Was für ein Buchstabe ist das ?

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Bertolt
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Was für ein Buchstabe ist das ?

Beitrag von Bertolt » So 16.12.07 23:02

Hallo Forum, erneut entzieht sich ein Buchstabe als Teil einer Reversseitenumschrift offenbar hartnäckig seiner Bestimmung. Ich hab links die Originalmünze mit Kennzeichnung des betreffenden Buchstaben, welcher weitgehend an die Form eines Zwiebelturmes anknüpft, eingestellt und auf der rechten Seite eine Zeichnung der Münze, auf dieser findet ihr den ominösen Buchstaben auf der rechten Seite. Hat jemand eine Idee oder solchen Buchstaben schon einmal auf einer Münze angetroffen. Gruß Bertolt.
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 17.12.07 10:22

Wenn man unterstellt, daß der Stempelschneider hier Minuskel und römische Schrift kombiniert, kommt eigentlich nur ein M in Frage, zu sehen ist der erste Bogen, der zweite ist nur schwach erkennbar. Grüße, KarlAntonMartini
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wpmergel
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Beitrag von wpmergel » Mo 17.12.07 11:27

Ich kenne auch solche Teile einer Umschrift, die eher an Steno als an Versalien erinnern.
Muß es sich denn dabei zwangsläufig um einen Buchstaben handeln? Ich halte einen Teil einer Arabeske/Verzierung/MMz (what else) auch für möglich, zumal die Verwendung kleiner Buchstaben (auch in Kombination) doch eher selten ist.
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Beitrag von Bertolt » Mo 17.12.07 16:58

Hallo KarlAntonMartini, ja, ich würde dir zustimmen. Allerdings nicht so sehr in Richtung Minuskel, sondern schon eher als Versale. Aber die Mischung beider Schreibstile scheint in der Tat so zu sein. Bei einem weiteren Vergleichsstück ist das M deutlich erkennbar, es fehlen allerdings die beiden Spitzen auf den Rundungen, sodass der Verdacht entstand, es könnte sich eventuell doch um einen anderen Buchstaben handeln? Zu deiner Meinung wpmergel, die finde ich auch sehr interessant, um so mehr, als hier dieser möglichen Versale auf dem Vergleichsstück noch ein M folgt ( Dieses Problem hatte ich im Forum schon einmal zu einem anderen Themenkomplex eingestellt ) allerdings, wie KAM es sagt, mit römischer Schrift. Kann man sich zu dem Problem Arabeske/Verzierung/MMz (what else) weiter kundig machen? Gruß Bertolt.
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Beitrag von wpmergel » Mo 17.12.07 21:26

Bertolt hat geschrieben:... Kann man sich zu dem Problem Arabeske/Verzierung/MMz (what else) weiter kundig machen? ...
Das habe ich schon vergeblich versucht - es will einfach nichts passen - außer KAMs halbkleines M :wink:
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 17.12.07 22:16

Vielleicht ists doch ein mißglücktes D, Andernach? Denn zu ANM ist mir überhaupt nichts eingefallen. Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Bertolt » Mo 17.12.07 22:43

Hallo KarlAntonMartini, hallo wpmergel, schade das sich die Idee mit den Arabesken/Verzierung, nicht weiter verifizieren lässt. Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende, es sind weitere ungeklärte, rätselhafte Buchstaben auf diesem Halbbrakteaten vorhanden. Auf dem Bild sind sie dargestellt. Der linke, damit haben wir uns auch schon mal beschäftigt, könnte ein Q sein ? Ein Q macht aber genauso wenig Sinn, wie der KAM Versuch einer möglichen Deutung der Buchstaben. Gibt es hierzu Erkenntnisse? Gruß Bertolt.
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Beitrag von wpmergel » Di 18.12.07 09:03

Das zweite Zeichen erinnert mich an ein "g" wie es vielfältig auch auf Schwalenberger Denaren des ausgehenden 12 JH zu finden ist.
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Beitrag von Salier » Di 18.12.07 15:21

Mit dem Buchstaben G könnte @wpmergel recht haben. Auch auf Münzen aus Osnabrück des 12. und 13. Jahrhunderts taucht der Buchstabe in diesem Stil auf. Schau mal auf der Homepage von @Obelix nach.

schöne Grüße
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Beitrag von Bertolt » Di 18.12.07 22:37

Hallo, der Beitrag von wpmergel zeigt wohl deutlich, das man mit den normalen Vorstellungen über das Erscheinungsbild von Buchstaben so nicht weiterkommt. Ich meine, das man schon ein gesundes Maß an Phantasie benötigt, um bei dem bezeichneten Buchstaben ein „G“ zu erkennen. Häufig ergibt es sich auch nur, wenn man eventuell die Buchstabenfolgen in ihrer Gesamtheit betrachtet. Wer würde wohl darauf kommen, und die fehlenden Antworten geben mir recht, das der rechte äußere Buchstabe meines letzten Bildes ein ganz normales „ D“ ist. Es ist das „D“ innerhalb der Legende, „ Simon – Juda „, was man nicht nur auf Halberstädter Halbbrakteaten so vorfindet, nein, man kann es auch bei den Goslarer Denaren und Halbbrakteaten des Gevatter Cappe nachlesen. Gruß Bertolt.
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Beitrag von Bertolt » Sa 20.02.10 08:33

Hallo Forum, ich muss nochmal eine ältere noch nicht geklärte Geschichte hervorholen, zu welcher sich eine neue Spur gesellt. Manfred Mehl, „Die Münzen des Stifts Quedlinburg“, Seite 318-319 „ Die ersten Münzen des Stifts, I. Äbtissin Mathilde 966-999 und 2. Äbtissin Adelheid I. 999 – 1004 setzt sich in diesem Kapitel seiner Arbeit mit den Veränderungen auseinander, die bei der Anbringung des Buchstaben A festzustellen sind. Er untersucht zunächst das A = ( Alpha ) aber auch das ( Omega Ώ Groß – klein ω ) auf den Quedlinburger frühen Denaren des Holzkirchentyps mit der Feststellung, dass das Omega sowohl regelrecht als auch auf den Kopf gestellt vorzufinden ist, und führt als Beweis die von Vera Hatz aufgestellte Typenübersicht der Otto-Adelheid-Pfennige an. An denen man diese Feststellung nachvollziehen kann. Das könnte bedeuten, dass der dritte Buchstabe möglicherweise gar kein M sondern ein auf den Kopf gestelltes Omega ( kleine ω Schreibweise ) ist. Gibt es solche Feststellungen zum Buchstaben Omega eventuell auch auf anderen mittelalterlichen Münzen.
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