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unbekannter Brakteat
Verfasst: Fr 23.06.06 20:41
von wichmann
Gewicht 0,62g. Wetterau?. Bei Hävernick wird das Stück nicht erwähnt. Für einen Hälbling ist es auch zu schwer. Für ein ganzes Stück ist es zu klein und zu leicht.
Hat jemand eine Idee?
Verfasst: Mo 26.06.06 09:29
von Scheleck
Hallo Wichmann,
ich könnte mir vorstellen, dass es sich um eine Brakteaten aus der Münzstätte der Abtei Fulda handelt. Heinrich VI. von Hohenburg, 1315-1353 ? Thronender Abt mit Krummstab und Buch. Slg. Fr. 2632; Auktion Peus 317 v. 6.5.1987, Nr. 1016, 1017.
Gruß Scheleck
Verfasst: Mo 26.06.06 11:33
von tournois
@scheleck:
Ein gewisse Ähnlichkeit ist schon da, aber es ist nicht das gezeigte Stück.
Dagegen spricht die fehlende Randlegende, und vor Allem das bei dem Peus-Stück ein thronender Bischof abgebildet ist. Hier bei dem Stück die Büste! Auch fehlt beim Peus-Stück der Kringel über dem Krummstab.
Ich bin leider auch noch nicht fündig geworden, aber ich meine es zumindest auf den thüringischen oder (Nord-)hessischen Bereich beschränken zu können.
Verfasst: Mo 26.06.06 13:26
von Dietemann
Kannst Du mal den Durchmesser nennen (oder habe ich den überlesen?)
Das Gewicht von 0,6 g war in Eschwege um 1300 üblich für einen Pfennig, es gibt hierzu sogar Münzbestimmungen. Die großen Brakteaten enden um 1250, mit der Einführung der hessischen Landgrafen wurden die Münzen kleiner. Also von daher nichts Ungewöhnliches für den nordhessischen Raum. Das Motiv kenne ich allerdings nicht.
Verfasst: Mi 05.07.06 17:45
von wichmann
Vielen Dank für die Beiträge.
Der Durchmesser beträgt 23 mm.
Eschwege war doch eine Frauenabtei und hat eher auf thüringischen Schlag geprägt.? Von der Zeicnung und der aufwendigen Randstruktur würde ich das Stück auch in die erste Hälfte des 13. Jhdts, wenn nicht noch etwas früher einstufen (Vergl. Hävernick, Wetterau Nr. 42 (Seligenstadt)
Zu Peus 317, 1016: hier gibt es keine Randstruktur mehr wie auf den frühren Stücken ( hier: feiner dreifacher, innen und außen gelochter Kreis, kommt auf dem scan nicht so gut raus)
Frauenabtei Eschwege
Verfasst: Fr 14.07.06 11:30
von Dietemann
Also die Zeit der Frauenabtei von Eschwege bezüglich der Münzprägungen ist um 1250 zu Ende. Thüringer Schlag ist richtig, wenn damit die großen Brakteaten gemeint sind.
kurz vor 1264 gibt es braunschweiger Pfennige, die schon deutlich kleiner sind.
Für den Anafang des 14. Jahrhunderts gibt es städtische Münzbestimmungen, die auf die Zeit zwischen 1300 und 1333 datiert werden können. Was davor war weiß bisher wohl keiner. Und die dem 14. Jahrhundert zugeordneten Pfennige sind deutlich kleiner als die früheren Brakteaten der Frauenabtei.
Verfasst: Do 14.06.07 19:19
von claus_karl
Guten Abend,
das Stück stammt definitiv nicht von Fulda. Ich tippe auf Fritzlar, Wetterau evtl.
Gruß
Claus
Verfasst: So 17.06.07 15:51
von welfenprinz
Hallo,
was haltet ihr vom Bistum Bremen (Hamburg) oder Verden ? Mit der Berger-Nr.97 vom Kestnermuseum, sehe ich einen ähnlichen Stempelschnitt .
Mit Fulda oder der Wetterau hat dieser Brakteat wohl aber wenig zu tun .
Gruss Klaus