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Alexander Drachmen
Verfasst: Mo 10.03.08 11:33
von pixxer
Hallo Keltenfreunde!
Heute waren diese beiden Münzen in meinem Briefkasten:
2 Keltische Silber-Drachmen Alexander III Typ
Gewicht: je ca. 2g
Durchmesser zwischen 16 und 19mm
Neben den üblichen Infos zu Datierung, Vorkommen, Zitat etc. würde ich euch hier besonders um eure Meinung zur Echtheit der Stücke bitten. Ich weiß, das ist anhand von Fotos nur eingeschränkt möglich, aber zumindest mal ein Ansatz. Habe ein paar Wochen Rückgaberecht und möchte mir schließlich keine Kuckuckseier ins Kelten-Nest legen.
Was mich ein wenig skeptisch macht ist die nahezu identische Darstellung des Zeus auf der Rückseite, was mich entweder zu Stempelgleichheit führt oder halt eben zu Fälschungen.
Bin gespannt auf eure fachkundigen Meinungen.
Liebe Grüße
Pixxer
Verfasst: Mo 10.03.08 21:48
von taurisker
... ähnliche Darstellungen kenne ich von Tetradrachmen der Alexander- bzw. Philippimitationen der Donaukelten, aber die Stücke haben ein Gewicht von ca. 15-16g (attischer Münzfuß), Drachmen etwas anderer Darstellung aber noch ähnlich findet man im Gewicht von um die 4g ... auf den Fotos kommen mir die Stücke wie aus minderwertigem Silber (Billon) oder Weichmetall geprägt vor, hmmm ...
Salü
taurisker
Verfasst: Di 11.03.08 07:49
von biatec
Ich habe mir spontan etwas ähnliches gedacht.
Entweder ist es eine sehr weiche minderhaltige Silberlegierung oder es ist eine Hornsilberbildung - die Bruchkanten sind für mich nicht eindeutig.
Ein Gewicht "um" 2 g ist möglich - die späten Typen haben schon < 3g
Ich würde Sie dennoch für authentisch halten, wenn auch die Erhaltung für einen derart geläufigen Typ nicht optimal ist - es kommt auf den Preis an, den Du dafür bezahlt hast.
Ich würde bei diesen ostkeltischen Geprägen verstärkt auf die Erhaltung achten.
LG
Stephan
Verfasst: Di 11.03.08 08:17
von harald
Hallo pixxer
Auf Grund der Fotos würde ich deine beiden neuen mit Vorbehalt für authentisch halten.
Ohne die Münzen in der Hand zu halten bin ich bei solchen Beurteilungen eher vorsichtig.
Stil und Metalloberfläche sind ok.
Ihr Gewicht befindet sich etwas unterhab der Norm, was möglicherweise auf eine schlechte Silberverbindung zurückzuführen sein könnte.
Wieviel hast Du für diese beiden Brüder bezahlt?
Göbl OTA 595
Grüße
Harald
Verfasst: Di 11.03.08 09:38
von pixxer
Stimmt, die Erhaltung ist alles andere als optimal. Die Stücke sahen auf dem Foto auch total anders aus, vor allem was die Oberflächenbeschaffenheit betrifft. Aber da sie bei einem gewerblichen Händler mit 4 Wochen Rückgaberecht gekauft sind habe ich es einmal gewagt. Zurückschicken kann ich sie immer noch.
Pro Stück habe ich 30€ bezahlt. Was meint ihr, zuviel? Bin bei den Preisen für Kelten noch nicht so bewandert, aber wenn ihr meint es seien recht häufig vorkommende Stücke...
Lg Pixxer
Verfasst: Di 11.03.08 09:53
von taurisker
... schließe mich der Meinung der Vorredner an: mit Vorbehalt auf die Authentizität ... und ja, Du solltest bei häufigeren Prägungen auf Qualität achten.
Salü
taurisker
Verfasst: Di 11.03.08 13:14
von pixxer
Ja wie gesagt, war selbst ein wenig entäuscht als die Stücke ankamen. Denke, dass ich sie wieder zurückschicken werde.
