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keltischer Stil
Verfasst: Mi 18.02.09 11:27
von harald
An diesen Beispielen läßt sich gut erkennen, dass innerhalb eines Zeithorizonts auch bei weit entfernten Stämmen der gleiche Kunststil ausgeübt wurde.
Die Omegaformige Gestaltung des Pferdekopfes dürfte besonders in der Epoche La- Tene D charakteristisch gewesen sein.
An dem Beschlagblech aus Manching in Bayern, dem Typus Kugelwange aus Serbien und dem Kapostaler aus Mittelungarn ist das gut sichtbar.
Grüße
Harald
Verfasst: Mi 18.02.09 12:50
von pixxer
Hallo Harald!
Du hast recht, es ist interessant zu sehen wie sich manche Stil-Elemente durchgesetzt haben. Ich habe einmal versucht, eine kleine Stilentwicklung zusammenzustellen, ohne jetzt großartig auf die Prägezeiträume einzugehen.
Ganz links ein Helmschweifreiter bei dem der Pferdekopf schon stark abstrahiert aber noch geschlossen ist. Daneben ein Typ "eingesetzter Pferdefuß" bei dem die Ringform schon stärker ausgeprägt und deutlich vom Hals abgesetzt ist. Dann der vom eingesetzten Pferdefuß entstandene Kapostaler. Deutlich zu erkennen die noch starke Taillierung des Körpers wie bei seinem Vorbild, die Schnauze ist schon etwas länger gezogen. Bei einem etwas späteren Kapostaler-Typ dann schon der geöffnete Kopf der beim letzten Bild, der Kugelwange seine ausgeprägeste Form hat.
LG Pixxer
Verfasst: Mi 18.02.09 13:49
von harald
Hallo pixxer!
Genau das hatte ich gemeint.
Da hast Du schöne Beispiele gefunden.
Die Zusammenstellung stimmt ziemlich mit der zeitlichen Abfolge der Prägungen überein.
An solchen Zusammenstellungen ist die Stilentwicklung weit besser erkennbar, als in der Primärliteratur.
Viele Grüße
Harald
Verfasst: Mi 18.02.09 19:55
von taurisker
Servus Harald,
welche Abmessungen hat denn das Beschlagblech mit der überaus feinen Pferdedarstellung? Sieht relativ massiv aus.
Verfasst: Mi 18.02.09 20:09
von harald
Servus Keltenfürst!
Das Stück besteht aus getriebenen Bronzeblech und ist leider nur in fragmentiertem Zustand erhalten.
Die Maße betragen ca. 80x30mm.
Gefunden wurde der Beschlag im Zuge einer Grabung in Manching.
In einer Opfergrube befanden sich absichtlich deponierte Gegenstände der Kriegerkaste wie Wagenbestandteile unter denen besonders ein Achsnagel mit Menschenkopf erwähnenswert ist. Dazu Nabenbeschläge wie sie auch in Roseldorf gefunden wurden, verzierte Beschläge des Wagenkastens, Reste eines bronzekessels und einige Beschläge ähnlich dem von mir gezeigten.
Beschrieben wird dieses Beschlagblech als Darstellung eines Hundes (?) und eines Pferdes.
Viele Grüße
Harald