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unbekannter Dünnpfennig
Verfasst: So 25.01.09 17:05
von wichmann
Hallo Mittelalterfreunde,
seit einiger Zeit habe ich einen Dünnpfennig, den ich nicht zuordnen kann.
Gewicht 0,5g.
Die Rückseite erinnert an Halberstädter Denare, die Prägung ist aber sehr roh.
Wer kann etwas dazu sagen?
Verfasst: So 25.01.09 18:53
von Salier
Verfasst: So 25.01.09 19:29
von 4,99€
Das ist er sogar ziemlich 1:1

@ salier
Verfasst: So 25.01.09 19:39
von wichmann
Vielen Dank für euren Hinweis. Natürlich ist er das.
Aber die Bestimmung ist falsch. Derartige Produkte sind nie aus der Halberstädter Münze hervorgegangen. Auch Münzhändler können irren.
Gerade bei mittelalterlichen Prägungen ist das keine Seltenheit.
Gab es Mitte des 11. Jhdts. andere Münzstätten, die dieses Motiv verwandt haben?
Verfasst: So 25.01.09 21:11
von Salier
Laut Gaettens gibt es Dünnpfennige mit ähnlicher Kopfdarstellung zwischen zwei Türmen der Vorderseite aus den Münzstätten Wegeleben und Quedlingburg. Sie gehören wohl einer Gruppe von Halbbrakteaten an die zum Halberstädter Münzfund von 1713 gehören. P. J. Meier hat sich mit diesem Funde eingehend im Archiv für Brakteatenkunde beschäftigt. Vielleicht wirst Du dort fündig. Eventuell kann Dir auch @Bertholt als Spezialist für Halberstadt weiterhelfen.
Gruß
Salier
Verfasst: So 25.01.09 23:04
von Bertolt
Hallo wichmann, die Mail ist gerade weg, als ich dieses Stück hier sehe, ich kenne ein solches Stück auch nicht und gebe dir Recht, kein Halberstädter. Weis aber auch im Moment nicht in welche Richtung es zu setzen wäre. Gruß Bertolt
Verfasst: Mo 26.01.09 21:20
von wichmann
Hallo Salier,
im Archiv Tafel 13 sind die Wegelebener und Quedlinburger Dünnpfennige abgebildet, aber die Zeichnung dieser Stücke ist deutlich feiner und vor allem das Gewicht liegt normalerweise bei 0,8g und höher. Die 0,5g sind ungewöhnlich für diese Gegend, außer für Goslar und die nachahmenden Münzstätten. Leider ist nicht bekannt, wo dieses Stück möglicherweise
gefunden wurde.
Berhold hat s.o. auch keine Idee.
Wichtig für mich ist, eine süd- oder ostdeutsche Münzstätte auszuschließen. In Meißen wurden auch sehr rohe Dünnpfennige geprägt, die aber auch schwerer waren ( siehe Münzfund von Kaschwitz 0,6 bis 1,0g).
Ansonsten bliebe tatsächlich nur eine bischöfliche Münzstätte im Raum Goslar über.
Gruß
Verfasst: Mi 28.01.09 20:29
von Salier
Hallo wichmann,
eine Süddeutsche Münzstätte würde ich auch ausschliessen. Mit einer Mzst. im Raum Goslar liegst Du vielleicht garnicht mal so falsch. Vom Stil her würde ich auch auf eine Münzstätte aus dem Niedersächsischen oder Obersächsischen Raum tippen. Wie Du schon sagtest, ungewöhnlich ist das geringe Gewicht. Fast 50% unter dem der meisten anderen Dünnpfennige, oder soll es sich um einen Hälbling handeln ?
Gruß
Salier