Hat jemand von euch diesbezüglich schon Erfahrungen mit eBay gemacht? Muss ich erst zurückschicken bevor ich mein Geld zurück bekomme, nehm ich mal an...
Danke für eure Meinungen!
Grüße
Pixxer
Verfasst: Di 11.03.08 13:20
von taurisker
... wenn es ein gewerblicher Verkäufer ist muss er sich an die AGBs von eBay und an seine Bedingungen lt. Angebot halten.
Rücksenden würde ich die Stücke eingeschrieben oder als versicherter Wertbrief ... vorab klären, wie der Verkäufer die Rückzahlung vornehmen möchte und eine Frist verlangen ... Korrespondenz wenn möglich über eBay abwickeln für evtl. Beweisführung bei Unstimmigkeiten.
Wenn Du die Stücke so belassen hast wie Du sie erhalten hast, sollte die Rücknahme problemlos verlaufen.
Salü
taurisker
Verfasst: Di 11.03.08 13:27
von pixxer
Danke Herfried!
Ja, die Stücke sind absolut so wie ich sie bekommen habe. Werde dem Händler mal schreiben wie er sich das vorstellt.
Lg
ps.: toll dass die alten unbeantworteten Beiträge hier im Keltenforum "aufgearbeitet" werden und sich Gedanken über neue Themen gemacht werden. Wie wäre es mit einem Keltenschaukasten? Oder ihr macht den schon vorhandenen Thread "Lieblingsmünze" als "wichtig".
Verfasst: Di 11.03.08 13:41
von areich
Wie sahen denn die Bilder vom Händler aus?
Verfasst: Di 11.03.08 14:25
von pixxer
@areich:
Typische eBay Bilder halt. Qualitativ nicht sehr gut, das Foto vermittelte den Eindruck von höherwertigem Silber und die Korrosionsstellen waren nicht so zu erkennen.
Habe dem Verkäufer schon geschrieben und er hat zurückgemailt, dass ich ihm die Münzen nächste Woche retourschicken kann und er mir dann das Geld zurücküberweist.
Verfasst: Di 11.03.08 14:51
von biatec
Hallo pixxer,
es wäre tatsächlich besser, wenn Du das Geschäft rückabwickeln könntest.
30 Euro pro Stück ist bei dieser Qualität um ca. das Doppelte überteuert.
Da macht es mehr Sinn 1 x 50 Euro für ein Stück in ss zu bezahlen.
Lass es uns wissen, wie die Rückabwicklung funktioniert hat.
LG
biatec
Verfasst: Di 11.03.08 15:39
von pixxer
Mach ich Stephan.
Danke für die vielen guten Tipps. Hamma wieder was dazugelernt...
Lg Michael
Verfasst: Di 18.03.08 09:13
von missmarple
Guten Morgen,
weils zu pixxers Thema passt möchte ich Euch hier eine frühe Alexander-Imitation der Ostkelten vorstellen. Ein Beutestück von der Numismata:
Tetradrachmon 13,7g/ 25mm/ 3. Jh
Herakleskopf m. Löwenfell n.r.
Zeus m. Zepter und Adler, im Feld Pflug, Q unter dem Thron
Price 374/375, 3019, 3032
Vorbild: Tarsos 327-323
als Vergleich dazu das Porträt meines "echten" Alexander aus Tarsos:
p.s. dies ist kein Fall für Scotland Yard, das Stück ist zweifelsfrei authentisch
regards missmarple
Verfasst: Mi 02.04.08 19:19
von pixxer
Ich wollte euch nur wie versprochen wissen lassen, dass die Rückabwicklung tadellos funktioniert hat. Habe heute mein Geld zurückbekommen und die Stücke sind auch schon wieder auf ebay eingestellt.
Danke nochmal für die vielen guten Tipps!
Grüße
Michael
ps.: hübsches Stück missmarple! Den Herakleskopf haben die keltischen Stempelschneider gar nicht schlecht hinbekommen, von der langen Nase mal abgesehen...