Heinrich III. - ein zweifelhafter Denar
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Heinrich III. - ein zweifelhafter Denar
Hallo mal wieder,
das abgebildete Stück war eine Einlieferung in eine Saalauktion: Dortmund, Denar Heinrichs III. (1046 - 56), 1,28 g. Das Stück wurde vorzeitig aus der Auktion genommen, nachdem Zweifel an der Echtheit aufgekommen waren. Die Bedenken gründeten auf die aufgerauhte Oberfläche und den scharfkantigen Rand. Eine Metall-Analyse könnte evtll. Aufschluß über die Echtheit geben. Bis zur zweifelsfreien Klärung ist das Stück jedoch für den Markt nicht mehr geeignet, und der Einlieferer hat es mir überlassen. Das Stück hatte bis zum Ankauf durch den Vorbesitzer vor etlichen Jahren bereits 15 Jahre in einer Sammlung gelegen. Ich hätte als Laie keinerlei Bedenken bei diesem Stück gehabt .... allerdings auch nicht die notwendigen Ressourcen, um es zu erwerben. Deshalb stelle ich es hier in starker Vergrößerung mal vor.
Gruß klaupo
das abgebildete Stück war eine Einlieferung in eine Saalauktion: Dortmund, Denar Heinrichs III. (1046 - 56), 1,28 g. Das Stück wurde vorzeitig aus der Auktion genommen, nachdem Zweifel an der Echtheit aufgekommen waren. Die Bedenken gründeten auf die aufgerauhte Oberfläche und den scharfkantigen Rand. Eine Metall-Analyse könnte evtll. Aufschluß über die Echtheit geben. Bis zur zweifelsfreien Klärung ist das Stück jedoch für den Markt nicht mehr geeignet, und der Einlieferer hat es mir überlassen. Das Stück hatte bis zum Ankauf durch den Vorbesitzer vor etlichen Jahren bereits 15 Jahre in einer Sammlung gelegen. Ich hätte als Laie keinerlei Bedenken bei diesem Stück gehabt .... allerdings auch nicht die notwendigen Ressourcen, um es zu erwerben. Deshalb stelle ich es hier in starker Vergrößerung mal vor.
Gruß klaupo
- wpmergel
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Hallo Klaus,
ich hätte auch keine Vorbehalte gehabt und die Rauheit der Oberfläche deutet für mich in diesem Fall auch nicht zwingend auf einen Guß hin. Natürlich ist das Stück außergewöhnlich gut - aber das ist ja Gott sei Dank noch nicht ein Fälschungskriterium.
Fazit: Ich bin froh, daß auch mir die Mittel fehlen würden so eine Seltenheit zu ersteigern. Wenn ich mal soviel Geld übrig habe, daß es mir egal wäre, ob mir einer ein "Ei" untergeschoben hätte, melde ich mich wieder.
ich hätte auch keine Vorbehalte gehabt und die Rauheit der Oberfläche deutet für mich in diesem Fall auch nicht zwingend auf einen Guß hin. Natürlich ist das Stück außergewöhnlich gut - aber das ist ja Gott sei Dank noch nicht ein Fälschungskriterium.
Fazit: Ich bin froh, daß auch mir die Mittel fehlen würden so eine Seltenheit zu ersteigern. Wenn ich mal soviel Geld übrig habe, daß es mir egal wäre, ob mir einer ein "Ei" untergeschoben hätte, melde ich mich wieder.

- mumde
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Hallo Klaupo, "aufgerauhte Oberfläche", nicht "rauhe Oberfläche", scheint mir hier zuzutreffen. Nach den Fotos sieht es mir so aus, als ob die perfekt glatte Oberfläche durch Beklopfen mit Eisenfeilspänen künstlich aufgerauht wäre. Aber das kannst Du besser anhand des Originals entscheiden.
Eine Umschrift mit HENIRICHVS und THORTMAMIIE kannte ich bisher noch nicht. Meines Wissens waren bisher nur Exemplare mit HEINRICHVS und THORTMANNE bekannt.
Anhand dieser Fotos kann ich zwar nicht sagen, ob das Stück echt oder falsch ist. Ich kann nur sagen, daß ich es allein aufgrund dieser Fotos nicht kaufen würde.
Eine Umschrift mit HENIRICHVS und THORTMAMIIE kannte ich bisher noch nicht. Meines Wissens waren bisher nur Exemplare mit HEINRICHVS und THORTMANNE bekannt.
Anhand dieser Fotos kann ich zwar nicht sagen, ob das Stück echt oder falsch ist. Ich kann nur sagen, daß ich es allein aufgrund dieser Fotos nicht kaufen würde.
