Fundstück unter lauter römern

[helcaraxe]

Hallo marc!

Leider habe ich momentan keine Waage hier. Der Duchmesser beträgt 15mm. Die Münze ist sehr dünn und auf keinen Fall verkrustet.

Das mit dem Doppelkreuz könnte schon sein, unten sind es jedenfall zwei Punkten, ob es oben die zweite Linie des Kreuzes ist oder zwei weitere Punkte, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen.

Ich habe nochmal ( ) versucht, bessere Bilder zu machen, das ist gar nicht so einfach...

Gruß helcaraxe

[Marc]

Jetzt bin ich nicht mehr von meiner eigenen Bestimmung überzeug. Der Fuss des Doppelkreuz müsste den Perlkreis durchberechen, das sieht aber eher nach dem von tournois beschriebenen Kreuz aus.

[Marc]

Kann es ein Budaer gepräge sein, den die Benutzen ja ähliche Münzbilder, und das Wappen ist Anjou. Leider hab ich keine Literatur dazu.

[helcaraxe]

dann müsste die umschrift aber lauten: MONETA BUDENSIVUM oder? Das sieht mir nicht danach aus.

Ist beim Budaer Gepräge nicht auch ein dreitürmiges Burgtor das Wappen?

Das Stück scheint ja enorme Schwierigkeiten zu machen...

Gruß
helcaraxe

[Marc]

1311-55 also zur Zeit des Hauses Anjou prägt Buda Münzen mit Münzbildern die den königlichen sehr ähneln. Nur habe ich keine Literatur dazu

[helcaraxe]

Die ähnlichste Münze, die ich gefunden hbe ist die folgende bei vcoins:

http://www.vcoins.com/ancient/andysinge ... 09&large=0

Aber natürlich ist ebenfalls aus Silber.

Vielleicht hat ja jemand den Pohl (der als Literatur bei dieser münze angegeben ist?)

Liebe Grüsse

helcaraxe.

[Wurzel]

Halo Zusammen,
ich verfolge schon die ganze Zeit die Diskussion mit großem Interesse, ohne wirklich Kentnisse von dem Themengebiet zu haben, möchte ich doch einen Vorschlag im Sinne eines Brainstormings einwerfen.
Wenn die Münze scheinbar normalerweise in Silber vorliegt, das hier diskutierte Stück aber nicht aus Silber ist, sollte man vielleicht auch an eine Zeitgenössische Fälschung denken.
Besonders der Satz aus dem oben vorgestellten Link : "... and good Metal" lässt ja die Vermutung zu das es auch Stücke aus schlechtem, sprich unedlerem Metall, geben muss.
Das Flaue Prägebild lässt mich in dem Zusammenhang an die subaeraten Prägungen bei den Römern Denken.

Michael

[Chippi]

Sieht deiner Münze nicht gerade ähnlich. Ich sehe ein Kreuz mit 4 Punkten von einem Perlenkreis eingegrenzt, darum Schrift.

Gruß Chippi

[helcaraxe]

@wurzel:

Eine gute Idee, doch wie wahrscheinlich ist das? Ich gestehe, dass ich keine Ahnung davon habe...

Und für mich wird die Münze dadurch nur noch interessanter, obwohl sie wahrscheinlich gar nix wert ist!

Liebe Grüsse
helcaraxe

[Marc]

Wenn es eine wäre, zeitgenössische Fälschungen haben einen hohen numismatischen und mittlerweile auch guten Marktwert.

Und ich sehe es wie Chippi dein Stück ähnelt denen der Anjouzeit ( insbesondere H. 545 ) nicht denen der Luxemburger ( wie H. 591 bei vcoins ). Siehe insbesondere das Wappen. Des weiteren ist das Doppelkreuz auf den Münzen der Luxemburger ganz anders dargestellt, so das man es niemals verwechseln könnte mit dem einfachen wie es wohl auf deiner Münze ist.

Ungarn hatte viele abhängige Gebiete, sowohl in Richtung heutiges Exjugoslawien als auch in Richtung Rumänien. Vielleicht wurde es für einer dieser Gebiete geprägt. Mir fehlt da einfach die Fachliteratur zu, und mein Kontakt zu den Numismatikern der deutschen Ungarngemeinde ist auch abgebrochen, sind entweder gestorben oder nach dem Mauerfall zurück in ihre Heimat

[Marc]

So nach einem Brainstorming habe ich, wie beim bestimmen von Münzen nötig und üblich, alle Thesen hinterfragt. Und ich bin zum Schluss gekommen, das ich einem Holzweg aufgesessen bin !

Nachdem ich ein par min. das leider schlechterhaltene Wappen auf mich wirken lies, bin ich nun der Überzeugung, dass es nicht abgegriffene Lilien wie auf den Anjouwappen sind sondern wirklich nur Rauten. Und wir somit vielleicht alle in der falschen Richtung suchen. Vielleicht ist das Stück fränkisch, oder ein Beischlag / zeitgenössische Fälschung dazu.

Also was meine ich zu erkennen :
a) Ein Wappen mit 6 aufrecht stehenden Rauten, Umschrift : " + MO... "
b) Ein Kreuz in jedem Winkel ein Punkt, Umschrift : " ...INUS + " (Vermutlich 5-6 Buchstaben unleserlich)

Also vermute ich das die Umschrift der VS Moneta heißt und auf der RS der Ort (Herrschaft) angegeben ist, und welcher mit inus endet.

[helcaraxe]

Vielen Dank, Marc!

Aber ach, nach langem grübeln bin ich immer noch ratlos, welcher münzherr (sei es Stadt oder Fürst oder wer auch immer) es sein könnte, der auf ..INVS endet...



gruss
helcaraxe

[Marc]

Stell die beiden letzten Bilder, auf denen man wirklich mehr sieht, doch auch mal unter Mittelalter ein. Vielleicht erkennt jemand eine Münze seines Sammelgebietes der nicht Byzans sammelt.

[Gast]

Also, Byzanz ist es definitiv nicht, ebensowenig Ungarn.

Ich möchte diese Münze gern irgendwo Anfang des 15. Jahrhunderts ansiedeln. Aber wo ?????

Der französische Einfluss ist unübersehbar. Andererseits sieht mir das Schild auf dem Avers eher nicht nach Frankreich aus. Ich werde das gefühl nicht los, dass das Teil doch irgenwo vom mittleren/nördlichen Balkan stammt - nichtsdestotrotz, mir fehlt die Literatur.

petzi

[helcaraxe]

Kann man diesen Thread nicht einfach vielleicht wieder ins Mittelalter verschieben, da kommt er schließlich her?

Aber ich glaube, das können nur Admins, oder?

Lieber Gruß

helcaraxe