Kauftkraft eines Pfennigs

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Numis-Student
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Beitrag von Numis-Student » Sa 05.04.08 22:17

Hallo,
ich kann Montag in der Bibliothek des Instituts für Numismatik nachsehen, ob wir es haben.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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klosterschueler
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Beitrag von klosterschueler » Sa 05.04.08 22:26

Wär lustig!

Hab grad am Freitag den Habilitationsvortrag eines lieben Freundes hören dürfen, der sich mit den Beobachtungen eines oberösterreichischen Paters aus Lambach mit dem Bauernstand (in Dialektliedern) beschäftigt hat.
War ein guter Einblick in die Zeit um 1780: Frondienst (der freundlicherweise um die Zeit auf 104 Tage im Jahr reduziert wurde), Seuchen, Kriege, einziges medizinisches Allheilmittel war der Aderlass, erdrückende Steuern bis zum Ableben, ein Vulkanausbruch in Island(?), der in einem Sommer in Europa die Sonne verdunkelt hat...all das hatte Einfluss auf Preise, Inflation, Münznominale...

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cepasaccus
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Beitrag von cepasaccus » So 13.04.08 19:49

Verwandte Frage:

Wie sah denn der Inhalt eines Geldbeutels damals aus? (Von jemandem, der auch Geld hat.)

Mir ist klar, dass es darauf keine allgemeingueltige Antwort gibt, aber mir ist auch klar, dass ich garkeine Antwort bekomme, wenn ich nach Neuendetelsau um 1370 frage.

Also ...

Ich habe bisher nur Silbermuenzen aus dem AM gesehen, also werden da vermutlich nur Silbermuenzen drin gewesen sein.
Dann gab's noch zeitweilig die Widerrufungen der kleinen(?) Muenzen. Also beim Beutel mit den Muenzen fuer's eher taegliche Leben wird sich zeitweise das Aussehen des Inhaltes alle paar Monate geaendert haben. (Wie war der Wertunterschied zwischen Silber und widerrufenen Muenzen?)
Dann gab's noch Hacksilber.
Und es koennten auch ziemlich alte Muenzen noch umherwandern.

Noch irgendwelche Ideen bzw. harte Fakten?

valete
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Chippi
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Beitrag von Chippi » So 13.04.08 23:24

Klar, Silber war die "Hauptwährung", größere Geldbeträge wurden aber auch in Barrenform gezahlt. Gold gab es in Münzform im Früh-MA und im Spät-MA und in Bronze wieder ab dem Spät-MA (alles auf Europa beschränkt).

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Susat
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Beitrag von Susat » Mo 14.04.08 08:22

Chippi, gab es auch bronce in deutschland ab spät-ma? mir ist kupfer ab 1559 bekannt, das ist aber nicht bronce und auch nicht mehr ma.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Schwarzschaf
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Beitrag von Schwarzschaf » Mo 14.04.08 09:35

Susat hat geschrieben:Chippi, gab es auch bronce in deutschland ab spät-ma? mir ist kupfer ab 1559 bekannt, das ist aber nicht bronce und auch nicht mehr ma.
Im MA gab es auch Kupfer in Ungarn 1172 - 1196.
Aber das war wohl eine Ausnahme!
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Salier
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Beitrag von Salier » Mo 14.04.08 09:57

Schwarzschaf hat geschrieben:
Im MA gab es auch Kupfer in Ungarn 1172 - 1196.
Aber das war wohl eine Ausnahme!
mfG. RC
Ungarn war im Mittelalter keine Ausnahme. Die Ungarischen Kupfermünzen sind stark durch Byzantinischen Einfluß geprägt. Es gab Kupferprägungen in Italien, den Kreuzfahrerstaaten, bei den Normannen auf Sizilien und einigen anderen Gebieten. Eigentlich muß man die Byzantinischen Münzen dazu zählen, wenn man von der Zeit des Mittelalters spricht.

schöne Grüße
Salier
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Beitrag von Chippi » Mo 14.04.08 11:21

Das stimmt schon, doch Byzanz wird bei unseren MA-Dozenten immer ausgeblendet (anderer Kulturkreis). Das Spät-MA beginnt für sie auch schon im 13.Jh. und endet im 15.Jh., Luther ist schon Neuzeit.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von cepasaccus » Mo 14.04.08 14:22

Also zu den ungarischen hab ich bei CA etwas gefunden:

http://www.coinarchives.com/w/results.p ... m%C3%BCnze

Sieht wirklich nicht so aehnlich dem aus, was man unter MA gewohnt ist, vor allem die "arabischen" Schriftzeichen.

Zu den anderen hab ich leider nichts gefunden.

valete
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Beitrag von Salier » Mo 14.04.08 16:28

@ cepasaccus schau mal hier:
http://www.coinarchives.com/w/results.p ... ch=follaro

Wenn Du Kupfermünzen der Kreuzfahrer suchst, gib einfach im CA den Begriff Kreuzfahrer ein und schau Dir die Cu- Tank, Kardez und Follis an.

Gruß
Salier
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Beitrag von cepasaccus » Mo 14.04.08 16:54

Die italienischen und die Kreuzfahrerfolles kommen mir noch so spaetantik vor. Die Kardez und Tanks wirken aber mittelalterlich.

Waren diese Kupfermuenzen als Notgeld zu sehen? Existierten sie aus einer Tradition der antiken Kupfermuenzen? Oder war Kleingeld noetig um nicht nur 30 Brote auf einemal kaufen zu koennen?

vale
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Hohlpfennige

Beitrag von cepasaccus » So 20.04.08 22:30

Weiss jemand, wie diese Hohlpfennige (ca. 0.2 g) bewertet wurden? Einfach nur so nach Silbergewicht oder hat sich da jemand gedacht "Jetzt machen wir doch mal einen halben Heller"?
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hohlpfennig-v1-s.jpg
Selbstgepraegt.
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