Gallia Belgica
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Hallo pixxer, ja, das mit den Zaumzeugbestandteilen gehört ebenso ins Reich der Mythen und Sagen ... die Kelten haben um 600v. gelernt Eisen zu gewinnen, erst in geringen Mengen, später durch die Erfindung des Rennofens hatte die sog. Luppe ein Gewicht von 0,5-1kg Roheisen je Schmelzgang ... die Trensen der Pferde waren in den allermeisten Fällen aus Eisen geschmiedet, Bronze oder Potin waren viel zu kostbar für so ein Gebrauchsstück.
Salü
taurisker
Salü
taurisker
Hallo an alle!
Rädchen und Noppenringe
Dieses Thema der Rädchen und Noppenringe wollte ich ebenfalls schon mal anschneiden.
Die Rädchen, die es in verschiedenen Ausführungen, Größen und Materialien gab, waren zwar bei den Galliern Opfergaben, hatten aber im ganzen keltischen Siedlungsgebiet auch noch eine andere Funktion.
Sie waren sicher kein Ersatzgeld oder Vorläufer desselben.
Meiner Meinung war ihre Hauptfunktion die eines Amulettes.
Die Raddarstellung hatte engsten Bezug zu ihrer höchsten Gottheit dem Teutates und wurde in der frühen römischen Kaiserzeit im gallischen Raum auch als Attribut des Jupiters verwendet.
So wie andere persönliche Gegenstände wie Fibeln geopfert wurden, findet man diese Amulette neben anderen persönlichen Dingen öfters in Heiligtümern, so auch in Roseldorf.
Das Material reicht von Eisen über Blei, mehrheitlich Bronze bis zu Gold und Silber.
Die goldenen werden auch in Österreich in geringen Mengen gefunden und waren sicher auf Grund ihrer fragilen Ausführung auf der Bekleidung aufgenäht.
Die silbernen stanmmen alle aus dem dakischen Raum.
Der Großteil bestand wie schon erwähnt aus Bronze, zum Teil mit hohem Anteil an Zinn und Blei, was ihnen ein potinähnliches Aussehen verleiht.
Zuletzt möchte ich noch an die Verwendung von Rädchendarstellungen als Beizeichen auf Reversen von Münzen hinweisen.
Dieses Beizeichen wurde vorwiegen im ostkeltischen Raum des heutigen Serbien angewendet.
Die Noppenringe, die es ebenfalls in ähnlich vielfältigen Materialien und Ausführungen gab hatten ebenfalls die Funktion eines Amulettes.
In der Ausführung mit vier Noppen gibt es sie in Bronze und Eisen und in dieser Ausführung waren sie sehr wohl Bestandteil des Zaumzeugs von Pferden!!
Viele Grüße in der Hoffnung, euch nicht mit meinen langatmigen Ausführungen gelangweilt zu haben
Harald
Rädchen und Noppenringe
Dieses Thema der Rädchen und Noppenringe wollte ich ebenfalls schon mal anschneiden.
Die Rädchen, die es in verschiedenen Ausführungen, Größen und Materialien gab, waren zwar bei den Galliern Opfergaben, hatten aber im ganzen keltischen Siedlungsgebiet auch noch eine andere Funktion.
Sie waren sicher kein Ersatzgeld oder Vorläufer desselben.
Meiner Meinung war ihre Hauptfunktion die eines Amulettes.
Die Raddarstellung hatte engsten Bezug zu ihrer höchsten Gottheit dem Teutates und wurde in der frühen römischen Kaiserzeit im gallischen Raum auch als Attribut des Jupiters verwendet.
So wie andere persönliche Gegenstände wie Fibeln geopfert wurden, findet man diese Amulette neben anderen persönlichen Dingen öfters in Heiligtümern, so auch in Roseldorf.
Das Material reicht von Eisen über Blei, mehrheitlich Bronze bis zu Gold und Silber.
Die goldenen werden auch in Österreich in geringen Mengen gefunden und waren sicher auf Grund ihrer fragilen Ausführung auf der Bekleidung aufgenäht.
