eine Münze der Aduatuci

Keltische Münzen

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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von Hermundure » So 07.07.13 17:29

Ich muss mich korrigieren, bei Scheers ist der Typ mit 747 angegeben.

Grüße Michael

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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von quinctilius » Mo 08.07.13 10:00

Münzen der Ambiani sind in Südengland weit verbreitet.
Mein Goldstater hier wurde auch in England gefunden:

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 68&t=30399

Die müssen nicht unbedingt mit Caesar in Verbindung stehen aber der zeitliche und räumliche Zusammenhang stimmt.

VG
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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von Hermundure » Fr 07.02.14 23:00

Hallo Quinctilius,

es gibt neues aus Altenzaun. Unser ehrenamtlicher Sondengänger hat wieder zugeschlagen und weitere Kleinerze vom Typ Scheers 217 class. II gefunden. Es war auch eines aus der besagten Blei-Legierung(1,87 gr.) dabei. Diese kamen meines Wissens bisher nur in Haltern vor (Hortfund von 100 St. nach P. Ilisch). Das Fotomaterial darf ich jedoch noch nicht veröffentlichen. Die Gesamtanzahl hat sich von 1 auf 4 erhöht. Neben diesen wurden auch vom selben Fundplatz augusteische Münzen gefunden (u.a. 1/2 Nemausus AS, Dupondius etc.). Eine geophysikalische Untersuchung ist in Planung. Mehr darf ich noch nicht dazu verraten. Aber eins ist damit klar, Magdeburg scheidet als Ort für das Flottentreffen 5 n. Chr. aus.

Gruß Michael

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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von quinctilius » Sa 08.02.14 02:18

Hallo Michael,

interesssant ! Eine Häufung von Aduatuci Kleinbronzen soweit östlich vom normalen Verbreitungsgebiet spricht in der Tat für einen augusteischen Militärstützpunkt. Der halbe Nemausus As spricht auch dafür. 5 n. Chr könnte gut hinkommen: Unter Drusus waren Aduatuci Münzen noch kaum verbreitet, man könnte auch an Germanicus denken allerdings würde der Nemausus As nicht dazu passen.

VG
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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von Priamus » Mo 30.03.15 13:44

Hallo zusammen,

ich hätte da auch noch eine sehr interessante Ausführung einer Aduatuci Kleinbronze.
Die Prägung hebt sich hier sehr deutlich von der Münze ab.

Ein sehr schönes Exemplar, wie ich finde.
Leider ist das Pferd nur zur Hälfte geprägt, jedoch ist der Stempelrand gut erkennbar.
Könnte mir evtl jemand bei der genauen Typbestimmung helfen?

Bei Bedarf kann ich auch gerne Gewicht und Größe nachreichen.

Danke Vorab für die Informationen...

VG
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Aduatuci RV.jpg
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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von quinctilius » Mo 30.03.15 14:17

Hallo,

wenn ich es richtig sehe, sind über dem Pferd Schriftzeichen zu erkennen. "AVAVCIA", dann wäre es Aarts/Roymans class I.
Vgl. Aarts, J. & N. Roymans , Tribal emission or imperial coinage? Ideas about the production and circulation of the so-called AVAVCIA-coinages in the Rhineland. In J. van Heesch (ed.) Liber amicorum S. Scheers.
S. 2.

VG
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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von Priamus » Mo 30.03.15 15:43

Hallo Quinctilius,

Danke Vorab für Die Info ;)

Das mit Rheinland kommt hin.
Also deute ich aus Deiner Aussage, dass es sich bei diesem Exemplar um den ursprünglichen Typ handelt?

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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von quinctilius » Mo 30.03.15 16:24

Priamus hat geschrieben: Also deute ich aus Deiner Aussage, dass es sich bei diesem Exemplar um den ursprünglichen Typ handelt?
Priamus
jein: Der Urtyp wurde hier im thread von Hermundure beschrieben. Falls mit Aufschrift ist es eine frühe "tribal issue" der Tungri (?). Die späteren Stücke ohne Aufschrift wurden wohl von der
römischen Armee geprägt, z.B. in Nimwegen, wo sich eine Gußform für derartige Schrötlinge fand.

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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von Priamus » Di 31.03.15 09:31

Danke für die Info ;)

sind schon sehr interessante Stücke diese Aduatuci Münzen...

Könnten also von Kelten od der römischen Armee geprägt worden sein.

Bis wann wurden diese Münzen eigtl geprägt?

Sind ja auch vor Allem in und um Nimwegen gefunden worden, schätze mal wegen den batavischen Truppen dort.

Haben Vielleicht in dieser Zeit noch wert darauf gelegt, Ihre eigenen Münzen zu besitzen.

VG
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Re: eine Münze der Aduatuci

Beitrag von quinctilius » Di 31.03.15 12:07

Priamus hat geschrieben:
Könnten also von Kelten od der römischen Armee geprägt worden sein.
nicht unbedingt, am Niederrhein siedelten auch Germanen. (Bataver, Tungrer). Die römische Armee war aber mit Sicherheit auch involviert (Gußform am Kops Plateau, Lagerfunde)
Priamus hat geschrieben:
Bis wann wurden diese Münzen eigtl geprägt?
kann man nicht genau sagen. Der Umlaufhöhepunkt war aber in spätaugusteischer, frühtiberischer Zeit, belegt durch die Funde in Haltern, Anreppen und am Kops Plateau (Nimwegen)
Die Zeit der Germanenkriege und der Feldzüge unter Drusus, Tiberius und Germanicus

Priamus hat geschrieben:
Sind ja auch vor Allem in und um Nimwegen gefunden worden, schätze mal wegen den batavischen Truppen dort.
Das vermute ich auch. Die Interpretation als Soldzahlungen für niedergermanische Auxilia-Verbände erscheint mir angesichtes der Funde in den Lagern sehr plausibel.


VG
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