Keltische Münze

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taurisker
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Beitrag von taurisker » So 26.08.07 12:00

Ein Indo-Parther also, sieh an ... mit dieser Art Prägungen bin ich zugegeben völlig unbeleckt und wegen der Büstenform hätte ich allemal auf einen Kelten getippt ... danke Saharafuchs für dieses schöne Beispiel. Fazit: lebe und lerne!
Herzlicher Gruß
taurisker

Fides
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Beitrag von Fides » So 26.08.07 21:27

taurisker hat geschrieben:Ein Indo-Parther also, sieh an ... mit dieser Art Prägungen bin ich zugegeben völlig unbeleckt und wegen der Büstenform hätte ich allemal auf einen Kelten getippt ... danke Saharafuchs für dieses schöne Beispiel. Fazit: lebe und lerne!
Herzlicher Gruß
taurisker


Taurisker, ich bin Ihnen ja dankbar für Ihre Bestimmung - aber Ihre Fachsimpelei mit Saharafuchs ist ja wohl ein ganz anderes Thema..
Außer, dass nun offen steht, ob mein Kelte nun ein Sequani ist oder nicht.

taurisker
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Beitrag von taurisker » Mo 27.08.07 18:06

Außer, dass nun offen steht, ob mein Kelte nun ein Sequani ist oder nicht.
Hallo Fides,

die Bestimmung einer Keltenmünze ohne eindeutige Beizeichen ist ein heikles Thema. Es gibt, neben den gängigen Stempeltypen, oftmals Kombinationen welche in der Fachliteratur nicht abgebildet sind. Dieser "Beischlag" ist kritisch bei der Indentifikation und es tauchen auch immer wieder Typen auf, die nirgendwo gelistet sind, auch nicht in den besten und umfangreichsten Katalogen!

Ich habe mir bei der Identifizierung der vorliegenden Münze anhand der mir zur Verfügung stehenden Unterlagen wirklich alle Mühe gegeben und ich nehme an, dass es sich hierbei mit großer Wahrscheinlichkeit um Eingangs beschriebenes Stück der Sequani handelt, da es eine sehr starke Ahnlichkeit in vielen Merkmalen aufweist (das Aversbild ist so gut wie identisch nach Dembski z.B., der Revers weist einige kleine Unterschiede auf, ist jedoch ebenfalls so gut wie ident). Ebenso gab es bisher weder Durchmesser noch Gewicht als Angabe, diese Faktoren sind ebenso wichtig bei der genauen Bestimmung.

Selbstverständlich kann ich nicht garantieren, dass es sich hierbei um einen Sequani Quinar handelt, auch deshalb, weil zu einer seriösen Einschätzung auch die persönliche bzw. direkte Begutachtung gehört. Unsere Hinweise bzw. Bestimmungen sind richtungsweisend bzw. sollen als Ansatz dienen, wenn sich die genaue Herkunft nicht eindeutig ablesen lässt.

Wenn Sie also um eine 100%ige Lösung bemüht sind, können Sie entweder a) sich Literatur besorgen zu diesem Thema und selbst noch intensiver nachforschen (was ich empfehle), oder b) das Stück zu einem Spezialisten für Keltenprägungen tragen, der Ihnen eine entsprechende Expertise anfertigt.

Zum Thema Fachsimpelei in diesem Thread: es ergeben sich immer wieder Kreuzverweise zu anderen Beispielen durch den Diskussionsverlauf und es ist nichts dagegen einzuwenden, dass darüber gesprochen wird. Wir sind hier eine Plattform von gleichgesinnten Sammlern und Liebhabern antiker Prägungen und es ist uns immer eine besondere Freude, wenn einer der Kollegen einen neuen Impuls gibt von dem man beim eigenen Wissen wieder ein wenig profitiert. Jede Gelegenheit dazuzulernen bzw. etwas Neues zu erfahren ist nicht bloß sinnvoll, sondern hier in diesem Forum ausdrücklich erwünscht.

Bezüglich des vorliegenden Stückes kann es auch durchaus sein, dass sich ein anderer Kollege noch zu Wort meldet und meine Theorie untermauert oder widerlegt.

Gruß
taurisker

Fides
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Beitrag von Fides » Di 28.08.07 12:49

Vielen Dank für Ihre detailierten Ausführungen. Ich lege demnächst die Münze auch dem Landesmuseum in Trier vor. Deren Bestimmung werde ich Ihnen dann mitteilen.
Im Gegensatz zu den römischen Münzprägungen scheint die Bestimmung von Kelten wesentlich diffiziler zu sein.
Dankbar bin ich Ihnen auch für den Hinweis auf Dembski. Mal schauen, ob die Literatur auf dem Büchermarkt zugänglich ist.


Mit freundlichen Gruss!!

Fides

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