Die silbernen stanmmen alle aus dem dakischen Raum.
Der Großteil bestand wie schon erwähnt aus Bronze, zum Teil mit hohem Anteil an Zinn und Blei, was ihnen ein potinähnliches Aussehen verleiht.
Zuletzt möchte ich noch an die Verwendung von Rädchendarstellungen als Beizeichen auf Reversen von Münzen hinweisen.
Dieses Beizeichen wurde vorwiegen im ostkeltischen Raum des heutigen Serbien angewendet.
Die Noppenringe, die es ebenfalls in ähnlich vielfältigen Materialien und Ausführungen gab hatten ebenfalls die Funktion eines Amulettes.
In der Ausführung mit vier Noppen gibt es sie in Bronze und Eisen und in dieser Ausführung waren sie sehr wohl Bestandteil des Zaumzeugs von Pferden!!
Viele Grüße in der Hoffnung, euch nicht mit meinen langatmigen Ausführungen gelangweilt zu haben
Harald
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Harald, Du sprichst mir aus der SeeleViele Grüße in der Hoffnung, euch nicht mit meinen langatmigen Ausführungen gelangweilt zu haben
Harald
Sollten wir ein eigenes Keltenforum bekommen, bin ich umgehend für einen permanenten und gepflegten Mythologie- und Kultthread.
Aufmerksamer Leser Deiner Beiträge
Herfried
- pixxer
- Beiträge: 877
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@Harald:
Eines kannst du dir sicher sein, langweilig sind deine Ausführungen niemals! Freue mich immer wenn ich in der Foren-Übersicht sehe, dass du einen Eintrag verfasst hast, denn dann steigt ein paar Minuten später mein Wissensstand wieder um ein Quentchen an.
D.h. grob verallgemeinert, dass Ringe mit 4 Noppen Zaumzeugteile gewesen sein KÖNNEN, alle andren Arten von Ringen etc, egal welchen Materials waren Amulette und Opferbeigaben?! Habe nämlich schon öfters solche Teile gesehen und überlegt mal sowas zu kaufen, möchte aber dann nicht unbedingt Pferdegeschirr als Amulett ausgeben...
Wie ist das mit dem eigenen Forum, machen das die Admins oder Mods? Eher Erstere vermute ich mal...
Eines kannst du dir sicher sein, langweilig sind deine Ausführungen niemals! Freue mich immer wenn ich in der Foren-Übersicht sehe, dass du einen Eintrag verfasst hast, denn dann steigt ein paar Minuten später mein Wissensstand wieder um ein Quentchen an.
D.h. grob verallgemeinert, dass Ringe mit 4 Noppen Zaumzeugteile gewesen sein KÖNNEN, alle andren Arten von Ringen etc, egal welchen Materials waren Amulette und Opferbeigaben?! Habe nämlich schon öfters solche Teile gesehen und überlegt mal sowas zu kaufen, möchte aber dann nicht unbedingt Pferdegeschirr als Amulett ausgeben...
Wie ist das mit dem eigenen Forum, machen das die Admins oder Mods? Eher Erstere vermute ich mal...
@pixxer
Freut mich, daß die trockene Thematik auf fruchtbaren Boden gefallen ist.
Du hast es genau richtig verstanden und ich werde in absehbarer Zeit ein Paar Beispielfotos dazu einstellen.
Suche gerade verzweifelt in meiner umfangreichen Keltenliteratur nach dem Artikel über keltische Geschirrung.
Bin mir sicher das war in Archäologie Österreich
Viele Grüße
Harald
Freut mich, daß die trockene Thematik auf fruchtbaren Boden gefallen ist.
Du hast es genau richtig verstanden und ich werde in absehbarer Zeit ein Paar Beispielfotos dazu einstellen.
Suche gerade verzweifelt in meiner umfangreichen Keltenliteratur nach dem Artikel über keltische Geschirrung.
Bin mir sicher das war in Archäologie Österreich
Viele Grüße
Harald
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