Schönheiten des Mittelalters!

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Pfennig 47,5
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Pfennig 47,5 » Sa 09.03.24 19:45

Ja, das Mittelalter hat noch mehr zu bieten, auch von diesem Freund
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Lackland
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Lackland » Sa 09.03.24 20:08

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
Sa 09.03.24 19:45
Ja, das Mittelalter hat noch mehr zu bieten, auch von diesem Freund
Hallo Pfennig,

die Zuordnung zu Reichenau ist längstens überholt. In Wirklichkeit gehört das Stück nach Weingarten:

Weingarten, Abtei
Hugo von Montfort 1232-1242 Brakteat um 1240, Altdorf Hüftbild des Abtes mit Reliquiar und Krummstab von vorn, verzierter Rand mit Kreuzen und Vierecken Klein/Ulmer 117 Slg. Bonhoff 1850 Berger 2621 Cahn 113 Slg. de Witt 2469 Leschhorn 5531

https://www.acsearch.info/search.html?id=3416214

Viele Grüße

Lackland
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Pfennig 47,5 » Sa 09.03.24 20:31

Lackland hat geschrieben:
Sa 09.03.24 20:08
die Zuordnung zu Reichenau ist längstens überholt.
Hallo Lackland!
Dann weißt Du auch wann er die Beschriftung vorgenommen hat, er ist 75 geworden.

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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Lackland » Sa 09.03.24 20:43

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
Sa 09.03.24 20:31
Lackland hat geschrieben:
Sa 09.03.24 20:08
die Zuordnung zu Reichenau ist längstens überholt.
Hallo Lackland!
Dann weißt Du auch wann er die Beschriftung vorgenommen hat, er ist 75 geworden.
Dann hat er noch nach ‚Cahn‘ (Julius Alfred Cahn (* 15. Januar 1872 in Mainz; † 24. Dezember 1935 in Frankfurt am Main), deutscher Numismatiker und Münzhändler) bestimmt: Münz- und Geldgeschichte von Konstanz und des Bodenseegebiets im Mittelalter bis zum Reichsmünzgesetz von 1559. Teil 1: Konstanz und das Bodenseegebiet im Mittelalter. Winter, Heidelberg 1911.

Dort war der Brakteat noch unter Reichenau (Cahn 113) einsortiert…

Viele Grüße

Lackland

PS: Hier ist der tolle - aber leider veraltete - Cahn online:
https://www.digishelf.de/objekt/bsz443396124/448/
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Pfennig 47,5 » So 10.03.24 13:48

zum Sontag ein Otto I.
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Lackland » So 10.03.24 14:12

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
So 10.03.24 13:48
zum Sontag ein Otto I.
Wow, das ist ja mal ein Kabinettstück! Tolle Erhaltung!!! 😍

BRANDENBURG, MARKGRÄFLICH ASKANISCHE MÜNZSTÄTTE. OTTO I., 1157-1184. Brakteat. Markgraf mit Schwert und Fahne steht zwischen zwei Kuppeltürmen, BR-A-VN-D-E-BV, auf Leiste RS-OTO , Bahrf. 37. Slg. Löbb. 427. Slg. Bonh. 790. Berger 1659.

Hier zum Vergleich:
https://www.acsearch.info/search.html?id=377506

Viele Grüße

Lackland
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von züglete » So 17.03.24 17:17

Moin,
ein Neuzugang aus dem Bistum Basel.
Johann II Senn von Münsingen(1335-65)
Vierzipfliger Pfennig(schwerer Pfennig) 0,35g nach der Münzreform von 1336
Bischofskopf mit zweispitziger Mitra zwischen I und O nach links, darüber Kugel
HMZ 1-253, Slg. Wüthrich 27, Wielandt 112
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Grüsse züglete
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Dittsche » Fr 22.03.24 12:28

Duisburg Denar, Konrad II. 1024-139, Leschhorn 406
Leschhorn schreibt, dass im Ostseeraum zahlreiche Schatzfunde mit den ersten gesicherten Duisburger Münzen gefunden wurden. Warum die Ostsee?
Gekrönter Kopf von vorne, ins Kreuz gestellt DIVSBVRG
Die Kombination aus gut ausgeprägtem Motiv und die nahezu vollständig lesbare Schrift von Duisburg ist m. E. schon etwas besonderes.
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von QVINTVS » Fr 22.03.24 14:20

Eine Zeit lang wurde von "Fernhandelsdenar" gesprochen, weil es fast keine Heimatfunde gab und 99 % der Denare aller Münzstätten, vom fränkischen Reich und den Nachfolgestaaten, um die Ostsee gefunden wurden.
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und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.

Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)

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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Chippi » Fr 22.03.24 17:34

Chippi hat geschrieben:
Fr 10.11.23 23:16
Durch Zufall bin ich über die Bestimmung dieser Münze gestolpert, hatte was völlig anderes gesucht und die Münze gar nicht zur Hand dabei.

Venedig, Tornesello o.J., Antonio Venier (1382-1400)
AV: VEXILIFER VENETIA - Sankt Markuslöwe
RV: +ANTO' VENERIO DVX - Kreuz
ca. 16-18mm; 0,58g

Interessant ist die Verwendung nicht direkt in Venedig, sondern in den Kolonien Coron und Modon (Methoni), Negroponte (Euböa) und Kreta. Die Legierung besteht aus 8 Teilen Kupfer auf einen Teil Silber. Aufgrund der dünnen Schrötlinge schlagen beide Seiten beim Prägen durch und eliminieren die Motive etwas.