Gruß mumde
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Danke erstmal für euer Interesse und eure Kommentare. Ich gehe davon aus, daß das Stück nicht echt ist. Ich kann das nicht mit Sachkenntnis begründen sondern nur mit dem Hintergrund, vor dem ich das Stück erhielt. Sowohl Einlieferer wie Auktionator kommen aus der Branche und verfügen über gute Kenntnisse im Bereich Mittelalter. Ohne berechtigte Zweifel wäre ein hochpreisiges Stück sicher nicht aus einer Auktion zurückgezogen und anschließend "für quasi nichts" an einen Sammler abgegeben worden ... obwohl mir auch das schon passiert ist: - Irren ist menschlich!
Das angegebene Gewicht von 1,28 g habe ich überprüft und bestätigt gefunden. Ich kann gern noch einmal bis zur vierten Stelle hinter dem Komma wiegen. Als Referenzen waren angegeben: Bergh. 34 var., Meyer 13c var., Dbg 758a var. Diese Literatur steht mir nicht zur Verfügung, auffällig ist jedoch, daß alle den Zusatz var. aufweisen. THORTMAMIE war mit einem (!) versehen, das Stück als solches mit RR klassifiziert.
Mit dem Hinweis auf die mögliche Bearbeitung mit Eisenfeilspänen stünde der potentielle Täter immerhin in der Tradition des Geheimen Rats Becker, der seine Werke spazieren fuhr, um ein authentisches Aussehen zu erzielen. Und abgesehen davon, daß ich ein interessantes Teil vorstellen wollte, wollte ich gern mal darauf hinweisen, wie schwierig - und teilweise auch fragwürdig - Echtheitsdiskussionen im Rahmen eines Forums sein können, wenn nicht einmal die Inaugenscheinnahme (schreckliches Wort!) ein zweifelsfreies Ergebnis erlaubt. Ich werde das Stück aber trotzdem beim nächsten Besuch nach Dortmund mitbringen.
Gruß klaupo
Das angegebene Gewicht von 1,28 g habe ich überprüft und bestätigt gefunden. Ich kann gern noch einmal bis zur vierten Stelle hinter dem Komma wiegen. Als Referenzen waren angegeben: Bergh. 34 var., Meyer 13c var., Dbg 758a var. Diese Literatur steht mir nicht zur Verfügung, auffällig ist jedoch, daß alle den Zusatz var. aufweisen. THORTMAMIE war mit einem (!) versehen, das Stück als solches mit RR klassifiziert.
Mit dem Hinweis auf die mögliche Bearbeitung mit Eisenfeilspänen stünde der potentielle Täter immerhin in der Tradition des Geheimen Rats Becker, der seine Werke spazieren fuhr, um ein authentisches Aussehen zu erzielen. Und abgesehen davon, daß ich ein interessantes Teil vorstellen wollte, wollte ich gern mal darauf hinweisen, wie schwierig - und teilweise auch fragwürdig - Echtheitsdiskussionen im Rahmen eines Forums sein können, wenn nicht einmal die Inaugenscheinnahme (schreckliches Wort!) ein zweifelsfreies Ergebnis erlaubt. Ich werde das Stück aber trotzdem beim nächsten Besuch nach Dortmund mitbringen.
Gruß klaupo
die Heinriche "von Waiblingen"
Lieber Klaupo, seit einigen Wochen quäle ich mich mit einer Original-Quellenausgabe des Otto von Freising. Von ihm sollen ja die - Kaiser Friedrich I. Barbarossa - in den Mund gelegten Worte herrühren " Ich (Barbarossa) bin ein Nachfahre der Heinriche von Waiblingen". Es kann sich dabei nur um die Salier Heinrich III. und Heinrich IV. handeln - die mittelalterlichen Genealogen liessen bekanntlich auch zu kognatischen Vor- bzw. Nachfahren Verwandtschaftsverhältnisse entstehen.
Ergo - als "Neu-Waiblinger" - hat mich auf alle Fälle das Portrait des Heinrich III. von Deiner o.g. Münze ganz besonders erfreut und ich hab mir daher ( Dein Einverständnis stillschweigend vorausgesetzt ) eine Kopie in meine virtuelle Sammlung abgelegt !
Allein der Gedanke daran, sie könnte ja doch vielleicht eine echte "var." sein, lösst mich fast frösteln. Aber - da ich ja "Unbeteiligter" bin, geb ich mich ja auch gerne mit dem Anblick einer solchen Möglicherweiserarität zufrieden!
Danke, für den sehr interessanten Beitrag und herzl. Grüße, heripo
Ergo - als "Neu-Waiblinger" - hat mich auf alle Fälle das Portrait des Heinrich III. von Deiner o.g. Münze ganz besonders erfreut und ich hab mir daher ( Dein Einverständnis stillschweigend vorausgesetzt ) eine Kopie in meine virtuelle Sammlung abgelegt !
Allein der Gedanke daran, sie könnte ja doch vielleicht eine echte "var." sein, lösst mich fast frösteln. Aber - da ich ja "Unbeteiligter" bin, geb ich mich ja auch gerne mit dem Anblick einer solchen Möglicherweiserarität zufrieden!
Danke, für den sehr interessanten Beitrag und herzl. Grüße, heripo
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