Seit kurzem kann ich einen Roseldorfer vom Typ I zu meiner Sammlung zählen. Trotz der etwas rauhen Oberfläche (die auf dem Foto viel stärker aussieht als sie wirklich ist) ein wunderschönes Kleinsilber mit einer gut zentrierten, hohen Prägung.
Kleinsilber der Südboier
Durchmesser 9-10mm
Gewicht (muss ich nachreichen)
LG Pixxer
Typ Roseldorf I
Moderator: Numis-Student
Sehr schönes Stück,
gratuliere Dir zu Deinem Neuzugang
Der Typ I ist meist deutlich abgegriffener als die üblicherweise fast prägefrischen Typen II, daher ist Dein Stück eine positive Ausnahme.
Gewicht sollte so um 0,9 g - max. ca. 1g liegen
Das mit den Südboiern ist wohl der letzte Schrei der Zuordnung oder ?
Ich persönlich halte die Subsummierung aller Münzen dieses Raumes zu den Boiern für eine grobe Verallgemeinerung, die nur deshalb noch gerade mal durchgeht, weil wir schlichtweg nicht mehr darüber wissen.
Wenn man die Typenvielfalt der Münzen im österreichischen und slowakisch/ungarischen Raum hernimmt, glaube ich eher an eine Vielzahl von Stammesgruppen, die dann am Ende der keltischen Prägungen von den allesüberstrahlenden Boiern in Bratislava überlagert wurden.
Aber das ist nur so ein Gedanke
LG
biatec
gratuliere Dir zu Deinem Neuzugang
Der Typ I ist meist deutlich abgegriffener als die üblicherweise fast prägefrischen Typen II, daher ist Dein Stück eine positive Ausnahme.
Gewicht sollte so um 0,9 g - max. ca. 1g liegen
Das mit den Südboiern ist wohl der letzte Schrei der Zuordnung oder ?
Ich persönlich halte die Subsummierung aller Münzen dieses Raumes zu den Boiern für eine grobe Verallgemeinerung, die nur deshalb noch gerade mal durchgeht, weil wir schlichtweg nicht mehr darüber wissen.
Wenn man die Typenvielfalt der Münzen im österreichischen und slowakisch/ungarischen Raum hernimmt, glaube ich eher an eine Vielzahl von Stammesgruppen, die dann am Ende der keltischen Prägungen von den allesüberstrahlenden Boiern in Bratislava überlagert wurden.
Aber das ist nur so ein Gedanke
LG
biatec
- pixxer
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Hallo Biatec!
Vielen Dank für dein Kompliment!
Was die Zuordung zu den Südboiern betrifft, so muss ich gestehen, habe ich die Angaben einfach aus der Literatur übernommen. Aber ich bin mir sicher dass Harald oder einer der anderen Experten sicher noch Genaueres zu diesem Thema beizutragen haben.
Liebe Grüße
Pixxer
Vielen Dank für dein Kompliment!
Was die Zuordung zu den Südboiern betrifft, so muss ich gestehen, habe ich die Angaben einfach aus der Literatur übernommen. Aber ich bin mir sicher dass Harald oder einer der anderen Experten sicher noch Genaueres zu diesem Thema beizutragen haben.
Liebe Grüße
Pixxer
- harald
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Hallo biatec!
Obwohl ich Deinen Einwand nachvollziehen kann möchte ich dazu einige Überlegungen loswerden.
Die Zuordnung ist bei den Mittel- und Ostkelten immer schon mit vielen offenen Fragen verbunden und die wenigsten Zuordnungen sind deffinitiv beweisbar.
Die Goldwährung der Boier war der umfangreich und über ein geographisch großes Gebiet ausgeprägte Typ Athena- Alkis.
Bei dieser weiten Verbreitung gibt es jedoch keinen Beweis, ob alle keltischen Stämme, die diese Goldwährung verwendeten, auch Boier waren.
Als hinreichender Beweis, dass das Kleinsilber RI und RII Teil der boischen Goldwährung war, gilt sowohl die zeitgleiche Ausprägung, welche mittlerweile durch mehrere Grabungsbefunde gesichert ist, als auch deren gemeinsamer Fundort.
Auf vielen Fundstellen des Typs Athena Alkis der frühen und mittleren Phase (ca. 220-150v.Chr), findet sich auch das Roseldorfer Kleinsilber der Typen I und II, jedoch keines vom Typ R III.
Offenbar stellte das Kleinsilber RI und RII zur boischen Goldwährung das Wechselgeld dar.
Zu den vielen österreichischen Fundsstellen welche ich in meinem Aufsatz publiziert habe, kommen noch mehrere in Mähren, einige in Deutschland und eine große in Südpolen(!).
Bleibt die Frage, ob man alle keltischen Siedlungen auf denen die Goldwährung des Typs AA und das Roseldorfer Kleinsilber gefunden wurde bedenkenlos den Boiern zuordnen darf, oder ob es sich bei den Bewohnern dieser Siedlungen um kleinere keltische Stämme handelte, welche mangels eigener Währung, die boische verwendeten.
Möglicherweise befanden sie sich sogar in einer Art Abhängigkeitsverhälniss zu den mächtigen boiern und mußten sich dazu verpflichten.
Ab ca. 120v.Chr. fällt auf, dass viele dieser im nördlichen Niederösterreich lebenden Stämme zur boischen Goldwährung eigenes Kleingeld für den lokalen Bedarf prägten.
Grüße
Harald
Obwohl ich Deinen Einwand nachvollziehen kann möchte ich dazu einige Überlegungen loswerden.
Die Zuordnung ist bei den Mittel- und Ostkelten immer schon mit vielen offenen Fragen verbunden und die wenigsten Zuordnungen sind deffinitiv beweisbar.
Die Goldwährung der Boier war der umfangreich und über ein geographisch großes Gebiet ausgeprägte Typ Athena- Alkis.
Bei dieser weiten Verbreitung gibt es jedoch keinen Beweis, ob alle keltischen Stämme, die diese Goldwährung verwendeten, auch Boier waren.
Als hinreichender Beweis, dass das Kleinsilber RI und RII Teil der boischen Goldwährung war, gilt sowohl die zeitgleiche Ausprägung, welche mittlerweile durch mehrere Grabungsbefunde gesichert ist, als auch deren gemeinsamer Fundort.
Auf vielen Fundstellen des Typs Athena Alkis der frühen und mittleren Phase (ca. 220-150v.Chr), findet sich auch das Roseldorfer Kleinsilber der Typen I und II, jedoch keines vom Typ R III.
Offenbar stellte das Kleinsilber RI und RII zur boischen Goldwährung das Wechselgeld dar.
Zu den vielen österreichischen Fundsstellen welche ich in meinem Aufsatz publiziert habe, kommen noch mehrere in Mähren, einige in Deutschland und eine große in Südpolen(!).
Bleibt die Frage, ob man alle keltischen Siedlungen auf denen die Goldwährung des Typs AA und das Roseldorfer Kleinsilber gefunden wurde bedenkenlos den Boiern zuordnen darf, oder ob es sich bei den Bewohnern dieser Siedlungen um kleinere keltische Stämme handelte, welche mangels eigener Währung, die boische verwendeten.
Möglicherweise befanden sie sich sogar in einer Art Abhängigkeitsverhälniss zu den mächtigen boiern und mußten sich dazu verpflichten.
Ab ca. 120v.Chr. fällt auf, dass viele dieser im nördlichen Niederösterreich lebenden Stämme zur boischen Goldwährung eigenes Kleingeld für den lokalen Bedarf prägten.
Grüße
Harald
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