Denar

Alles was von Europäern so geprägt wurde
Isonzo
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Denar

Beitrag von Isonzo » Mi 29.10.08 20:08

Grüß euch. Habe mal bessere Bilder von meinen Silberling. Vielleicht gelingt jetzt eine Bestimmung . Durchmesser 1cm Gewicht 0.3g. :P Gruss Isonzo
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QVINTVS
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Beitrag von QVINTVS » Mi 05.11.08 10:24

Das ist eher ein Pfennig, als ein Denar. Mehr fällt mir dazu aber auch nicht ein.
Viele Grüße

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Beitrag von QVINTVS » Mi 05.11.08 10:25

Das untere Bild dürfte auf dem Kopf stehen. Versuch es einmal um 180 Grad zu drehen und nochmals einzustellen.
Viele Grüße

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Beitrag von A » Do 20.11.08 22:36


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Beitrag von wpmergel » Do 20.11.08 23:17

QVINTVS hat geschrieben:Das ist eher ein Pfennig, als ein Denar. Mehr fällt mir dazu aber auch nicht ein.
ich dachte bisher, daß der frühe Pfennig eher ein Ersatz -wohl auch im Wort- für den mittelalterlichen Denar war. Zumindest kenne ich weder Merkmale noch einen Übergang der sich zeitlich festlegen ließe, die diese beiden Nominale trennen. Andersherum - waren das nicht, zumindest eine zeitlang, zwei Namen für ein und dieselbe Sache?
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Beitrag von cepasaccus » Fr 21.11.08 00:07

Meines Wissens ist das eine Latein und das andere Deutsch - in dieser Zeit - fuer die gleiche Sache. Und dann gibt's noch Penny und Denier und ... Heut zu Tage heisst der britische Penny aber Penny und nicht Pfennig und auch nicht Denarius obwohl er bis in die 60er/70er mit d abgekuerzt wurde als das britische Geld noch nicht dezimalisiert war.

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Beitrag von Numis-Student » Fr 21.11.08 08:05

Also bei den Begriffen gibt es schon eine gewisse zeitliche Komponente. Denar verwendet man eher für die frühen Stücke (Karolinger bis etwa Fernhandelsdenar), der Pfennig wird eher für die Zeit des regionalen Pfennigs verwendet. Ich werde aber noch genauer antworten, Mittelalter ist definitv nicht meine Stärke.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Beitrag von Numis-Student » Fr 21.11.08 08:18

Also Kluge spricht in seinem Werk "Numismatik des Mittelalters" vom 8. bis zum 10. Jahrhundert von Denaren, seit dem 11. Jahrhundert von Pfennigen. Wenn ich alles beim Überfliegen richtig verstanden habe, ist auch die Gültigkeit (reichsweit oder nur regional) ein Kriterium.
Schöne Grüße,
MR
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Beitrag von cepasaccus » Fr 21.11.08 09:05

Das ist aber eine sehr kuenstliche Begriffsfindung. Um mal nur zwei Zitate aus Nuernberger Urkunden aus den 1290ern zu bringen:

"sehs unde nunzig schillinge der langen Nürnberger phennige"
"pro LXIIII libris denariorum Nurembergensium"

vale
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Beitrag von Numis-Student » Fr 21.11.08 09:11

Hallo,
es ist natürlich etwas anderes, wenn der gesamte Text in Latein verfasst wird. Da ist es selbstverständlich, dass auch Denar verwendet wird. Die Leute damals werden sich wohl weniger Gedanken darum gemacht haben, welchen Begriff sie verwendeten.
Schöne Grüße,
MR
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Beitrag von wpmergel » Fr 21.11.08 09:59

cepasaccus hat geschrieben:Das ist aber eine sehr kuenstliche Begriffsfindung. ...
vale
:!: :) :wink: :lol: :!:
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Beitrag von cepasaccus » Fr 21.11.08 10:10

Wir machen uns auch keine Gedanken darueber, dass wir ein Haus ein Haus nennen, aber wir nennen es halt Haus, und wenn wir englisch reden eben house. Und dann kommt jemand daher und sagt bis 1960 waren es Haeuser und danach Houses weil sie Klos mit Spuelung hatten. Um es mal etwas platt zu formulieren. :)

Gibt es deutschsprachige Urkunden aus dem 8. - 10. Jhd.?

vale
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Beitrag von Salier » Fr 21.11.08 17:59

cepasaccus hat geschrieben:
Gibt es deutschsprachige Urkunden aus dem 8. - 10. Jhd.?

vale
Da die Schreibkundigen des Mittelalters meist Mönche waren, düften Urkunden größtenteils in Latein verfasst worden sein. Aber warum sollte es nicht auch Urkunden auf deutsch geben? Es gibt ja auch ein Buch auf deutsch aus dem 8. Jahrhundert der sogenannte Codex Abrogans, eine Art Wörterbuch für Reisende.

Gruß
Salier
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Beitrag von cepasaccus » Fr 09.01.09 15:28

Also Kluge nennt es "Fernhandelsdenar" und "Regionalpfennig", was sehr sinnig ist.

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Beitrag von Denar » Fr 09.01.09 16:20

Es gibt keinen Fernhandelsdenar, hat es auch nie gegeben.
Peter Berghaus hat das seinen Studenten schon vor 30 Jahren erklärt.

Siehe auch: NNB Januar 2009, Seite 17

Am 22. November 2008 fand in Münster ein Kolloquium zur mittelalterlichen
Numismatik statt, eingeladen hatte Peter Ilisch. Nach angeregter Diskussion waren sich alle Teilnehmer weitgehend einig dass der Begriff des Fernhandelsdenars relativiert, wenn nicht sogar abgeschafft werden sollte.
Na endlich !!!

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