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Hohlpfennig Mühlhausen

Verfasst: Sa 19.05.07 18:14
von Pflock
Hallo Zusammen,
komme gerade von einer Auktion und habe auch folgende Münze erbeutet. 8) Sie soll der Anfang für eine neue Mühlhausen-Sammlung werden.
Leipziger Münzhdlg.u.Auktionen Heidrun Höhn im 54.Auktionskatalog hat geschrieben:Mühlhausen - Städtische Münzstätte
Hohlpfennig 14.Jh. 0,53g.
Geflügeltes Mühleisen, auf dem Rand 4 Kugelkreuze.
P.-K.633, Tf.26, 21, Slg. Bohnhoff 1225
Prägeschwäche am Rand, sehr schön+
Meine Frage nun:
Waren die insgesamt 100€ zuviel oder ein annehmbarer Preis für das Münzchen?
Ich gehe mal davon aus, daß sie aus Silber ist. Oder?

Schon mal im Vorraus Danke und Gruß
KW

Verfasst: Sa 19.05.07 18:25
von mfr
Hallo KW !
Ich schiebe mal ins Mittelalter. Für Altdeutschland ist die Münze knapp 200 Jahre zu alt. ;)

Verfasst: Sa 19.05.07 18:36
von Pflock
...ähm ja, ich dachte halt Deutschland und so...

Verfasst: Sa 19.05.07 18:42
von Dietemann
Dass die Münze aus Silber ist, ist ziemlich sicher, damals wurden noch keine anderen Münzen geprägt oder geschlagen.

Ob der Preis angemessen ist kann ich nicht sagen, Mühlhausen ist nicht mein Gebiet. Meine Pfennige, die ich aus der Zeit erwerbe sind teurer. Pfennige aus anderen Städten bekommst Du teilweise für einen Bruchteil der Summe und die Höhn gilt nicht gerade als preiswert.

Allerdings: Es ist eine sehr schönes Stück und sehr gut erhalten. Und für den Beginn einer Sammlung absolut ok. Wenn Du etwas mehr weißt aus Mühlhausen dann melde Dich, die Eschweger Münzbestimmungen von etwa 1300 sollen von den Mühlhäusern abgeschrieben sein, da würde mich natürlich interessieren, wie die aussahen. Laut den Münzbestimmungen mussten die Münzen aus 89% Silber bestehen.

Hast Du Hartplastikdosen für das schöne Stück?

Verfasst: Sa 19.05.07 19:46
von Salier
Hallo KW
Wenn in den 100,-€ das Aufgeld schon mit inbegriffen ist , so ist der Preis im Vergleich zu gleichen Stücken in der Qualität in Ordnung. Aber letztendlich ist eine Münze immer so viel Wert wie jemand bereit ist dafür zu zahlen.

schöne Grüße
Salier

Verfasst: So 20.05.07 08:18
von heripo
Grüß' Dich @ KW - um w e l c h e s Mühlhausen handelt es sich denn bei dieser Münze - bzw. Deinem Sammelgebiet ? Etwa Sundgau ? Gruß heripo

