Dieser Muschelstater ist eine unedierte Variante der jüngeren Phase der boischen Goldprägung
Castelin D Ser. 17 Var.
Der Avers zeigt einige Ähnlichkeit zu den Exemplaren bei Paulen Taf.28, Nr.687-693.
Jedoch weist diese Münze ein weiteres "Korn" über der "Hand" auf und auch die darüberliegenden Strahlen haben in der mir zur Verfügung stehenden Literatur keine Parallele.
Der Revers zeigt die übliche muschelförmige Darstellung mit halbmondförmigen Wulst mit wurmartigen Fortsätzen und in der Vertiefung muschelartigen Strahlen.
Als weitere Besonderheit trägt diese Münze bei 8h eine eingeschlagene runde Kontermarke mit einem y-förmigen Zeichen.
Kontermarken sind vorwiegend von der ostkeltischen Großsilberprägung bekannt, bei Goldmünzen kommen sie nur äußerst selten vor.
Einige Beispiele westkeltischer kontermarkierter Goldmünzen sind bei
R. Forrer, keltische Numismatik der Rhein- und Donaulande, Band2, Taf6-7 abgebildet.
Von der boischen Goldwährung ist mir kein weiteres Beispiel bekannt.
Vom Gewicht (6,50g) würde dieses Exemplar zur etwa um 70v.Chr. ausgeprägten Biatec- Serie passen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass es sich um eine Imitation eines zu den
Boiern benachbarten Stammes handelt.
Gruß
Harald
Muschelstater mit Hand und Kontermarke
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Die Muschel erinnert mich von der Form her ein wenig an die Muscheln aus Gryneion: http://www.coinarchives.com/a/results.p ... nd+muschel
Lars
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Nata vimpi curmi da.
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