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Bestimmung Prager Groschen - Bitte um Hilfe

Verfasst: Mi 10.10.07 13:07
von Marius
Hallo,
nachfolgend ein Prager Groschen, bei dem ich für Bestimmungshinweise dankbar bin. Ich meine, es ist Wenzel II (Saurma 390, Abb. 166).
28mm, 2,7g
Danke für Eure Hinweise und Grüße
Marius

Verfasst: Mo 15.10.07 16:28
von Fridericus
Ich lese ...AUS:SECUNDUS:, das deutet auf Wenzel II hin.

Verfasst: Di 16.10.07 21:07
von Marius
Danke, Fridericus, Dein Hinweis stützt meine Annahme zur Bestimmung der Münze.
Viele Grüße
Marius

Verfasst: Mi 17.10.07 18:23
von dionysus
Hallo,

Die Legendenreste AVS:SECVNDVS reichen meiner Ansicht nach noch nicht für eine Zuordnung zu Wenzel II. (WENCEZLAVS SECVNDVS - 1278 - 1305).
Ich halte auch eine Prägung des Ladislaus II. (1471-1516) für in Frage kommend. Die Legende bei seinen Groschen lautet WLADISLAVS SECVNDVS.
Auch das Gewicht von 2,7 gr. könnte eher für Ladislaus sprechen.
Bei Wenzel II. war das Soll noch 3,95 gr.
Unter Ladislaus sank es bis auf 2,3 gr. ab.

Liebe Grüße
Maico

Verfasst: Do 18.10.07 20:20
von Marius
Danke, dionysus, das ist eine weitere Möglichkeit (Ladislaus II.), die ich übersehen hatte. Das Problem ist, das das Stück genau an der Stelle des Königsnamens schwach ausgeprägt ist, so dass dann eine zweifelsfreie Bestimmung sehr schwer wird.

Gruß
Marius

Verfasst: Do 18.10.07 20:51
von Salier
Hallo Marius,
ein größeres Bild würde eventuell mehr Klarheit hinsichtlich der Buchstabenauflösung bringen.

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Do 18.10.07 21:13
von Marius
Hallo salier,

kein Problem. Hier kommen 2 Scans in höherer Auflösung.

Gruß
Marius

Verfasst: Fr 19.10.07 07:12
von dionysus
Hallo Marius,

Vielen Dank für die besseren Bilder.
Den Herrschernamen bekomm ich zwar auch nicht entziffert, aber dafür fiel mir ein anderes Detail ins Auge.
Alle Stücke von Wenzel II., die ich mir bis jetzt betrachtet hab tragen als Trennung zwischen SECVNDVS und WENZECLAVS ein Kreuz.
Dein Groschen hat an dieser Stelle keines, also evtl. ein weiteres Indiz für eine Zuweisung zu Ladislaus.
(Ich bin mir über die Sache mit dem Kreuz aber keineswegs hundertprozentig sicher, da es auch Groschen des Ladislaus mit Kreuz gibt - sogar die Mehrzahl - könnte es durchaus auch welche von Wenzel ohne Kreuz geben. Hierfür fehlt mir aber leider Spezialliteratur)

Soviel erst mal für den Morgen.
Ich werd mich nach Feierabend noch mal dransetzen.

Liebe Grüße
Maico

Verfasst: Fr 19.10.07 12:31
von Salier
Hallo Zusammen,
wenn man sich die Umschriften genauer anschaut wird man feststellen das die Zeichen eher einer Blüte als einem Kreuz ähneln und wie @ Dionysus richtig feststellte es keinTrennungzeichen nach SECVDUS gibt. Diese Art der Darstellung der Schreibweise kommt auf den Prager Groschen von Wenzel III. vor. Vergleiche WAG- Auktion 39 Los 2600.

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Fr 19.10.07 15:48
von dionysus
Hallo lieber Salier.

Wenzel III. (bzw. IV.) ist auszuschliessen, da die Umschrift bei seinen Groschen auf TERTIVS endet.

Ich tendiere weiter zu Ladislaus II. bin mir aber keineswegs sicher.

Vielleicht sollten wir mal laut nach @Heripo rufen.

Lieben Gruß
Maico

Verfasst: Fr 19.10.07 16:06
von Salier
Hallo Dionysus,
Vergleich mal die Umschriften mit dem Exemplar hier und achte mal auf den Beginn der untersten bei dem Wort REX.
http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 5&Lot=2600

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Fr 19.10.07 16:30
von dionysus
Hallo,

Vielen Dank für das Bild zu der Nummer. Ich hatte eben schon mal vergeblich danach gesucht.

Mir scheint die WAG hat die Urmünze Falsch bestimmt. Es ist wohl auch ein Ladislaus II. - Beachte hierzu auch die beiden liegenden S in GROSSI.
Es gibt einen Artikel über die Prager Groschen in der M&P 10/2000. Dort wird auf Seite 13 (Abb.22) ein Auszug aus "Castelin - Grossus Pragensis" gegeben. Hier wird die WAG-Münze der jüngeren Gruppe von Groschen des Ladislaus II. Zugeschrieben.    

Ich bin fast versucht, den Groschen von @Marius dem selben Typ zuzuschreiben ( Leider kann man das GROSSI auch nicht mehr wirklich lesen.).

Viele Grüße
Maico               

Verfasst: Fr 19.10.07 17:07
von Salier
Hallo Dionysus,
das eine Münze falsch bestimmt wurde besteht immer, vorallem dann wenn Sie auch noch Gegengestempelt wurde. Leider kann man bei dem hier vorliegenden Exemplar die ligenden S in Grossus durch die Prägeschwäche nicht erkennen, aber Aufgrund des geringen Gewichts könntes Du recht haben.
Der Castelin fehlt mir noch in meiner Bibliothek, ich glaube jetzt muß ich Ihn mir mal besorgen. :wink:

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Sa 20.10.07 12:18
von Marius
Vielen Dank für Eure Mühe mit der Münze.
Dann gehe ich wohl am wahrscheinlichsten von einer Prägung des Ladislaus II. aus.
Gruß Marius

Verfasst: Do 25.10.07 18:03
von petzlaff
ich weiss jemanden, der sich mit Prager Groschen auskennt wie kein anderer:

unser lieber "heripo"

Vielleicht kann er noch mehr zu der Bestimmungsfrage beitragen.