Verfasst: So 20.05.07 09:48
von Pflock
Danke für die Antworten. :)
Dietemann hat geschrieben:Es ist eine sehr schönes Stück und sehr gut erhalten. Und für den Beginn einer Sammlung absolut ok.
:D :D :D
Dietemann hat geschrieben:Wenn Du etwas mehr weißt aus Mühlhausen dann melde Dich...
Noch habe ich keinerlei Unterlagen, nur einige Bilder zu Brakteaten und Pfennigen aus dem Auktionskatalog und einer Lagerliste. Wenn Du interesse hast scanne ich Dir die Bilder+Beschreibung. Schick mir eine PN (ich möchte die Bilder nicht öffentlich einstellen, wegen´s Urheberrecht usw.).
Von einem Herrn Behr (nicht Gerd Behr, sondern ein Bruder) hat es wohl zu DDR-Zeiten in einer Numismatischen Zeitschrift einen Aufsatz zu Mühlhäuser Münzen gegeben. Das Auktionshaus will sehen, ob sie diesen besorgen können.
Dietemann hat geschrieben:Hast Du Hartplastikdosen für das schöne Stück?
Noch nicht. Die Auktion war gestern.
salier hat geschrieben:Wenn in den 100,-€ das Aufgeld schon mit inbegriffen ist...
Ja ist es. Zuschlag war bei 80,-€.
salier hat geschrieben:Aber letztendlich ist eine Münze immer so viel Wert wie jemand bereit ist dafür zu zahlen.
Ich war´s. 8)
heripo hat geschrieben:...um w e l c h e s Mühlhausen handelt es sich denn...
Das in Thüringen.
8) Mittelpunkt Deutschlands (fast).
8) Bevorzugter Pfalzort deutscher Könige und Kaiser (so Otto III., Heinrich II., Heinrich III., Lothar III., Heinrich VI.).
8) Freie Reichsstadt.
8) Wirkungsstätte von Thomas Müntzer und Heinrich Pfeiffer (Bauernkrieg).
8) Kurze Heimat von Johann Sebastian Bach.
8) Geburtsort von Johann August Roebling (Erbauer der Brooklyn-Bridge in New York).
8) Größte Stadtkirmes in Deutschland.
8) Erste Beate-Uhse-Filiale in den neuen Bundesländern.
Sorry, ich konnt´s mir nicht verkneifen. :roll:

Ich glaube in anderen Mühlhausen gab´s keine eigene Münzprägung.

Verfasst: So 20.05.07 19:25
von Dietemann
Hallo, die Reiterbrakteaten von Mühlhausen kenne ich, mich interessieren vor allem die Pfennige ab 1300 und hier vor allem Münzbestimmungen, wenn noch welche erhalten sind.

Ich habe gerade gesehen, dass die Höhn auch zwei Bücher anbietet (bei ebay). Insbesondere das von den Gegenstempelungen der Groschen halte ich für interessant.

Ansonsten ist Literaturbeschaffung zu dieser Zeit erheblich schwieriger als die Münzbeschaffung, aber auch erheblich spannender. Ich habe viel über Fernleihe bestellt und mir dann selbst kopiert, da die Originalwerke kaum antiquarisch aufzutreiben waren.

Alles Gute und viel Spaß

Verfasst: So 20.05.07 23:17
von Pflock
Also ich habe in meinen "umfangreichen" Unterlagen nur noch einen gleichen Hohlpfennig wie oben und:
gleiche Quelle wie oben hat geschrieben:Hohlpfennig um 1300, 0,28g. Im Wappenschild halber Adler über Mühleisen, darüber M zwischen 2 Ringeln, neben dem Schild je 1 weiterer Ringel. P.-K. 655
P.-K. ... Posern-Klett, C.F.: Münzstätten und Münzen Sachsens im Mittelalter. Nachdruck Leipzig 1974
Das Wappenschild entspricht unserem heutigen Mühlhäuser Wappen.

Falls mein Händler bezüglich des Aufsatzes fündig wird, melde ich mich.

Verfasst: Mo 21.05.07 12:28
von Dietemann
Na das ist ja Klasse!

In der Münzbeschreibung taucht eine Quelle P.-K. auf, wenn Du den Katalog hast, dann müsste die Abkürzung irgendwo erklärt sein und Du hast schon mal die wichtigste Literatur zu Deinen Mühlhäuser Münzen.
Jetzt nur noch danach suchen (ebay, booklooker, zvab).

Viel Erfolg, auf den Artikel freue ich mich.

Alles Gute Dietemann

Verfasst: Di 22.05.07 09:34
von Pflock
Unter dem Zitat habe ich in kleiner Schrift die Quelle ausführlich genannt.