Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

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Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Do 28.11.24 19:56

Dreierbild 2.jpg
Hallo Forum, hallo Enriko, wie wahr wie wahr. Das Problem scheint wahrscheinlich nur daran zu liegen, wie findet man sie. Eine so große Menge an Münzen alle miteinander im Bild zu vergleichen, verlangt nach einem Ordnungssystem, um solch eine Mammutaufgabe so zu erledigen, dass jedes Bild mit jedem verglichen wird und diese Vergleichsreihe dann entsprechend zu erweitern, um mehre Bilder nebeneinander einer augenscheinlichen Betrachtung zu unterziehen. Ich stelle mal ein erstes Ergebnis ein und zeige bei meiner nächsten Antwort mal einen Auszug aus meinem Ordnung System (es würde zu viel Platz beanspruchen.)
Zunächst aber noch eine Frage, hat niemand das Heft money trend Nr. 9/1994, um auf Seite 18, mal ein neues Bild von diesem Dünnpfennig zu machen (ich habe das Heft nicht). Als mein Bild aufgenommen wurde, vor fast 30 Jahren, war die Fototechnik auch noch nicht so weit wie heute, sodass es wohl heute ein besseres Bild gebe.
Zu meinem Bild vor heute, möchte ich mal sagen, lieber Andechser, ihm sei Dank, du brachtest mich auf die richtige Idee. Nun habe ich nicht nur eine Stempelkopplung, sondern sogar zwei, mit ein und demselben Avers - Stempel geprägt. Ich mache mal das Bild recht groß, damit die Überprüfung meiner Behauptung besser gelingt. Inzwischen nehme ich mit die Reversseiten vor, leider nur zwei, da das money trend Bild nur mit der Aversseite abgebildet wurde. Gruß Bertolt.
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Salier
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Do 28.11.24 23:56

Hallo Hans-Dieter,

die Darstellung des Heiligen Stephan weicht im rechten Bild von dem in der Mitte ab. Die Anordnung der Buchstaben scheint bei allen drei Exemplaren überein zustimmen.

Viele Grüße
Enriko
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von ischbierra » Fr 29.11.24 21:43

"Mammutaufgabe" - könnte KI hier helfen?

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Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Sa 30.11.24 11:03

20.51. vier gleiche.jpg
20.51. vier gleiche Rv..jpg
Hallo Forum, keiner hat den money trend, das ist ja ein Ding. Ich habe mir nochmal die Mühe gemacht, ein paar stempelkritische Untersuchungen der großen der Numismatik (Brita Malmer; Peter Berghaus; W. Hahn und B. Kluge) anzusehen und staune immer wieder über die gewaltigen Komplexe der Stempelkopplungen, die die Autoren in die Lage versetzten, Aussagen zu treffen, von denen ich hier mit meinen Ergebnissen natürlich nicht standhalten kann. Viele Jahre habe ich gebraucht, um die Umschriften der einzelnen Stücke zu entziffern und in einer aussagekräftigen Tabelle recherchier fähig zu erfassen. Das ist natürlich eine hervorragende Basis für weitere Untersuchungen. Ich werde mich jetzt an die mühevolle Aufgabe machen und alle Münzbilder miteinander vergleichen. Zu den drei Stücken, von denen ich glaube, dass sie aus einem Avers – Stempel stammen, gesellt sich noch ein viertes Exemplar, dass wegen völliger Ausbruchstellen sowieso schwer einzuordnen war. Ja, die Münzbilder, wie Salier schon richtig erkannte, lassen sich nicht deckungsgleich übereinanderlegen. Alle erfassbaren Details sind auf jeder Münze vorhanden. Dazu muss man aber beachten, folgt man den Angaben in der einschlägigen Literatur zu den mit einem Stempel erreichbaren Prägezahlen, so soll es möglich sein, bis zu 10000 (Exemplare, aber auch ca. 4000 bei Luschin und noch weiter herunter bis zu 2500 und 1000 mit einem Oberstempel zu schlagen? Vielleicht kann mal jemand dazu etwas sagen. So ganz traue ich diesen Zahlen nicht, aber es ist sicher, dass nicht nur 4 Münzen mit diesem Originalstempel geschlagen wurden und somit greift die Abnutzung. Die Reversseiten passen nicht dazu und sind von anderen Stempelschneidern-Eisengraber geschnitten. Die Aversseiten alle vom „Stempelschneider-Eisengraber Me fecit 1“. Diese vier Münzen gehören alle in die Kategorie der Kugelstellung 2 – 2.
Hallo ischbierra, sehr gute Idee, ich habe gerade ein Angebot einer Software-Fa. „Künstliche Intelligenz selbst nutzen – mit Easy AI“ angenommen. Danke für den Hinweis.
Gruß Bertolt
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Mo 02.12.24 10:27

Typenbilder.jpg
Hallo Forum, hier mal ein kleiner Ausschnitt aus meinem Typenkatalog, der was die Aversseiten betrifft, natürlich noch umfangreicher ist, da er auch die unterschiedlichen Initialzeichen, die Beizeichen und das gleiche nochmal für die Rückseiten berücksichtigt. Anhand der Kugeln/Steine im jeweils linken oder rechten Felde, kann man die einzelnen Typen unterscheiden. Man nennt diese Methode auch „Münzkunde“. die ihr Ziel in der Beschreibung, Bestimmung und systematischen Ordnung des Münzmaterials hat. Gruß Bertolt
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Bertolt für den Beitrag (Insgesamt 2):
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Salier » Mo 02.12.24 20:32

Hallo Hans-Dieter,

das ist eine hervorragende und beeindruckende Arbeit die Du da bisher geleistet hast.

Viele Grüße
Enriko
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Re: Stempelkritische Untersuchung mittelalterlicher Münzen 12. Jahrhundert

Beitrag von Bertolt » Di 03.12.24 18:34

20.9..jpg
Hallo Forum, hallo Enriko, danke für deine Einschätzung. Hier stelle ich mal eine Münze ein, die eigentlich nur noch in einer Studiensammlung ihre Berechtigung hat. Aber, es ist ein interessantes Exemplar, da es auf dem Avers mehrfach eine Signatur zeigt, die Rätsel aufgibt. Es ist davon auszugehen, dass der Stempelschneider auf dem Avers die bekannte SANCTVS STE Umschrift eingeschnitten hat. Die Signatur eines Buchstaben „S“ zu Beginn, benutzte er aber bei 03h als regulären Buchstaben „C“. In der weiteren Buchstabenfolge ist diese Signatur wieder als „S“ verwandt wurden. Es gibt nur zwei Münzen in dieser Reihung, auf welchen diese Signatur festgestellt wurde. Da beide Münzen (20.9 und 20.41.) arbeitsteilig geschnitten wurden, in einem Fall mit Me fecit 11b und beim anderen handelt es sich um Me fecit 14. Beide gehören mit Sicherheit zur bereits mehrfach erwähnten Werkstatt. Die 20.41. kann ich leider nicht zeigen, sie befindet sich im HAUM, wegen der leidigen Urheberrechte. Gruß Bertolt.
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