Numismatikforum

Hi & einen Guten Abend Euch allen

Heute zeige ich Euch zwei goldene 'Kelten', wobei ich bei der ersten Münze weiß, daß sie ein echtes Original ist... nur kann ich sie nicht mehr zuordnen, d.h. weder räumlich noch zeitlich.
Die erste habe ich 1997 bei Europas renommiertesten Altertum~Münzhändler erworben,
die zweite als angeblich echten Kelten auf ebay vor ungefähr 10 Jahren.
Wie gesagt, bei der ersten Münze bin ich mir eindeutig sicher, nur zuordnen kann ich den Burschen nicht mehr ...

Die zweite Münze ist m.E. kein wirklicher Kelte, auch wenn das Material tatsächlich echtes Gold ist.
Wahrscheinlich ist diese Münze eher im asiatischen Bereich zu verorten... auch wenn sie durch ihre vorhandene Wölbung als sog. "Regenbogenschüsselchen" durchgehen könnte.

Freue mich schon auf Eure Antworten und bedanke mich schon mal im voraus ...,
wünsche Euch einen schönen Sonntag und sende Euch die besten Grüße,
Roland

* * * * *

Hier die Bilder:

Die zweite ist kein Kelte, sondern ein indischer Fanam aus dem 17. oder 18. Jahrhundert : http://www.acsearch.info/search.html?te ... 1&company=
Wird aber gerne mal verwechselt .

Gruß

Altamura

Guten morgen sarsaparilla

Bitte immer Gewicht und durchmesser angeben!

Meiner Meihnung nach ist die erste Münze ein Stater der Nervii

NERVIENS (Belgique actuelle) Statère à l’epsilon

http://www.cgb.fr/nerviens-belgique-act ... 065,a.html

Zu der zweiten Münze hat dir Altamura2 alles gesagt.

Wer ist denn "Europas renommiertester Altertum~Münzhändler" ?

" wobei ich bei der ersten Münze weiß, daß sie ein echtes Original ist....."

Was ist denn ein unechtes Original?

Gruss,
PoTTINA

Hallo Roland,

Deine Münze ist stempelgeleich - oder identisch - mit der Münze Nr. 69 aus dem Schatzfund von Fraire in Belgien. Siehe folgende Publikation:

Simone Scheers & Guido Creemers, The gold hoard of Fraire. In: Nico Roymans, Guido Creemers & Simone Scheers (Hrsg.), Late Iron Age gold hoards from the Low Countries and the Caesarian conquest of Northern Gaul, Amsterdam Archaeological Studies 18, Amsterdam: Amsterdam University Press, 2012. 47–70.

Der Schatzfund wurde 1984 bei Fraire entdeckt, von Frau Scheers aufgenommen und teilweise über das Auktionshaus Jean Elsen & Fils in Brüssel veräußert. Die Nr. 69 wiegt 5.84 g und tauchte später noch in Lagerlisten von Gilles Blancon (7, 1989, Nr. 43; 8, 1990, Nr. 30) auf.

Wenn es diese Münze ist - oder auch sonst - herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße,
Docisam

PS: Ich versuche, in den nächsten Tagen die Abbildung aus dem zitierten Buchbeitrag noch nachzuliefern. Das Buch ist übrigens wunderschön. Es zeigt auch, dass offenbar in den Niederlanden und in Belgien Archäologen, Numismatiker und Detektorgänger einigermaßen respektvoll, entspannt und freundlich miteinander umgehen. Nicht zum Schaden der Wissenschaft.

pottina hat geschrieben:... Wer ist denn "Europas renommiertester Altertum~Münzhändler" ? ...

Das würde mich eigentlich auch mal interessieren .

Gruß

Altamura

Hallo Ihr Lieben & einen schönen Montgagmorgen Euch allen

Eure Antworten waren wirklich mehr als hifreich, wofür ich mich gleich hier & jetzt aufs herzlichste bedanke

@ Altamura: Danke für den Hinweis auf den indischen Fanam.
Werd´ den beigefügten Link gleich mal studieren...