Gruß Chippi
Auf Seite 19 habe ich schon einen Tornesello gezeigt, nun kam günstig noch einer hinzu, allerdings ein My älter. Aber bei weitem nicht so alt, wie der Bestimmungszettel sagt, der dabei war.

Venedig, Tornesello o.J., Andrea Contarini (1368-1382)
AV: +VEXILIFER VENETIA4 - Sankt Markus-Löwe
RV: +ANDR' COTAR' DVX - Kreuz
ca. 15-17mm; 0,67g

Gruß Chippi
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Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Comthur
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von Comthur » So 24.03.24 16:48

@von Pfennig 47,5 » So 10.03.24 13:48

Ohne in dem Bereich einen Überblick zu haben empfinde ich die Schärfe der Rückseite im Verbund mit der fehlenden Patina bei doch recht feinen Münzen für verdächtig.
Besonders die vertieften Flächen kommen auch nach bald 900 Jahren nicht mit Resten von Patina sondern sogar mit Stempelglanz - oder in Perfektion in`s Allerkleinste gereinigt (??!) - daher.
HONOR MAGRI JVDICIVM DILIGIT

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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von prieure.de.sion » Mi 27.03.24 10:29

FRIEDIIBON1234.jpg


Friedrich II, Vogt of Oldesleben (1189-1216 AD); Mint: Frankenhausen; Date: c. 1210/1215 AD; Nominal: Brakteat (Bracteate); Material: BI Silver; Diameter: c. 42mm; Weight: 0.64g; Reference: Berger -; Reference: Leschhorn 4374; Reference: Fd. von Seega 382; Reference: Slg. Bonhoff 1234; Reference: Slg. Löbbecke 802; Obverse: Count riding on the right with raised sword, shield and banner, six-pointed star in the field on the right


Da die Münze bereits verkauft ist, hoffe ich, dass dies niemand als Werbung auffasst. Aber ich möchte diesen schönen Brakteat einfach gerne zeigen - weil dieser mich so begeistert hat. Ein Beispiel, dass das Mittelalter mitnichten wenig Künstlerisches zu bieten hatte. Und das Zweite, das mich an diesem Exemplar so begeisterte, seine Größe. Mit rund 42mm nicht der typische 20mm Brakteat.

Ich habe von dem Exemplar auch ein kleines Video gemacht: https://youtu.be/rqQFKrFYdls?si=kTq5cOXGjpSy9ORV
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von züglete » Fr 29.03.24 20:15

Moin,
hier ist ein Neuzugang aus dem Bistum Würzburg.
Johann II von Brunn
Einseitiger Pfennig, 0,38g
PXL_20240317_142802074.jpg
PXL_20240317_142849036.jpg
Dieser Pfennig ähnelt in seiner Gestaltung demjenigen der Münzkonvention von 1407, nur anstelle eines N ist dort ein Kreuz. Damit entspricht er nicht mehr der Konvention von 1407. Bei Ewald 5201 ist dieser Pfennig beschrieben mit Prägezeitraum 1433/34, aber eigentlich war die würzburger Münze von 1408 -34 geschlossen. Die nach der Münzvereinigung von 1434 geschlagenen Pfennige "sullen geviert werden und darauf geschlagen der obgenannten Fürsten Ir zweyir Schilt..., kommt also auch nicht infrage. Eventuell ist im Russ die Lösung zu finden, den habe ich leider nicht, weil ausverkauft. Kann ein Forist aus dieser Quelle zitieren? Danke im voraus.
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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von QVINTVS » Sa 30.03.24 18:11

züglete hat geschrieben:
Fr 29.03.24 20:15
Eventuell ist im Russ die Lösung zu finden, den habe ich leider nicht, weil ausverkauft.
Das ist der Grund weshalb ich bei manchen Standartwerken nicht mehr lange überlege ob ich sie mir kaufen soll oder nicht. Sind sie nicht mehr regulär zu kaufen, dann wird es meist teuer bis sehr teuer (siehe CNA I).

Aber nun zu deiner Frage. Das Unterscheidungskriterium zu welcher Konvention ein Pfennig gehört ist die Schleife über den Schilden und welche Schilde dargestellt wurden. Ohne Schleife ordnet sie Ruß der Konvention von 1407 zu (zwei Typen). Mit Schleife, die die beiden Schilde (Franken und Familienschild) verbindet, legt er um 1433/1434, noch vor der Konvention von 1434.

Der Pfenning nach der Konvention von 1434 (ohne Schleife) und 1437 (mit Schleife) hat dann keinen Rechenschild mehr sondern den Hohenzollernschild.

Alle Pfennige habe noch unterschiedliche Beizeichen.

Der abgebildete Pfennig ist Ruß 618, um 1433/1434: Rechenschild li. und Familienschild re., oben durch eine Schleife mit Punkt verbunden, darunter +.
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Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)

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Re: Schönheiten des Mittelalters!

Beitrag von züglete » So 31.03.24 00:17

Hallo QVINTVS,
vielen Dank für deine Recherche.
Da auf der Münze eine Schleife ist, müsste es eine bisher unbekannte Konvention(evtl. mit Bamberg) gegeben haben. In den mir zugänglichen Quellen ist dazu nichts belegt. Auch wenn es nicht aufklärbar sein sollte, das Münzlein gefällt mir und lässt das weite Feld der mittelalterlichen Würzburger nicht ganz unbestellt.
Grüsse züglete

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