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Vindeliker
Verfasst: Sa 01.03.08 19:32
von taurisker
Wenn der Regen niederbraust ... wenn der Sturm das Feld durchsaust ... bleiben Mädchen oder Buben, brav daheim in ihren Stuben ...
... und zeigen das eine oder andere Münzlein her:
Vindeliker Kleinsilber Typ Manching II
Kopf mit Stachelhaaren links
Pferd links Punkte Beizeichen
11mm 0,46g Kellner 681var K149, Dembski 470
Wer hat noch weitere Vindeliker zum Herzeigen?
Gruß
taurisker
Verfasst: Sa 01.03.08 20:30
von Gast
Hallo Herfried!
Als Ergänzung: Kellner Manching Typ Manching 2, Variante mit spornartigem gekröpftem Winkelspitz, Nr. 718
Ziegaus 2000, S49 Typ10.
Diese Variante ist mäßig häufig. (Manching 5 Belege, Pollanten 1 Beleg Egglgfing 3 Belege, Roseldorf 7(!) Belege.
Die hohe Zahl an Roseldorfer Funden dieser Variante überrascht nicht, wenn man bedenkt, daß aus Roseldorf Manchinger Kleinsilber in weit über 100 Stücken belegt ist
Viele Grüße
Harald
Verfasst: Sa 01.03.08 20:59
von taurisker
Vielen Dank für Dein zusätzliches Zitat und die Ergänzungen ... die viele Info von Dir ist für meine Sammlungsbeschreibung wirklich sehr wertvoll!!

Gruß
Herfried
Verfasst: So 02.03.08 18:25
von bernima
Hallo, taurisker
Hier eine Kleinsilber von meinen Vindelikern.
Ca 9 x 11 mm und 0,495 Gramm leicht.
Verfasst: So 02.03.08 21:04
von taurisker
Hallo bernima,
Dein Stück ist nach meinen Unterlagen eine Variante von Manching Typ II, entspr. Kellner 1990 341ff -> Dembski 471
Bin immer wieder begeistert von den Winzlingen der Kelten, die Frage nach dem "Handling" dieser Kleinstwährung drängt sich auf!? Außerdem dürften die Stempelschneider blind wie Maulwürfe gewesen sein, bei der Detailvielfalt mancher Münzen auf weniger als 1qcm!
Danke fürs Zeigen!
Salü
taurisker
Verfasst: Mo 03.03.08 15:35
von Gast
Hallo Herfried
Die Vielfalt der Beizeichen und das setzen dieser Symbole hat mehrere Gründe.
Die Kelten hatten Angst vor ein leerer Fläche, einen so genannten "horror vacui".
Die Beizeichen dienten meistens der Identifikation zu einem bestimmten Stamm oder bei Prägungen für den örtlichen Bedarf der Identifikation mit dem Stammesoberhaupt.
Diese Beizeichen sind für Numismatiker auch ein zusätzliches Hilfsmittel für die Zuordnung.
Viele Grüße
Harald
Verfasst: Mo 03.03.08 15:55
von Gast
Typ Stachelhaar links
Av.: Kopf mit spitzem Kinn, Doppelpunktmund, Kugelwange, Dreiecknase mit hörnerartiger Frisur, bzw. Helm mit Endpunkten und Zentralpunkt.
Am Halsansatz Torques.
Rev.: Pferd n.l., darüber 5 Punkt.
Ziegaus Egglfing 228
Kellner Manching 756
Gewicht: 0,47 Gramm, D.: 8mm
Diese Variante des Kleinsilbers der Vindeliker wurde zwischen 0,26 und 0,51 Gramm ausgeprägt.
Dieses prägefrische Exemplar in hochwertigem Silber stammt aus einem der frühesten Stempel.
Gruß
Harald
Verfasst: Mo 03.03.08 16:10
von pixxer
Ausgesprochen feines Teil! Finde es immer wieder faszinierend eine über 2000 Jahre alte Münze in prägefrischem Zustand zu sehen. Und dann noch so ein kunstvoll gearbeiteter Winzling, da bekommt man schon Ehrurcht vor den Künstlern jener Zeit die das vollbrachten...
Grüße Pixxer
Verfasst: Mo 03.03.08 17:04
von Gast
Das Kleinsilber der Vindeliker wird auch oft Viertelquinar genannt. (Ziegaus)
Diesmal eine seltene Variante zu Manching II mit gewelltem Haar.
Av: Kopf n.l. mit gewelltem Haar und Scheitelpunkt, am Halsansatz Torques
Rv.: Pferd n.l., darüber fünf kreuzförmig angeordnete Punkte..
Aus frischem Aversstempel geprägt.
Gewicht: 0,40Gramm, D.: 9mm.
Kellner Manching 757 (nahestehend dem Manching Typ)
Grüße
Harald
Verfasst: Mo 03.03.08 17:32
von taurisker
Das sind aber feine kleine Vindeliker! Sind das welche die bei Roseldorf gefunden wurden?
Salü
Herfried
Verfasst: Mo 03.03.08 18:10
von Gast
Fundort ist nördliches Niederösterreich, nicht Roseldorf.
Gruß
Harald
Verfasst: Mo 03.03.08 19:39
von bernima
Hallo,
Noch eine von den Vindelikern, der Kopf noch nich ganz soweit reduziert wie bei meinem vorangezeigten Stück. Gewicht 0,410 Gramm, Durchmesser 10 mm.
Verfasst: Mo 03.03.08 20:14
von Gast
@bernima
Deine Münze ist der Typ Manching II
Typ Prokisch 122
Ich würde Dir noch raten, die Münze mit schwacher Zitronensäuerelösung zu reinigen.
Danach vorsichtig abreiben mit Speisesoda und gründlich wässern.
Gruß
Harald
Verfasst: Di 04.03.08 10:42
von Gast
Nochmal ein Beispiel dieser eher selten vorkommenden Variante des ansonsten häufigen Typs Manching 2 aus anderem Stempel.
Viertelquinar Vindeliker
Typ Manching II Variante mit gewelltem Haar.
Kellner Manching 757
Gewicht: 0,48 Gramm, D.: 8mm-9mm
Verfasst: Di 04.03.08 11:17
von taurisker
... die Variantenvielfalt der kleinen Manchinger ist umfangreich, wie man sieht! Tolle Stücke!!
Harald, es wurde von Dir mal etwas erwähnt von alten Handelsrouten in Zusammenhang mit Fundmünzen ... hat sich da ein Stamm bzw. Volksgruppe sagen wir mal besonders "hervorgetan" mit seinem Geld das damals im Umlauf war? Oder waren alle aktiv im "Währungstransfer"?