Vindeliker

Keltische Münzen

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Beitrag von Gast » Di 04.03.08 14:54

Zum Vergleich zu den Varianten ein reiner Typ II
G.: 0,40Gramm
D.: 9mm.

Ziegaus Typ 5
Prokisch Typ 114

Av.: Kopf n.l. mit Kugelwange undgescheiteltem Haar mit Scheitelpunkt.
Am Hals Torques.

Rev.: Pferd n. l. , darüber drei Punkte, darunter spornartiges Zeichen.

Datierung: 100-50 v.Chr.
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Manching II.JPG

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bernima
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Beitrag von bernima » Di 04.03.08 19:42

Hallo, Harald

Danke für deinen Tip zum reinigen.
Hier noch eine - deiner Münze sehr ähnliches Stück - mit Pickel auf der Nase.
Gewicht 0.390 Gramm
Durchmesser 9 mm
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v3.JPG

Gast
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Beitrag von Gast » Mi 05.03.08 09:24

Hallo Bernima!

Bei Deiner Münze handelt es sich ebenfalls um Kleinsilber des Typs
ManchingII.

Der "Pickel" entstand, so wie andere Details am Avers durch den Einsatz von Kugelpunzen.

Für die Prägung dieses Münztyps wurde eine große Zahl an verschiedenen Avers- und Reversstempeln verwendet, was die Unterschiede der Bilddetails erklärt.
Durch Stempelumschnitt entstanden weitere Varianten dieses Typs.


Danke fürs herzeigen

Harald

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bernima
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Beitrag von bernima » Do 06.03.08 08:33

So, nun die letzte von diesem Typ aus meiner Sammlung.
Gewicht 0,455 Gramm
Durchmesser 9 x 10,5 mm
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v4.JPG

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biatec
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Beitrag von biatec » Do 06.03.08 09:37

Die süddeutschen Kleinsilber sind zwar nicht wirklich mein Betätigungsfeld aber sie sind wunderschön und hochinteressant.

Hier ein Beispiel aus meiner Sammlung

Kleinsilber Manching Typ Stachelhaare
Gew.: 0,478 g

LG

biatec
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PICT0061.jpg
PICT0060.jpg

taurisker
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Beitrag von taurisker » Do 06.03.08 10:29

Hallo biatec, alter Keltenfürst ... noch so ein feiner Manchinger Winzling!
War schon immer beeindruckt von der Vielfalt der Kleinsilber quer durch die Keltenlande ... find ich klasse, dass Ihr Eure Sammlungen öffnet und uns Eure Schätzchen präsentiert, vielen Dank fürs Zeigen!!
Salü
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Beitrag von Gast » Do 06.03.08 10:55

taurisker hat geschrieben:
Harald, es wurde von Dir mal etwas erwähnt von alten Handelsrouten in Zusammenhang mit Fundmünzen ... hat sich da ein Stamm bzw. Volksgruppe sagen wir mal besonders "hervorgetan" mit seinem Geld das damals im Umlauf war? Oder waren alle aktiv im "Währungstransfer"?
Hallo Herfried!

Die Boier waren im ganzen Zweiten Jahrhundert der Stamm mit der am weitesten verbreiteten Währung, nämlich der Goldwährung des Typs Athena Alkis.

Verbreitet war diese Währung im nördlichen Niederösterreich,
in Westungarn, in Teilen der Slowakei und in ganz Tschechien.
In Manching wurde ein großer Schatz dieser Goldmünzen gehoben, was auf regen Handel mit den Vindelikern hinweist.

In diesem geographisch großem Gebiet gibt es zu dieser Goldwährung eine große Anzahl verschiedener Typen an Kleinsilbermünzen.

Ich gehe davon aus, daß kleinere Stämme sich verpflichten mußten,
die boische Goldwährung zu übernehmen, für den örtlichen Bedarf aber die Erlaubnis hatten, eigenes Kleinsilber als Wechselgeld zu prägen.

Aus diesem Grund gibt es gerade in diesem Gebiet eine Vielzahl verschiedener Typen von Kleinsilbermünzen.

Grüße
Harald

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Beitrag von taurisker » Do 06.03.08 11:55

Interessant, ich bin ja auch immer der Meinung gewesen, dass es ein Stammesgefüge mit "Währungstransfer" gegeben haben muss.
Weiters bin ich der Ansicht, dass die sprechende Symbolik auf den Münzen zusätzlich zum Realwert des Metalles auch die Funktion des Kultaustausches gehabt hat unter den Völkern.
Salü
taurisker

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Beitrag von Gast » Do 06.03.08 14:33

Meiner Meinung kann man davon ausgehen, daß die Symbole und Beizeichen bei allen Stämmen die gleiche Bedeutung hatten.
Die Deutung der vielschichtigen Symbole auf keltischen Münzen reicht von Bezügen zu Gottheiten bis zu Symbolen, mit denen sich der jeweilige Auftraggeber des Stempelschneiders, das Stammesoberhaupt identifizierte.

Grüße
Harald

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Beitrag von bernima » Do 06.03.08 19:43

Hier ein "Vogelköpfchen", auch ein Vindeliker.
Durchmesser 10 mm.
Mal sehen was ihr zu dem Stück sagt.
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v5.JPG

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Beitrag von Gast » Do 06.03.08 20:17

Hallo Bernima!

Gratulation zu dieser äußerst seltenen Münze, welche ich nur bedingt den Vindelikern zuordnen würde.
Das einzige mir bekannte Exemplar ist publiziert in:

Das keltische Jahrtausend, Sonderausstellungskatalog der prähistorischen Staatssammlung, Band 23 S307, Nr. 370,371.

Grüße
Harald

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Beitrag von Gast » Do 06.03.08 21:06

@biatec,

Deine Münze zählt zum Typ Stachelhaar mit Linkskopf.
Rechtsköpfe sind bei diesem Typ bedeutend seltener.
Kellner Manching Typ 753, Prokisch 177

Mein Exemplar dieses Typs wiegt 0,47 Gramm und hat einen Durchmesser von 9 mm.

Gruß
Harald
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Stachelhaar links Kopie.JPG

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Beitrag von Gast » Fr 07.03.08 10:21

Zum Vergleich der im Vergleich zum Typ II seltenere Typ I.

Fundzahlen:

Egglfing: 6 M. I, 47 M. II
Pollanten: 2 M. I, 18 M. II
Manching: 11 M. I, 52 M.II
Linz Neubau: 13 M. I, 33 M. II

In Roseldorf liegt das Verhältnis ähnlich wie in Neubau.
Überraschenderweise ist die Gesamtzahl an Manchinger Kleinsilber in Roseldorf bedeutend höher als in Manching und anderen süddeutschen Siedlungen.

Gewicht: 0,43Gramm, D.9mm
Ziegaus, Egglfing Abb. 2, Var,4
Kellner Manching 322

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Beitrag von Gast » Fr 07.03.08 10:22

Entschuldigung, nun das Foto...
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Manching I.JPG

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Beitrag von bernima » Fr 07.03.08 18:54

Hallo,

Hier "meine" Stachelhaare.
V6 -- 0,480 Gramm 8 x 10 mm
V7 -- 0,320 Gramm 8 mm
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v7.JPG
v6.JPG

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