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Kleine ,einseitig geprägte MA Münze zu bestimmen!

Verfasst: Fr 15.07.05 23:06
von thidrik
Hi Leute !
Hab dieses kleine,einseitig geprägte Münzlein und keine Ahnung davon!
Könnt Ihr mir das Alter,die Herkunft und den (etwa)Wert der Münze verraten?
Der DM beträgt etwa 17mm und die Dicke 0,5mm

Gruß thidrik

Verfasst: Sa 16.07.05 00:37
von leodux
Hallo thidrik,

es handelt sich mit 99-prozentiger Sicherheit um folgende Münze:
Bamberg, Bistum
Heinrich I. von Bilversheim (1242-1257)
Pfennig (Denar)
Vorderseite: Gekröntes Brustbild nach rechts mit Lilienzepter
Rückseite: Bischofsbrustbild (ist meist nicht zu erkennen)

Nur 99%, weil es auch aus Nürnberg eine sehr ähnliche Münze gibt (Friedrich II.) und man die Rückseite bei Deiner Münze nicht erkennen kann. Bei der nürnberger Münze wären dort zwei Adler abgebildet.
Ich denke aber, daß Dein Exemplar aus Bamberg ist.

Grüße

leodux

Verfasst: Sa 16.07.05 21:55
von thidrik
@leodux
Danke erst mal für Deine Bemühingen!
Ich hab noch mal bessere Bilder von der Münze gemacht und die RS unter der Lupe betrachtet!Ich kann auf der RS aber nicht den Ansatz einer Prägung erkennen,weder ein Brustbild,noch zwei Adler sondern nur die Gegenseite der Prägung.Vielleicht erkennt ein Profi aber mehr???
Wenn die Münze genau bestimmt ist,würde mich aber auch in etwa der Preis interessieren!

Gruß thidrik

Verfasst: Sa 16.07.05 22:26
von tournois
Ich kann dieses Stück im Moment leider nicht zuordnen, bin aber der Meinung das es sich hierbei um einen Brakteaten handelt. Heißt, einen einseitig geprägten Hohlpfennig.

Verfasst: Sa 16.07.05 23:03
von mumde
Wir hatten ein gleiches Stück schon mal hier diskutiert: http://www.numismatikforum.de/ftopic1870.html
Leider ist das Foto unterdessen verschwunden.
Und die Fortsetzung war http://www.numismatikforum.de/ftopic2207.html , leider jetzt auch ohne Bilder.

Verfasst: Sa 16.07.05 23:14
von tournois
@mumde:
Ich bewundere immer wieder auf's Neue Dein Gedächtnis!! 8O

Verfasst: Sa 16.07.05 23:21
von Chippi
Hallo tournois,

es gibt halt Menschen, die haben ein exzellentes fotografisches Gedächnis - was übrigens sehr hilfreich ist.:D
Mumde: Gilt das auch für antike Münzen? :wink:

Gruß Chippi

Verfasst: Sa 16.07.05 23:37
von tournois
Chippi hat geschrieben: es gibt halt Menschen, die haben ein exzellentes fotografisches Gedächnis - was übrigens sehr hilfreich ist.:D
Dem kann ich nur zustimmen! :roll:

Verfasst: Sa 16.07.05 23:46
von leodux
@tournois: Es ist kein Brakteat! Viele Münzen von Heinrich I. aus Bamberg sehen aus wie Brakteaten (etwas häufiger sind z.B. die Münzen mit Löwen oder auch vier Lilien ins Kreuz gestellt). Die Rückseiten zeigen oft (wie auch hier) nur minimale Prägespuren.
Manchmal werden diese Münzen von Händlern sogar als Brakteaten angeboten, es sind aber keine.
Es ist sicher der von mir genannte Pfennig aus Bamberg.
Die Katalognummern wären noch nachzureichen:
Krug (Bamberg) 81 ; Slg. Bahrfeldt 3761 ; Slg. Friedensburg 2453

Wenn es nicht die von mir genannte Münze aus Bamberg ist, dann käme nur noch eine Münze aus Nürnberg in Frage (Erlanger 71), die anscheinend Vorbild für die bamberger Prägung war. Auch diese ist zwar doppelseitig geprägt, die Rückseite ist aber ebenfalls oft nicht zu erkennen.

Das Problem mit Krug 81 und Erlanger 71 wurde übrigens hier im Forum schon einmal diskutiert:
http://www.numismatikforum.de/ftopic2207.html
Leider sind hier die Fotos nicht mehr vorhanden. :(

@thidrik: Hast Du eine Feinwaage? Oder einen netten Apotheker, der Dir die Münze genau wiegen kann? Dann könnte man relativ einfach zwischen Bamberg und Nürnberg unterscheiden:
Wenn sie maximal ca. 0,5g wiegt, ist sie aus Bamberg. Erlanger 71 aus Nürnberg ist mit ca. 1g fast doppelt so schwer.

Aber auch so bin ich mir ziemlich sicher, daß Deine Münze aus Bamberg ist. Die Nürnberger sehen stilistisch doch irgendwie anders aus. :!:

Du wolltest noch etwas zum Wert wissen. Bei der 25. Auktion der WAG wurde letztes Jahr solch eine Münze (Krug 81, Erhaltung VZ, Rückseite ebenfalls kaum zu erkennen) für 75 Euro angeboten. Die Münze wurde aber nicht verkauft, was darauf schließen läßt, daß der Preis zu hoch angesetzt war. Wieviel zu hoch, das läßt sich schwer sagen.

Grüße

leodux

Verfasst: Sa 16.07.05 23:51
von leodux
Ups, da habe ich wohl zu lange mit dem Tippen gebraucht und das zwischenzeitliche Posting von mumde noch nicht gesehen. Aber besser der doppelte Hinweis auf heripos Münzen als gar keine Erwähnung des Beitrags. :wink:

Grüße

leodux

Verfasst: So 17.07.05 16:02
von thidrik
Hallo Leute !
Werd morgen mal nen Zahntechniker zwecks genauem Gewicht besuchen.Da hab ich ja mal ne Münze gefunden die nicht so häufig ist!
Danke für Eure Mühe!!!

Gruß thidrik

Verfasst: Mo 18.07.05 19:35
von thidrik
So,war heut beim Zahntechniker!
Die Münze wiegt genau 0,41 Gramm und somit muß es die Bamberger Münze sein!
Danke für die Bestimmung!!!

Gruß thidrik

Verfasst: Di 19.07.05 01:37
von leodux
Hallo thidrik,
ja, das Gewicht passt sehr gut.
Zum Vergleich: Das Exemplar bei WAG wiegt 0,47 g und in der Liste eines belgischen Händlers habe ich noch ein Exemplar mit 0,44 g gefunden.
Da ist 0,41 g durchaus noch innerhalb der üblichen Toleranzen.

Grüße

leodux