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Keltisch? Deutsch? Böhmisch?
Verfasst: Fr 25.01.08 17:25
von Tinapatina
Hallo zusammen,
hat jemand eine Ahnung ob dieser wahrlich nicht gut erhaltenen, aber vielleicht noch bestimmbaren Münze?
Gewicht 3,31g, Größe 15-17 mm
Persönlich tippe ich auf etwas Keltisches, bin mir aber sehr unsicher
Vielen Dank und beste Grüße
Tinapatina
Verfasst: Fr 25.01.08 18:28
von dionysus
Ich halte das auch für eine keltische Potin Münze.
Eventuell ein "Soissons Eye Boar" Potin. Vorderseitig wäre ein Kopf und rückseitig wäre ein Eber, der etwas wie ein Auge aussieht, dargestellt. Ich schätze das Revers (oberes Bild) müsste man um 90 Grad im Uhrzeigersinn drehen.
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 53&Lot=108
Das zumindest schon mal als erste Idee.. bin kein Kelten Spezialist.
Gruß
Maico
Verfasst: Sa 26.01.08 19:53
von tilos
Sicher ein keltischer Eber-Potin. Aber eher einer der Leuci oder verwandte Typen. Die obere (Rv.) Abb. zeigt - wie schon richtig von dionysus beschrieben - einen Eber vermtl. nach links mit aufgestellten Rückenborsten, bzw. eine entsprechende Eberstandarte (bitte so drehen wie von dionysus vorgeschlagen). Das untere Bild (Av.) lässt zumindest eine Stirnbinde erahnen (d.i. der "Strich"). Ob man die Ansicht etwas n.r. oder n.l. kippen muss, hängt davon ab, wo sich das Auge befindet.
Der von dionysus vermutete Typ ist es aber m.E. nicht. Ich bin aber auch kein Spezialist!.
Gute Vergleichsmöglichkeiten bietet die Monographie von GÄUMANN: Potinmünzen der Kelten. Ich benutze die 4. überarb. Aufl. von 2000.
Beste Grüße
Tilos
Verfasst: Sa 26.01.08 20:18
von dionysus
Für eine Stirnbinde ist der Balken meiner Ansicht nach zu lang
Ich hab da noch ein anderes Stück gefunden, welches passen könnte:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... =66&Lot=26
Gruß
Maico
Verfasst: So 27.01.08 14:11
von tilos
Bei der Hälfte aller Kopftypen geht die Stirnbinde tatsächlich von einem Münzrand zum anderen. So auch bei stark reduzierten Abbildungen. Dort entsteht dann der durchgehende Strich. Gegen die Interpretatition als Mittelgrat spricht der fehlende absatzlose u. abgerundete Übergang in den Außenwulst. Bei der von Tinapatina vorgelegten stark korrodierten Münze lassen sich a.d. etwas unscharfen Fotos leider keine weiteren Details, wie z.B. Beizeichen, ausmachen. So bleibt letztlich jede Deutung eine Spekulation. Eventuell helfen bessere Fotos, auf denen erhabene Details von Korrosionslöchern zu differenzieren sind.
Grüße
Tilos
Verfasst: Do 31.01.08 15:02
von Constantinus
Es dürfte sich um einen Potin des Typs LT 8319 handeln, vgl.:
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... +AND+potin
Gruss