@ pottina: Danke auch hier für den Hinweis auf die Nervii .
Meine ~ wenn auch digitale ~ Küchenwaage kann nur komplette Gramm~Angaben, nix mit Stellen hinterm Komma, daher hab´ ich auf Gewichtsangaben verzichtet.
Sollte mir wohl mal `ne richtige Feinwaage zulegen, die 2 Stellen hinter´m Komma anzeugt; werd´ nachher mal bei ebay schauen...

Okay, daß mit dem 'kein echtes Original' war... ist... sollte heißen... öhm

Für Europas 'renommiertesten Altertum~Münzhändler' halte ich denjenigen, den docisam im Beitrag erwähnt: Gilles Blançon, Goetheplatz, Hannover,
denn von genau diesem habe ich den abgebildeten Goldstater gekauft (es war 1990 od. `91, als ich den Stater kaufte [und nicht 1997]).

@ docisam: Vielen lieben Dank für die tollen Infos über den Schatzfund von Fraire in Belgien und das erwähnte Buch dazu (welches ich nicht habe).
Vermutlich ist es ~ entsprechend Deiner Info ~ die stempelgleiche/identische Münze, da ich sie damals von Herrn Blancon gekauft hatte (Danke für die Glückwünsche ).

Hast Du die alten Lagerlisten von Gilles Blançon noch, oder woher weißt Du so genau, in welcher Liste dieser Stater angeboten wurde
Über ein Foto aus jenem Buch, wo diese Münze abgebildet ist, würde ich mich wirklich freuen (auch als großformatiges an meine Email~Adresse/PN)

Besonders schön fand ich Dein PS, wo Du erwähntest, daß das Verhältnis in BeNeLux zwischen Sondengängern, Numismatikern & Wissenschaft nicht so verkrampft ist, wie hier in Deutschland.


Euch allen erst mal die besten Grüße und eine wundervolle Adventszeit
Roland

Hallo Roland,

gern geschehen. Hier die Münze aus dem Buch und Deine Münze (Vorderseite etwas gedreht) zum Vergleich: Ich meine, es ist die selbe Münze, auch wenn eine 'Fehlstelle' am Rand (oberhalb des unteren blauen Pfeils), im Buch deutlicher erscheint als auf Deinem Foto. Das mag mit der Art der Bildbearbeitung (Ausschneiden analoger Fotoabzüge in den 80er Jahren) zu tun haben. Auch im Bereich der 'Macke' beim oberen Pfeil scheint auf dem Foto im Buch etwas abgeschnitten zu sein.

Lagerlisten von Gilles Blançon habe ich nicht. Aber im Buch ist angegeben, dass die Münze in Liste 7, 1989, als Nr. 43; und in Liste 8, 1990 als Nr. 30 angeboten wurde.

Das Einleitungskapitel des oben erwähnten Buches ist online bei academia.edu und sehr zu empfehlen:

http://www.academia.edu/12732816/2012_L ... thern_Gaul

Viele Grüße,
Docisam

Hallo Docisam,

yep, bin ich auch der Auffassung, daß es sich um dieselben Stater handelt

Hab´ das Buch mal gegoogelt (Danke für den Link vom Einleitungskapitel, da schau´ ich mal `rein), kostet 70,oo Dollar. Muß mal überlegen, ob ich´s mir zulege, denn letztendlich will ich den Stater irgendwann mal verkaufen und vielleicht ist es 'verkaufsfördernd', wenn ich Fotos vom Buch und Bilder von der enstprechenden Seite in dem Stater~Angebot mit einbinde...

Nachträglich nochmal vielen Dank für Deinen 'Einsatz' und die tolle Hilfe, die Du mir gewesen bist

Dir & allen anderen eine beschauliche Vorweihnachtszeit...

Die Grüße,
Roland