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Wer kennt diesen unbekannten großen Brakteat?

Verfasst: Fr 20.05.05 21:47
von leodux
Hallo,
kennt jemand von euch diesen großen Brakteat, der vermutlich aus Sachsen stammt?
Der Durchmesser beträgt ca. 35 mm und das Gewicht 0,69 g.
Der Brakteat hat große Ähnlichkeit mit den Brakteaten aus Weida, der Münzstätte der Abtei Quedlinburg zur Zeit von Vogt Heinrich IV. 1209-1219 (Siehe Bonhoff 948-950).
Soweit ich das erkennen kann, ist eine sitzende (?) Figur abgebildet, die links (vom Betrachter aus gesehen) eine Pflanze (?) und rechts einen Palmwedel (???) in den Händen hält. Rechts neben dem Kopf ist ein aus mehreren Kugeln bestehendes unbestimmbares Gebilde zu erkennen.
Leider ist die Prägung ziemlich undeutlich. Ich hoffe man kann auf dem Foto trotzdem etwas erkennen.

Für Informationen, um was für einen Brakteaten es sich handelt, wäre ich sehr dankbar.

Grüße

leodux

Verfasst: Sa 21.05.05 10:00
von Locnar
Guten Morgen,

kannst Du das Stück noch mal wiegen, er scheint mir für Weida etwas zu leicht zu sein, und versuch mal ein größeres Bild einzustellen.

B 948 und 949 scheiden übrigens aus, es fehlen die Kugeln im Rand

Verfasst: Sa 21.05.05 16:00
von nordhausen
Hallo
es ist immer sehr schwierig solche Stücke zu bestimmen wenn so kleine Einzelheiten nicht zu sehen sind. Weida ist eine Möglichkeit, ich jedoch würde den Brakteaten nach Meissen einordnen, dort kommt diese Art auch öffters vor Bonhoff 1018
MfG Nordhausen

Verfasst: Sa 21.05.05 16:43
von Locnar
Du meist Dietrich der Bedrenkte!

Wahr auch mein erster Gedanke, aber ich wollte mich nicht so weit raushängen.

Verfasst: Sa 21.05.05 17:06
von nordhausen
""Ups"" zu weit raushängen , niemals!
Auf Zeichnungen sehen Brakteaten immer schön aus aber in eine Plastekapsel sieht alles ganz anders aus.
So der erste Eindruck durch das flache was bei Meissen immer mal
vorkommt, Für einen Bracteatensammler ist das trotzdem ein schönes Stück und was ein Händler daraus macht, das weiß der Geier.
MfG Nordhausen

Verfasst: So 22.05.05 00:50
von leodux
Hallo,

@Locnar: Ich habe das Stück noch mal auf die Waage gelegt, aber egal wie oft ich es auch wiege, es wird nicht schwerer. Es sind immer noch 0,69g.
Anbei auch ein größeres Foto.
Laßt euch nicht davon irritieren, daß ein unbekannter "Künstler" einige Tuschestriche auf der Münze hinterlassen hat. :?

@nordhausen: An die üblichen meissnisch-sächsischen Prägungen mit sitzendem Dynasten und diversen Gegenständen in den Händen (z.B. von Dietrich) hatte ich auch schon gedacht, aber irgendwie sehen die anders aus. Auch habe ich z.B. bei Schwinkowski kein Exemplar gefunden, das passen könnte.
Zitat: "Für einen Bracteatensammler ist das trotzdem ein schönes Stück"
Na ja, eine Schönheit ist es wirklich nicht. Aber, wie sagt man, die Schönheit entsteht im Auge des Betrachters. Und da ich das Stück interessant finde ist es auch irgendwie wieder schön.

Grüße

leodux

Verfasst: So 22.05.05 10:27
von Locnar
Moin,

wenn ich denke mal der Kerl in der Rechten einen Lilienstab hat, und in der Linken eine " Palme oder Blumenstengel" (?) Zudem habe ich den Eindruck das die Darstellung, der des Markgrafen, zumindest ähnlich sieht.

Peter ? Hast du mal an die Münzstätten Freiberg oder Leibzig gedacht?

Verfasst: So 22.05.05 13:37
von nordhausen
Mahlzeit
Ich sehe der Brakteat läßt Euch keine Ruhe , aber so ein bischen habe ich auch noch nachgesehen und komme immer wieder aus Meissen oder
sachsen auf meissner Schlag, dieses Stüch habe ich noch nicht gefunden
aber wenn es weiter unten beim Schlagen gelegen hätte könnte es doch so aussehen
Sachsen - Wolkenstein Waldburgische Münzstätte
Grüße Nordhausen

Verfasst: So 29.05.05 23:44
von leodux
Hallo Locnar und Nordhausen,
vielen Dank für Eure interessanten Tips. Allerdings habe ich von den genannten und auch anderen sächsischen Münzstätten keine Münze finden können, die genau passen würde. Vor allem die Kugeln rechts neben dem Kopf finde ich auf keinem Münztyp.
Ich habe das Stück zusammen mit zwei Brakteaten aus Böhmen (Wenzel I.) und Mähren (Premysl II. Ottokar) bekommen. Könnte es vielleicht sein, daß dieses Stück auch aus der böhmischen Gegend stammt? Mir fehlt auch genau zu diesem Bereich der Brakteatenprägung die passende Literatur (z.B. Cach), was (neben der mäßigen Erhaltung) erklären könnte, warum ich das Stück nirgends finden kann.

Grüße

leodux

Verfasst: Mo 30.05.05 08:14
von Locnar
Hallo,

den Cach kannste dir über die Fernleihe kommen lassen