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Welche Ecke?

Verfasst: Do 05.03.09 15:19
von Lilienpfennigfuchser
Hallo,

kann jemand diesen Otto-Adelheid-Pfennig einer Stadt oder Gegend zuordnen?

Freundliche Grüße

Lilienpfennigfuchser

Verfasst: Do 05.03.09 16:08
von Salier
Hallo Ludwig,
das Stück stammt aus einer unbestimmten sächsischen Münzstätte im Harzgebiet, Hatz Typ IV. 5/6. Die genaue Zuordnung der Otto-Adelheit-Pfennige zu einer bestimmten Münzstätte ist leider bis heute nicht möglich. Sie lassen sich aber Aufgrund von Schatzfunden in frühe oder späte Prägungen einteilen. Dein Stück dürfte zwischen 1010/1020. geprägt worden sein.

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Do 05.03.09 18:32
von leodux
Hallo ihr beiden,

ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich mich einfach mal mit meinem Otto-Adelheid-Pfennig hier anhänge.
Kann man dieses Stück eigentlich auch noch etwas genauer identifizieren?
Leider scheint die Münze irgendwann mal zu viel Hitze abbekommen zu haben. Aber vielleicht kann man (Salier???) doch noch genug erkennen, um sie einer Hatz-Nummer und - für mich noch interessanter - einer bestimmten Prägezeit zuzuordnen.
Mir fehlt leider jegliche Literatur zu den Otto-Adelheid-Pfennigen und ich würde mich deshalb über ein paar Infos sehr freuen.

Viele Grüße

Peter

Verfasst: Do 05.03.09 19:44
von Lilienpfennigfuchser
Hallo Salier,

besten Danke für Deine schnelle Auskunft.
Ich habe nur den "Kluge", der 1991 herausgegeben wurde und gehe davon aus, dass der von Dir zitierte "Hatz" und Deine Angaben zur Einordnung aktueller und spezieller sind.
Gerade die Zeitstellung ist mir in diesem Fall sehr wichtig. Hat sich doch so ein Otto-Adelheid-Pfennig in den Süden verirrt.

Leodux, Dein angehängter Beitrag betrifft das gleiche Thema und stört keinesfalls.

Freundliche Grüße

Lilienpfennigfuchser

Verfasst: Do 05.03.09 19:48
von Salier
Hallo Peter,
viel ist leider nicht mehr zu erkennen. Anhand der Buchstabenstellung in den Kreuzwinkeln der Vorderseite käme Hatz III. oder IV. in betracht. Leider lässt sich die Holzkirche nur erahnen und Aufgrund der stark porösen Oberflächenstruktur lässt sich trotz 200 % Vergrösserung beim besten Willen nicht erkennen ob neben der Kirche Beizeichen sind oder nicht, was für eine genauere Datierung nötig wäre. Daher lässt sich der Prägezeitraum auf die Zeit zwischen 995 - 1010/20. eingrenzen.

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Do 05.03.09 20:03
von Salier
Hallo Ludwig,Hallo Peter
mit den Otto -Adelheid -Pfennigen hat sich Bernd Kluge mal genauer beschäftig. Aber nur mit den Typen Hatz I., und II. Typ I. ist der sogenannte Kopftyp und Typ II. hat in den Kreuzwinkeln das O-T-T-O.
Zu Typ I. in Commentationes Numismaticae 1988
Zu Typ II. in Sigtuna Papers 1990

schöne Grüße
Salier

Verfasst: Do 05.03.09 20:12
von leodux
Hallo Salier,

ich hatte ja schon befürchtet, daß eine genaue Zuordnung nicht mehr möglich ist. Beizeichen neben der Holzkirche kann ich leider auch im Original nicht erkennen.
Aber die ungefähren Angaben reichen mir schon aus. Vielen Dank dafür!

Viele Grüße

Peter

Verfasst: Fr 06.03.09 11:16
von QVINTVS
Grüß Dich SALIER,

was für zwei Literaturangaben sind denn das? Kann sie nicht mit irgendeinem numismatischen Journal, o. ä. in Verbindung bringen. Kannst Du mir mehr dazu sagen?

Verfasst: Fr 06.03.09 13:14
von leodux
Hallo QVINTVS,

ich bin zwar nicht Salier, aber ich denke, gemeint sind die beiden folgenden Schriften:

Commentationes Numismaticae 1988: Berghaus, Peter & Bracker, Jörgen & Jensen, Jørgen Steen & Lagerqvist, Lars O. (Hrsg.): Commentationes Numismaticae 1988. Festgabe für Gert und Vera Hatz zum 4. Januar 1988 dargebracht, Hamburg 1988.
Gebundene Ausgabe: 358 Seiten
ISBN-10: 3922451047
ISBN-13: 978-3922451044

Sigtuna Papers: Jonsson, Kenneth & Malmer, Brita (Hrsg.): Sigtuna Papers. Proceedings of the Sigtuna Symposium on Viking-Age Coinage 1-4 June 1989 (Comm NS 6), Stockholm/London 1990.
ISBN: 9171928049 (?)

Viele Grüße

Peter

Verfasst: Fr 06.03.09 13:21
von Salier
Hallo Qvintvs,
@Leodux hat das richtig erkannt.

1. Commentationes Numismaticae ist die Festgabe für Gert und Vera Hatz, sowas wie Lagom, die Festgabe für Peter Berghaus zum Geburstag

2. Sigtuna Papers ist ein Symposium über die Münzen der Winkingerzeit (Europäische und islamische Münzen des 9.-11. Jahrhundert)


schöne Grüße
Salier

Verfasst: Fr 06.03.09 16:20
von QVINTVS
Herzlichen Dank Euch beiden,

jetzt bin ich wieder ein wenig schlauer geworden. Mal sehen, vielleicht finde ich auf der Numismata einen schönen und günstigen Otto-Adelheid-Pfennig als Belegstück für meine Mittelaltersammlung.