Los Nr. 622) und war Teil eines Konvoluts aus 11 Objekten. Die Beschreibung lautete wie folgt: "Diverse Nominale aus verschiedenen Regionen, u.a. "Ringgeld" (GOLD). 11 StückSchön - sehr schön"
https://peus-muenzen.auex.de/Auktion/On ... onsId=1526

Der Kunde verlangte vehement eine Rückabwicklung des Kaufs mit der Begründung, dass der Ring nicht aus massivem Gold besteht.

Bekanntlich besteht "Ringgeld" in aller Regel aber nicht aus massivem Gold, was auch nicht aus unserer Beschreibung hervorgeht. Offenbar wurde hier von einem in einem Lot enthaltenen Objekt eine Qualität erwartet, die nur ganz wenige Artefakte überhaupt besitzen.

Also schrieb ich dem Kunden, der hier unter dem Namen antisto auftritt: "Es lag keinesfalls in unserer Absicht, einen falschen Sachverhalt vorzutäuschen. Wenn Sie also nachweisen können, dass in dem Ring kein Gold enthalten ist, würden wir das Lot kulanzhalber zurücknehmen."

Wenn antisto schreibt "Ausnahme, wenn ich nachweisen kann, dass diese Münze tatsächlich gefüttert ist" entspricht dies nicht dem, was ich zugesagt habe, denn goldenes "Ringgeld" ist eben in vielen, wenn nicht den meisten Fällen gefüttert.

Unsere AGB sind eindeutig in Bezug auf Lots: „Nummern mit mehreren Münzen (Lots) sind nach dem Zuschlag von Beanstandungen ausgeschlossen.“ https://www.peus-muenzen.de/auktionsbedingungen.aspx Selbstverständlich bin ich bereit, eine Kulanzlösung anzubieten, wenn ein veritabler Fehler in der Beschreibung oder ein gravierender Mangel vorliegt. Beides sehe ich hier aber nicht.

Florian Haymann

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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Mo 18.11.24 16:39

Ich will die Diskussion auf dieser Ebene nicht vertiefen, denn inzwischen habe ich mich ja mit dem Lot "versöhnt".
Insofern ist das mein letzter Kommentar zu diesem Thread.
Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, dass zwischen "Gold" (Beschreibung) und vergoldet (Tatsache) ein Unterschied besteht...
AS
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Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von rati » Mo 18.11.24 17:43

Meiner Meinung nach ist ein gefütterter Ring nicht vergoldet, sondern dünnes Gold. Bei Rares für Bares gibt es schon mal hohle Schmuckstücke aus Gold (manchmal mit etwas gefüllt) und da wird nicht von Vergoldung gesprochen

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